Ein Rollenspiel in 8-Bit Retro Look-and-Feel, ein must-have für Retro-Fans? Retrostyle und RPG da denkt so mancher gern "Oh, wieder ein neuer Zelda-Clone!". Nun, dieses Spiel ist etwas anders als sonst "üblich", aber das sollen wir im Laufe des Spiel feststellen. Wie auch sonst, ist die Welt in Gefahr und ein Held hat dafür zu sorgen, dass wir morgen noch eine haben. Nun, "Heldin" wäre die richtige Bezeichnung, denn diesmal soll eine Frau die Welt vor dem Untergang bewahren. An ihrer Seite: Ein antikes Buch mit etwas angestaubtem Humor.
Klassisch, wie auch sonst, geht die Heldin erst einmal auf die Suche nach ihrer Ausrüstung und findet auch, nach etwas Lauftraining, ihr heldenhaftes Schwert. Von nun an kann sie Monster töten und auch jene sie, denn welches Monster, das was auf sich hält, greift schon wehrlose Mädchen an? Wir lernen also die Welt kennen und auch unsere Mission: Rettet die drei Feen und besiegt den Ursprung allen Übels.
Das Kampfsystem an sich ist wirklich super einfach gehalten: Überrennt euren Gegner! Ja, so einfach ist das! Ok, es gibt da noch einen Haken, euer Level. Nehmt ihr Gegner ran, die nicht für euer Level bestimmt sind, nehmt ihr massiv Schaden und irgendwann sterbt ihr. Seit ihr gestorben, dann gibt es erstmal einen Grabstein und ihr müsst aus dem Hades zurück an die Oberwelt. Danach dürft ihr, wie gehabt, weitermachen. Nun, wer seinem geschwätzigen Buch zugehört hat, der weiß spätestens jetzt: Hört auf es. Wenn ihr es konsultiert, so sagt es euch das "optimale" Monster zum "Bekämpfen". Alle Monster die niedriger im Level sind als das "optimale" Monster bringen keinerlei Erfahrungspunkte. Die optimalen Monster, sofern keine Rüstungsupgrades gefunden wurden, machen im Regelfall ein Schadenspunkt. Monster die ein höheres Level haben, machen, vom Level abhängig, viel bis massiv Schaden, aber geben im Gegenzug auch mehr Erfahrungspunkte.
Während des Spielverlaufs werdet ihr auch Gegenstände finden die euch einige Fertigkeiten bescheren. Darunter zählen "Über Wasser laufen" und "Über Eis laufen ohne rutschen". Auch gibt es geheime Gänge in denen ihr insgesamt drei Sonderfertigkeiten, wie zum Beispiel mehr Rüstungsschutz, bekommen könnt.
Geheime Wege gibt es im gesamten Spiel und gehören zu den kleinen Denkaufgaben die euch gestellt werden. Insgesamt müsst ihr drei Oberwelten, mit jeweils einer zugehörigen Unterwelt, bereisen, um dort die gefangen gehaltene Fee zu finden und zu befreien. Es gibt hier viele Passagen, die vorrangig nicht offensichtlich sind, oder erst mit dem richtigen Gegenstand passierbar werden. Und hier kommt der, meiner Meinung nach, verwirrenste Teil des Spiels: Die Weltkarte. Zu allererst landet man auf der Gegenüberseite der Karte, sobald eine Bildschirmgrenze überschritten wird. Eine Endlosweltkarte also. Dieses Feature wird auch genutzt, um Passagen zu trennen. Das heißt, wird z.B. zu weit links die Grenze übertreten, so endet dies in einer Sackgasse, etwas weiter rechts, vor der heiß ersehnten Tür zur Unterwelt.
Da, wie zuvor erwähnt, einige Passagen erst betretbar sind, sobald die entsprechenden Gegenstände gefunden wurden, müssen die Welten mehrfach neu bereist und erkundet werden. Hinzukommt auch noch der Turm, welchen die Feen, nach ihrer Rettung jeweils, freischalten. Nebst diesen Welten gibt es noch die Parallelwelt in der das Übel seinen Ursprung findet. Damit es nicht komplett eintönig wird, müssen im Laufe des Spiel noch diverse Gegenstände gefunden werden, ohne die ein Vordringen zum finalen Boss nicht möglich ist. Für Achievementjäger sind in dem Ganzen noch kleinere Aufgaben eingewoben worden, unter anderem spezielle Monster besiegen, welche aber nur unter bestimmten Bedingungen an bestimmten Stellen auftauchen oder "geheime" Konversationen belauschen.
Im Grunde klingt das nach viel Content, aber das täuscht. Nebst den üblichen Knobelaufgaben, wie "Schieb Stein X entsprechend Muster Y, um Tür Z zu öffnen" gibt es nicht wirklich viel. Große Zwischenbosse gibt es nicht und epische Schlachten entfallen, dank diesem Kampfsystems, vollends. Übrig bleibt im Grunde nur viel Hin- und Hergerenne und einige Knobelaufgaben. Nach durchschnittlich acht Stunden ist das ganze Spiel auch schon zu Ende. Allerdings, für den finalen Kampf haben sich die Entwickler doch noch eine kleine Besonderheit einfallen lassen. Diese Überraschung möchte ich euch aber nicht vorweg nehmen.
Grafisch und soundtechnisch, wurde sich recht strikt an 8-Bit Retro angelehnt. Es klimpert und zirpt wie damals und die Spritegrafiken sind wirklich nett umgesetzt. Im Grunde nichts Weltbewegendes, aber auch nichts das wie lieblos dahingeklatscht aussieht. Sie haben sich wirklich durchgängig Mühe gegeben das Spiel sauber in dieser Art und Weise zu präsentieren.
Fazit:
Zusammengefasst ist Fairune 2 ein nice-to-have für Retro-Fans. Die Spielmechanik ist nicht wirklich herausforderend und der Ablauf ist recht linear ohne große Überraschungen; außer am Schluß vielleicht. Die Grafik und der Sound wurden durchgehend sauber im Retrostyle umgesetzt und geben ein solides Feeling an den Spieler weiter. Wer ein casual screen scrolling RPG im Retro-Style für zwischendurch sucht, kann hier beruhigt zugreifen.
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