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The(G)net Review: Hitman 3


Er ist wieder zurück. IO Interactive's Top-Assassine reist erneut um den halben Erdball und eliminiert fiese Gangster, skrupellose Konzerner, durchgedrehte Unternehmer und andere Persönlichkeiten, die auf seiner Abschussliste stehen.



Die weltweiten Auftrags-Lokalitäten von Agent 47 lesen sich wie das "Who-is-Who" aus einem James Bond Film. Im finalen Durchgang der Meuchelmördertrilogie verschlägt es uns zuerst in einen 6 Sterne-Bunker im mittleren Osten, danach regeln wir ein paar Aufträge in einem riesigen Herrenhaus, machen einen kleinen Abstecher von Berlin nach China, legen in Argentinien nicht nur eine flotte Sohle aufs Parkett, sondern auch gleich noch ein paar unliebsame Zeitgenossen, bevor wir uns schliesslich in den rumänischen Karpaten auf einem fahrenden Zug bis zur ersten Waggonreihe durchschleichen- und/oder -morden.



Wie man es von Hitman's früheren Missionen von den beiden Vorgängern gewohnt ist, bietet die kreative Mördersimulation eine unglaubliche Auswahl an unterschiedlichen Attentatsmöglichkeiten. Zu Beginn sind diese noch limitiert, weil euch entweder wichtige Utensilien fehlen oder ihr einfach noch zu grün hinter den Ohren seid. Für Neueinsteiger gibt es die altbekannte Trainingsmission, bei der ihr die grundlegenden Prinzipien des Meuchelmörder Einmaleins erlernt.



Kenner der Serie wissen bereits Bescheid; Je nachdem wie sauber ihr einen Auftrag erledigt, und nebenbei noch ein paar Nebenaufgaben löst, umso schneller schwillt euer Erfahrungskonto an, und es regnet nützliche Items und neue Waffen. Plus dürft ihr je nach Abschlussqualifikation beim nächsten Durchgang einen der alternativen Startpunkte anwählen. Auch wenn ihr in den 6 neuen Missionsgebieten sämtliche Storyziele in ein paar Stunden erfolgreich abgemurkst habt, ist Hitman 3 noch lange nicht fertig. Mehrmaliges Durchstreifen der unterschiedlichen Gebiete ist als angehender Topagent Pflicht. So ertränke ich im ersten Durchgang einen übereifrigen Konzernboss in der Toilette, ein andermal erdrossele ich ihn mit einem Draht, stosse ihn über ein Geländer oder sabotiere die Notfallschirme und wünsche beim Absprung noch einen guten Flug.



Sämtliche illegalen Aktivitäten sollten jedoch gut geplant sein und vor allem sollte man keine Aufsicht bei den NPCs erregen, geschweige denn diese umnieten (Punkteabzug!). Theoretisch könnt ihr euer Ziel lokalisieren und gleich über den Haufen schiessen. Dies klappt nicht nur dank der Minimap bestens, sondern auch dank Röntgenblick, der euch einen akkuraten Überblick über das Aufgabengebiet bietet und Freund oder Feind selbst durch die dicksten Betonmauern anzeigt. In diesem Fall müsst ihr aber hoffen, dass euch die Flucht nach vorne gelingt. Denn einmal entdeckt, fliegen die Kugeln von den alarmierten Sicherheitskräften, Bodyguards und Hobbymafiosi durch die Lüfte, als wäre man im Wilden Westen. Zwar könnt ihr versuchen, das Feuergefecht zu erwidern, aber die Überlebenschance sinkt dabei rapide.



Schleichen, tarnen und tödliche Unfälle vortäuschen ist weitaus effektiver. Ohne die nötige Verkleidung wird euch oftmals der Zutritt zu speziellen Bereichen verwehrt. Schnell einen Wächter schlafen gelegt und sich seiner Uniform bemächtigt, steht uns der Weg ohne weitere Störungen offen. Entspannt schlendert ihr dann durch den zuvor abgesicherten Bereich. Unter anderem verkleidet ihr euch als Kellner und vergiftet das angeforderte Mahl des Zielobjektes, zieht euch ein Mechanikeroverall an und sabotiert einen Serverraum oder hängt euch eine Rockerkutte um und macht einen auf dicke Hose.



Zusätzlich gibt es Level spezifische Missionen, in denen ihr neue Ziele und Aufträge bekommt oder ihr greift auf sämtliche Episoden aus Hitman 1 & 2 zurück (insofern der Übertrag von LastGen auf die neuen Systeme reibungslos funktioniert). Auch Attentate mit Zeitlimits und baldiger DLC versprechen einen Mordsspass für Dutzende Stunden. Wer eine PSVR rumliegen hat, darf alle Episoden gar in VR absolvieren.



Fazit:

Hitman gehört zu meinen absoluten Lieblingsserien. Das kreative Abmurksen macht nicht nur Spass, sondern fordert auch noch das Oberstübchen. Seid ihr einmal im Fluss, entwickelt ihr ständig neue Strategien, wie ihr den nächsten Kandidaten kaltstellt. Da kann auch schon mal ein unbeteiligter NPC hopps gehen. Vom Grundprinzip hat sich auch bei Nr. 3 nichts verändert. Bis auf die aufpolierte Grafik (auch wenn die Gesichtsanimationen nicht der neuen Generation gerecht werden) und dem unglaublichen Detailreichtum, bleibt alles beim Alten. Ich persönlich hätte gerne ein paar Schauplätze mehr gesehen, aber an Inhalt mangelt es sicherlich nicht. Was IOI immer noch nicht auf die Reihe gekriegt hat, sind ihre kundenfeindlichen DLC-, Access Pass- und Expansion-Praktiken. Trotz Hitman 2 auf der SSD sind die Levels blockiert und ich werde in den PS-Store geschickt, wo mir Preise von 30.- bis über 104.- Franken ins Gesicht fliegen. Trotz Recherche im Internet, mit komplexeren Anleitungen zum Transfer, als die Baupläne eines AKWs, gelang mir eine Übernahme nicht. Auf eine Antwort aus Schweden warte ich noch. Ist halt ein Dämpfer. Warum nicht gleich alles reinpacken? Läuft ja bei Hitman... Als Gesamtpaket bleibt Hitman 1-3 aber unschlagbar.




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