Knapp fünf Jahre nach dem ersten Crossover der Fire Emblem- und Warriors-Serie steht nun mit Fire Emblem Warriors: Three Hopes der Nachfolger an. Waffen in die Hand und auf ins Gemetzel!
In Fire Emblem Warriors: Three Hopes schlüpft ihr wahlweise in die Haut eines männlichen oder weiblichen Hauptcharakters, dessen Leben gleich im Intro ein jähes Ende nimmt. Doch sorgt euch nicht, denn ein mysteriöses, geisterhaftes Wesen namens Arval, gewährt euch eine zweite Chance und schickt euch zurück in die Welt der Lebenden. Habt ihr wieder festen Boden unter den Füssen, trefft ihr schon bald auf die Anführer von drei Fraktionen, die Three Houses Spielern bekannt vorkommen dürften. Eine Entscheidung steht an; wem möchtet ihr euch anschliessen? Edelgard vom Kaiserreich Adrestia, Claude von der Allianz von Leicester oder vielleicht doch lieber Dimitri vom Königreich Faerghus? Eure Entscheidung beeinflusst den weiteren Storyverlauf und welche Charaktere euch im Laufe des Spiels zur Verfügung stehen.
Doch bereits bevor das Geschnetzel losgeht habt ihr die Qual der Wahl. Es werden euch drei Schwierigkeitsgrade, zwei Spiel- und zwei Tutorialmodi geboten. Die Schwierigkeitsgrade erklären sich von selbst. Bei den Spielmodi hingegen geht es darum, ob ihr klassisch spielt und Permadeath eingeschaltet lasst, oder lieber etwas entspannter spielt und eure Charaktere am Ende einer Mission wieder zum Leben erweckt werden.
Das Angebot der beiden Tutorialmodi ist ein netter Touch und dürfte gerne auch in anderen Spieleserien zum Einsatz kommen. Hier habt ihr die Wahl zwischen kurzen und auf den Punkt gebrachten oder ausführlichen und ausschweifenden Erklärungen. Für Kenner der Serie sicherlich ein praktischer Punkt, so kann man sich viel Blabla sparen und der Einstieg ins Spiel flüssiger gestalten.
Gehen wir über zum effektiven Spielgeschehen und hier muss ich kurz tief Luft holen, denn da gibt so einiges zu erzählen.
Es gibt Klassenaktionen, Kampftechniken, Team-Aktionen, Kombos, Ausweichmoves, Kontermoves, Klassenvorteile und -Nachteile, die Möglichkeit euren Kameraden Befehle zu erteilen und noch ein paar Dinge mehr. Puh. Wer bereits mit der Reihe vertraut ist, dürfte sich hier wie zu Hause fühlen. Für Neulinge kann der Einstieg jedoch ganz schön happig sein. Hat man die Tastenbelegung und die verschiedenen Kombinationen erstmal ein bisschen verinnerlicht, ist das Ganze gar nicht mehr so tragisch und ihr hackt euch elegant durch die Gegnermassen, führt Team-Aktionen mit euren Verbündeten aus und wisst genau, dass z.B. Schwerter im Vorteil gegenüber Äxten sind.
Praktisch ist auch die Befehlsfunktion. Via +-Taste der Nintendo Switch ruft ihr eine Übersichtskarte des aktuellen Areals auf und könnt darüber eueren Verbündeten konkrete Aufgaben zuweisen. Ist beispielsweise einer eurer Kollegen in Not, sendet ihr ihm am besten einen Kumpanen zur Unterstützung oder gebt den Befehl zur Selbstheilung. So werden ebenfalls strategische Angriffe auf mehrere Ziele geplant und ihr könnt eure Angriffskraft der Situation entsprechend aufteilen. Später im Spiel dürfen noch mehr Strategien aktiviert werden, welche euch Vorteile in spezifischen Missionen gewähren, z.B. die Aktivierung von temporären Boosts.
Nach jeder Mission geht’s ab ins Lager. Da wird gemampft, geschmiedet, eingekauft und geplaudert. Alles, um eure Party auf den nächsten Kampf vorzubereiten. Doch nicht nur die richtige Ausrüstung ist wichtig. Stetiges Plappern mit den Gruppenmitgliedern stärkt die Beziehung und somit auch deren Unterstützungsbereitschaft, sowie die Team-Aktionen. Wer Beziehungen noch schneller stärken möchte, sollte ebenfalls darauf achten, was sein Gegenüber für kulinarische Vorlieben hat oder zückt hier und da mal ein Geschenk. Ha, fast wie im echten Leben! Habt ihr eure Waffen geschärft, den Bauch vollgestopft und euch den Mund fusslig gelabert, geht’s zurück aufs Schlachtfeld.
Übrigens, wer sich ins Hack-and-Slay-Abenteuer lieber nicht allein stürzen möchte darf sich freuen, dass der Splitscreen-Zweispielermodus wieder da ist.
Fazit:
Gleich vorneweg, ich kenn mich nicht aus im Fire Emblem Universum, daher gibt es sicherlich Details und Verweise auf andere Spiele, die mir schlichtweg entgangen sind. Ein grosser Fan der Reihe kann sich wahrscheinlich mehr in die Charaktere und Welt vertiefen und so eine ganz andere Erfahrung aus dem Spiel ziehen. Gut, sprechen wir mal über die Performance. Wie schon andere Warriors-Games gezeigt haben, kommt die Nintendo Switch bei vielen Gegnern auf dem Bildschirm gerne mal an ihre Grenzen. Ein durchgehend flüssiges Spielerlebnis schafft das gute Stück leider nicht und wer auf einer Lite oder im Handheld-Modus spielt, bekommt den Handwärmer gleich gratis dazu. Fairerweise muss ich sagen, es hätte mich stark überrascht, wenn die Switch die Gegnermassen so einfach mit nichts weggesteckt hätte. Nichtsdestotrotz, ein kleiner Spassdämpfer. Die Kameraführung war zum Teil mein grösster Gegner und machte es häufig nicht leicht die Übersicht zu behalten. Dafür hat das Spiel mit seinen drei Storywegen durchaus Wiederspielwert, ein grosser Pluspunkt auf meiner Liste. Die Missionen dürften noch etwas abwechslungsreicher sein, denn nach einigen Stunden kommt das Gefühl von Repetition auf.
Im Grossen und Ganzen ist Fire Emblem Warriors: Three Hopes aber kein schlechtes Spiel und wer Games wie Dynasty Warriors, Hyrule Warriors oder Persona 5 Strikers mag, wird auch mit diesem Eintrag des Hack-and-Slay-Genres glücklich.
Wir haben Fire Emblem Warriors: Three Hopes auf einer Nintendo Switch getestet, dem einzigen System, auf dem das Spiel erhältlich ist. Das Test-Muster stammt von Nintendo, wofür wir uns herzlich bedanken!
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