top of page

The(G)net Review: Destroy All Humans! Remake

Glaubt ihr an Aliens? Irgendwo da draussen muss es doch Ausserirdische geben und wenn sie dann mal kommen, sind wir vermutlich voll am Arsch. Oder?



Wenn es nach Hollywood geht sind Aliens immer böse und wir Menschen stellen uns ihnen mit militärischer Macht und heroischer Entschlossenheit entgegen, mit Fahnen und Fanfaren, Bomben und Granaten. Am Schluss gewinnen wir und die Menschheit ist gerettet. Aber was wäre, wenn wir stattdessen in die Schuhe der ausserirdischen Invasoren schlüpfen? Diese Frage beantwortete Destroy All Humans! bereits anno 2005 auf Playstation 2 und der aller ersten Xbox. Eine PC-Version blieb damals aus. Glücklicherweise gibt es ab sofort ein Remake, mit aufgehübschter Optik, neuem Upgrade-System und sogar ein paar neuen Missionen.



Die Story klingt simpel aber interessant: Das Imperium von Furon hat ein Problem. Die eigene Rasse kann sich nicht auf herkömmliche Art fortpflanzen, sie besitzen nämlich keine Geschlechtsorgane. Stattdessen wird geklont was das Zeugs hält. Jahrhunderte langes Klonen hat aber dazu geführt, dass sich die DNA der Furon zunehmend verschlechterte. Glücklicherweise haben die Aliens unsere Erde vor tausenden von Jahren schon einmal besucht und ihre DNA in den Gehirnen der Menschen eingepflanzt. Nun ist es an der Zeit, diese DNA zu extrahieren.



Bei einem ersten fehlgeschlagenen Invasionsversuch stürzt das UFO von Crypto-136 in der Wüste von Nevada ab. Das US Militär ist sofort zur Stelle, konfisziert das unbekannte Flugobjekt und übergibt Crypto-136 den Wissenschaftlern der Area 42. Jetzt treten Orthopox und Crypto-137 auf den Plan. Deren – bzw. unsere Aufgabe – besteht nun darin, Crypto-136 zu lokalisieren, zu befreien und nebenbei noch genügend Furon-DNA zu sammeln, damit das Überleben der eigenen Rasse gesichert ist.



Die Chemie zwischen Crypto und seinem Vorgesetzten «Pox» lässt sich dabei mit Buddy-Filmen à la Lethal Weapon oder Bad Boys vergleichen. Ständig gibt’s Reibereien und schnippische Bemerkungen. Das sorgt durchgehend für Lacher. Humor ist sowieso ein wichtiges Standbein in Destroy All Humans! Für Schmunzler sorgt auch die brachiale Art und Weise, wie der aggressive Crypto die Dinge angeht. Zimperlich ist der Gute nie, hegt er doch einen abgrundtiefen Hass gegen die Menschheit. Er ist happy, wenn er die Sau raus lassen kann und das tun wir dann auch die meiste Zeit.



Destroy All Humans! ist aber mehr als pure Zerstörung und Action. Viele der Missionen verlangen ein behutsames Vorgehen, zum Beispiel wenn wir die Kontrolle über andere Personen übernehmen und uns mit dieser «Verkleidung» unters Volk mischen. So können wir unentdeckt Polizeistationen oder Militärbasen infiltrieren, was in unserer ursprünglichen Form nicht möglich wäre.



Sollte es die Situation verlangen und Chef «Pox» erlauben, kommen natürlich jede Menge High-Tech Wummen zum Einsatz. Die Lightning-Gun braucht keine Munition und lädt sich stattdessen nach einer Weile selbst wieder auf. Mit ein paar Upgrades lassen sich damit ganze Gruppen von Leuten «wie der Blitz» dezimieren. Desintegrator und Granaten brauchen zwar Munition, diese lässt sich aber praktischerweise aus Objekten der Umgebung im Handumdrehen selbst herstellen. Die Analsonde gehört zu den skurrilsten und tödlichsten Waffen und erledigt jeden noch so fetten Gegner mit einem Schlag. Allerdings ist das Zielen damit ziemlich langsam.



Auch ohne Waffen weiss sich Crypto zu wehren. Mit Psychokinese schleudert er das Level-Inventar (oder Personen) durch die Gegend oder schickt Raketen schnurstracks zum Absender zurück. Dank Jetpack flüchtet er immer wieder auf Hausdächer in Sicherheit. Sollten alle Stricke reissen und die schiere Anzahl von Feinden drohen, Crypto zu überwältigen, steigen er halt in seine fliegende Untertasse. Grosse Laser und Schallkanonen lassen ganze Gebäude wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Fette Schilde halten selbst hartnäckigen Zielsuchraketen stand – etwas Timing vorausgesetzt. Natürlich dürfen Schilde und Waffensysteme des UFOs ebenfalls aufgelevelt werden, was die Zerstörung später noch interessanter macht.



Was Destroy All Humans ein wenig mehr Tiefe verleiht sind die optionalen Challenges innerhalb einer Mission. So müssen wir beispielsweise unser Ziel unentdeckt erreichen oder eine gewisse Anzahl Tötungen mit Sprengstoff erzielen. Darüber hinaus enthalten alle Maps freischaltbare Zusatz-Herausforderungen wie Amokläufe, Rennen oder Entführungen bestimmter Personen. Das sorgt für Langzeitmotivation, schliesslich gibt’s mit jedem Run wichtige DNA für mehr als 60 verschiedene Upgrades.



Fazit:

Ich habe Destroy All Humans damals für seinen Humor und den aussergewöhnlichen Gameplaymix gefeiert. Vor dem Test hatte ich Angst, dass ich das Spiel womöglich besser in Erinnerung habe, als es heute noch ist. Schlussendlich war ich dann aber erstaunt, wie gut das Ganze gealtert ist und auch heute noch prima funktioniert. Freude hatte ich an den vielen neuen Upgrade-Möglichkeiten und einer Handvoll Missionen, die ich noch nicht kannte. Es ist irgendwie zeitlos mit einem schiesswütigen Alien durch das anti-kommunistische Amerika der 50er Jahre zu toben und so richtig für Chaos zu sorgen. Das liegt nicht zuletzt an der grandiosen Atmosphäre und dem schrulligen Humor. Die Technik geht dabei voll in Ordnung, auch wenn die Charaktermodelle für heutige Verhältnisse etwas gar puppenhaft wirken oder die Karten etwas detailarm daherkommen. Die getestete Xbox One X Fassung lief in 4k fast durchgehend rund, mit 60 Bildern pro Sekunde. Schade, dass die Invasion bereits nach rund 10 Stunden vorüber ist und sich das UFO so besch…eiden steuert. Kurz: Simpel, aber spassig!




0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen
bottom of page