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The(G)net Review: Someday You'll Return DC

Wir befinden uns in einem schmierigen Verlies. Als kleines Mädchen irren wir durch muffige Korridore und hoffen auf den rettenden Ausgang. Plötzlich kracht ein Typ in die Szenerie, der Ähnlichkeiten mit dem Predator aufweist. Der Schurke haut uns zu Boden. Blackout!

Someday You'll Return Directors Cut Test Review Testbericht Playstation

Someday You'll Return (das wir hier in der neu veröffentlichten Directors Cut Version testen) fackelt nicht lange und schmeißt den Spieler ohne Intro direkt ins Spielgeschehen. Nach dem Blackout übernehmen wir die Rolle von Daniel, einem verzweifelten Vater, der auf der Suche nach seiner vermissten Tochter Stela ist. Das letzte Lebenszeichen von ihr war ein verstörender Anruf, den Daniel dank GPS App auf ein Waldgebiet im Tschechischen Hochland einkreisen konnte. Nach einer kurzen Autofahrt versperrt uns eine Schranke das Weiterkommen und ab diesem Zeitpunkt geht's mehrheitlich im Laufschritt durch die 12 Kapitel.


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In der Egoperspektive durchforsten wir den Wald und stoßen bald auf Bunker. Dummerweise sind wir nur mit unserem Smartphone ausgestattet. Irgendwelche Werkzeuge oder Waffen haben wir nicht im Gepäck. Egal! Daniel betritt mit Hilfe der Taschenlampenfunktion seines Handys das dunkle Gebäude. Seltsame Geräusche stossen aus dem Innern hervor. Nachdem er sich ein Brecheisen gesichert hat, entdeckt er hinter einer brüchigen Wand ein Objekt. Kurz die Wand eingeschlagen und die grössten Brocken beseitigt, stossen wir auf ein Dokument. Wir wollen das Zimmer verlassen, als wir unerwartet niedergeknüppelt werden. Der 2. Blackout innerhalb von 10 Minuten! Die Story bleibt mysteriös.

Auch nach dem 2. Niederschlag bleibt Daniel waffenlos, wird aber mit einem hilfreichen Werkzeug Set beschenkt. Mit Schraubenzieher, Zange, Hammer etc lösen wir unterschiedliche Aufgaben, kombinieren verschiedene Gegenstände oder knipsen auch schon mal einen Maschendrahtzaun durch.


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Ein wenig später wird unser Inventar um einen Alchemie-Kasten erweitert. Mit diesem brauen wir uns verschiedene Getränke zusammen, insofern wir die nötigen Pflanzen und vor allem das Rezept gefunden haben. Wir mixen die verschiedenen Zutaten aber nicht einfach per simplem Knopfdruck, sondern müssen streng dem Rezept folgen. Hacken, Mörsern oder Kochen nach korrekter Reihenfolge ist ein Muss, da wir ansonsten nicht nur den Trank verlieren, sondern auch das verwendete Grünzeug. Die unterschiedlichen Drinks verpassen uns überlebensnotwendige Buffs. Der Blumendruck gibt uns einen permanenten Scan, der sämtliche Blumen in näherer Umgebung anzeigt, während die Stealth Potion uns kurzzeitig Unsichtbarkeit vor umherstreifenden Feinden verleiht oder der Kräutersud unsere lädierte Gesundheit wieder herstellt.


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In seltenen Fällen macht Daniel auch einen auf Klettermaxe. In bester Freeclimbing Manier hangeln wir uns von Absatz zu Absatz. Wie in jedem guten Survival Horror Game, gilt es auch hier das eine oder andere Rätsel zu lösen, die auch im späteren Spielverlauf das letzte Spielelement des öfteren nutzen. Nach knapp dem ersten Drittel krallen wir uns nämlich den Stasis Totem. Dieses Artefakt verleiht uns nicht nur die Fähigkeit bei den Stealth Abschnitten unsere Gegner zu verlangsamen, sondern wir nutzen das gute Teil eben auch, um story relevante Umgebungspuzzles zu knacken.


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NPCs treffen wir selten und meistens wissen wir nicht ob diese echt sind oder uns die verworrene Story wieder einen der zahlreichen Streiche spielt. Gespeichert wird automatisch, die Rücksetzpunkte sind großzügig gesetzt, auch wenn Bildschirmtode eher selten vorkommen. Mindestens 10 bis 12 Stunden müssen für einen normalen Durchlauf in Betracht gezogen werden, ums eines der sechs unterschiedlichen Enden zu erhaschen.


Fazit:

Someday You'll Return schlägt in die Kerbe von Silent Hill und Co. Das Psycho Horror Adventure hat mich gleich zu Beginn mit der tollen Atmosphäre und der grafisch blitzsauberen Präsentation begeistert. Schon die ersten Minuten verleihen dem Game einen Resident Evil Vibe und man erwartet, dass jede Sekunde ein kettensagenschwingender Psycho um die Ecke kommt. So blutig ist das Spiel aber nicht, wenn es auch mit ekligen Momenten nicht spart. Denn statt Kugeln und Granaten setzt Daniel mehr auf Köpfchen und Kombinationstalent, auch wenn ich mir vom Setting her schon ein wenig Ballerbude gewünscht hätte. Dies mag aber auch daran liegen, dass ich zuvor Resident Evil 8 erneut komplettiert habe und mir immer noch der Triggerfinger juckt. Dass Someday deshalb mehr auf Story und Rätsel setzt ist logisch und meistens haut es auch hin, wenn auch die eine oder andere nervige Fetchquest nicht hätte sein müssen. Denn oft sind die Missionsbeschreibungen vage, einen Marker gibt es nicht. Einzig die Map und der Stapel an gefundenen Dokumenten geben euch eine gewisse Orientierung. Für mich persönlich ist auch das Rumgeeiere im Dickicht teilweise nahe an der Walking Simulator Grenze, doch Entwickler CBE Software schafft es stets, die aufkommende Langeweile mit einem harten Story Cut zu unterbrechen. Das eigenständige Alchemie Gemixe war anfangs noch interessant, im Endeffekt aber ein wenig zu langwierig und zeitaufwendig. Oft werden die Getränke aber nicht benötigt.


Someday You'll Return ist genau richtig für Freunde des pazifistischen Horror-Rätsel Genres, welches in den letzten Jahren stets neue Fans gefunden hat. Wer mehr auf Wummen und Krachmacherei steht, kann sich in ein paar Tagen auf Resident Evil 4 Remake freuen. So werden beide Parteien glücklich.


Someday You'll Return ist ein rein digitaler Release. Wir haben das Spiel auf PS5 gespielt, es ist aber auch für PC und PS4 zu haben. Das Test-Muster stammt Bohemia Interactive, wofür wir uns herzlich bedanken!

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