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The(G)net Review: Borderlands 3

Mit Borderlands 3 bringt Gearbox eine lang ersehnte Erweiterung der Borderlands-Serie auf den Markt. Die Geschichte bleibt dabei dieselbe: Wieder ist man ein Kammerjäger, der sich den Weg durch die von Banditen durchzogenen Einöden des Planeten Pandora bahnt. Dabei setzt Gearbox auf ihr bewährtes Erfolgsrezept: eine Prise schwarzen Humor, eine bizarre Menge an Waffen und lauter farbenfrohe Charaktere.



Die sogenannten Calypso-Zwillinge Tyreen und Troy haben die verschiedenen Gruppen von Banditen unter einem Banner zusammengeführt: die Kinder des Gewölbes. Ihr Ziel ist, das Grosse Gewölbe zu öffnen und sich dabei den Göttern zu präsentieren. Dabei sind sie bereit über Leichen zu gehen und so liegt es an uns die beiden aufzuhalten. Natürlich sind sie nicht alleine und erhalten Unterstützung von den Crimson Raiders (darunter übrigens einige sehr bekannte Gesichter aus dem vorherigen Borderlands-Titeln sieht!). Die Geschichte wird von schwarzem Humor untermauert. Gearbox setzt dabei auf den Zeitgeist und spricht über Themen wie Streamer, Social Media, Starbucks, Battle Royal und Gesichtsbehaarung an. Ich musste auf meinem Abenteuer während den Zwischensequenzen viel lachen.



Die Waffen

Was wäre eine Borderlands Erweiterung ohne die Unmengen an Waffen? Es fühlt sich an, als stünden dem Spieler eine Million verschiedene Waffen zur Verfügung und diesmal hat Gearbox sein Bestes getan, jede einzelne Waffe so einzigartig wie möglich zu gestalten. Dies gelingt vor allem, weil man in Borderlands 3 den namhaften Waffenhersteller ein eigenes Gesicht verpasste. In seinem Vorgänger war dies bereits der Fall, aber hier geht Gearbox noch einen Schritt weiter. So können beispielsweise die Waffen Maliwans zwischen zwei Elementen wechseln und erst beim Angreifen zeigen sie ihr wahres Potential. Auch die Schiessausrüstung von Vladof hat die Wahl zwischen zwei Optionen. In einem Moment hat man ein Sturmgewahr in der Hand und auf Knopfdruck verwandelt sich die Waffe in einen Raketenwerfer. Das Schiessen fühlt sich wunderbar flüssig an und kann mit Spielen wie Destiny 2 oder Apex Legends mithalten. Dieses Gefühl zieht sich von den Waffen der Kampagnen bis hin zu legendären Waffen mit besonderen Merkmalen durch.



Die Reise

Das Abenteuer beginnt im Kampf gegen die Banditen und Skaggs auf dem Planeten Pandora. Jedoch im blutigen Wettlauf gegen die Calypso-Zwilligen muss der Abenteurer mit einem Raumschiff in andere Welten reisen, von denen wir noch nicht viel wissen. Einerseits tut es weh, den altbekannten Planeten, auf dem die Fans viele Abenteuer erlebt haben, zu verlassen. Andererseits ist es eine willkommene Abwechslung, zumindest für mich.

Wie bei den Waffen, ist auch jede Welt auf ihre Weise einzigartig. Auf dem Planeten Promethea zum Beispiel kann sich der Spieler in einen Krieg zwischen den Waffenhersteller Maliwan und Atlas stürzen. Hier werden die Sandebenen von Pandora gegen eine moderne Stadt voller Neonröhren und Leichenstapel ausgetauscht. Oder was ist mit den atemberaubenden Sümpfen und Dschungel auf Eden-6? Jeder Planet hat nicht nur sein eigenes Ökosystem, sondern auch seine einzigartigen Feinde, wie die Fusssoldaten von Maliwan oder riesige Dinosaurier. Aber keine Sorge, man hat immer noch regelmässig mit ein beliebten Psychos zu tun.



Was mir ein wenig beim Erkunden der Planeten fehlte, war die Anzahl an Nebenmissionen. Nicht jeder Planet war gleich reich an Seitengeschichten, die geholfen hätten, die Ecken und Kanten des Ortes zu entdecken. Auf Promethea zum Beispiel gibt es viele Stories, die etwas über die täglichen Probleme der Bevölkerung lehren, während es auf Athenas ausser der Hauptgeschichte selbst nicht viel zu tun gibt.


Falls man sich zwischen den gewaltigen Missionen mal etwas ausruhen will, eignet sich das Luftschiff Sanctuary perfekt. Die reizende Moxxi hat ihre Bar auf das Schiff verlegt und selbst der verrückte Earl ist ins All gegangen, um seine Gegenstände für Eridium anzubieten. Der Spieler kann sogar sein Glück an Spielautomaten versuchen und dort ausserordentliche Gegenstände erspielen. Auch andere Charaktere, die der Spieler während seines Abenteuers trifft, werden sich später in Sanctuary niederlassen, wo man mit ihnen chatten kann, um mehr über ihren Hintergrund zu erfahren.



Die Kammerjäger

Mit Borderlands 3 wurden ebenfalls vier neue Charaktere hinzugefügt. Mit Siren Amara, dem Beastmaster FL4K, der schiesswütigen Moze und dem Geheimagenten Zane gibt es genug Vielfalt, um für jeden einen Favoriten zu finden. Ich habe mich für FL4K entschieden, der nicht nur drei verschiedene Action-Fertigkeiten zur Auswahl hat - genau wie die anderen spielbaren Charaktere -, sondern auch drei verschiedene Tiere, die an seiner Seite kämpfen und Boni anbieten. Die Skillbäume in Borderlands 3 sind ein Paradies für Spieler, die gerne verschiedene Builds zusammenstellen, denn die Möglichkeiten sind endlos. Mit FL4K hatte ich die Möglichkeit, ein Zero-Attentäter zu werden, ein Tank, der das Geschehnis hautnah miterlebt oder sogar ein Heiler, der das Team am Leben erhält.



Zusätzlich zu den neuen passiven Effekten im Skillbaum entsperrt der Spieler auch andere Modifikationen für seine Action-Fähigkeiten, von denen er zwei gleichzeitig verwenden kann. Er kann zum Beispiel seine feurige Flakk gegen Vögel eintauschen, die Feinde einfrieren. Einige Anpassungen haben einen Nachteil, aber das ist manchmal notwendig bei den damit verbundenen drastischen Veränderungen. Auf diese Weise ist kein Build in Borderlands 3 gleich und ich konnte es kaum erwarten, mit einem der anderen Charaktere anzufangen.


Der Co-op

Die grosse Vielfalt an Builds ist auch ideal im Co-op. Spielt man das Spiel regelmässige mit Freunden, macht eine gute Rollenversteilung, wie sie normalerweise nur in MMOs zu sehen ist, durchaus Sinn. Wie bei früheren Titeln ist es auch hier möglich, das ganze Spiel mit einem Freund an seiner Seite zu spielen. Im Splitscreen können zwei Spielern gleichzeitig arbeiten, während im Online-Zusammenschluss bis zu vier Kammerjäger das Abenteuer erleben. Was mich besonders überrascht und mir gefallen hat, ist das neue System, das Gearbox für den Co-op implementiert hat. Es spielt keine Rolle, ob dein Freund zehn Stufen über oder unter dir ist. Das Zusammenspielen ist stets möglich und zwar zu fairen Bedingungen.



Fazit: Mit Borderlands 2 hatte Gearbox die Messlatte damals hoch gesetzt, was aufgrund der Liebe zum Spiel der vielen Fans schwierig zu übertreffen war. Glücklicherweise hat der Entwickler alle Erwartungen erfüllt und mit Borderlands 3 einen grossartigen Nachfolger geliefert, der sich im Vergleich zu seinem starken Vorgänger auf fast allen Ebenen verbessert hat.



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