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The(G)net Review: Assassin's Creed Mirage

Nach dem kühlen Norden schickt uns Ubisoft ins deutlich wärmere Bagdad. Der eigentlich als Add-On für Valhalla geplante Städteausflug erscheint nun gute drei Jahre nach dem Wikinger-Intermezzo als eigenständiges Spiel. Wir haben die (kurze) Reise angetreten.


Assassin's Creed Mirage Test Review Testbericht Xbox Series PlayStation

Die letzten drei Assassin's Creed Spiele waren echte Monumente. Origins, Odyssey und Valhalla zusammen haben locker über 300 Stunden Spielzeit gefressen. Zeit, die mit bester Unterhaltung gefüllt war. Manch einer mag sich über die unzähligen Tasks auf der Weltkarte geärgert haben, mir hat das Erkunden der Antike aber immer grossen Spass gemacht. Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass mit Valhalla langsam die Luft raus war. Zumindest in meiner persönlichen Hitliste steht Eivors Trip durch England an hinterster Stelle. Entsprechend gefreut habe ich mich über die Ankündigung eines neuen Spiels der Serie, das in gut zwanzig Stunden zu schaffen sei. Das ist erfrischend kompakt und mein Privatleben dankt es Ubisoft.


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Die kürzere Spielzeit hat naturgemäss seinen Preis. So wirken die Story und die dazugehörigen Charaktere eher flach. Aber sind wir mal ehrlich, die drei Vorgänger sind damit auch nicht in neue Videospiel-Sphären vorgestossen. In der Haut von Basim, seines Zeichens Strassendieb in Bagdad, erlernen wir die Assassinen-Künste und schliessen uns dem Club der Kapuzen-Freunde an. Wie in den Vorgängern gilt es, einigen unangenehme Personen den Gar auszumachen. Um diese ausfindig zu machen, müssen wir vorher allerdings die eine oder andere Festung infiltrieren, Hinweise suchen, deren Handlanger erledigen und Türme besteigen. Hört sich bekannt an? Ist es auch. Das Grundgerüst und die Engine basiert auf Valhalla und Mirage ist mehr oder minder eine Miniversion dessen im Grafikgerüst von Origins.


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Mirage benötigt deutlich weniger Spielzeit, um den finalen Boss zu sehen. Grund dafür ist schlicht die Tatsache, dass die Karte viel kleiner ist. Basim hält sich mehrheitlich in Bagdad und dem nahen Umland auf, tut aber dieselben Dinge wie seine drei Vorgänger in Griechenland, Ägypten und England. Insgesamt gibt es weniger Mini-Aktivitäten wie Tauben nachrennen. Ganz fehlen tun die aber auch in Bagdad nicht, vom Taschendiebstahl über diverse kleinere Aufträge bietet das Spiel einiges neben der eigentlichen Story. Auch fehlt es an abstrusem Humor, der insbesondere in Valhalla öfters mal anzutreffen war. Das ganze Animus Drumherum wurde auch fallen gelassen, was vermutlich die wenigsten vermissen werden.


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Aufgrund der deutlich kürzeren Dauer hat Ubi Soft auch das Rollenspiel Gerüst etwas reduziert. Der geliebte Fähigkeiten-Baum existiert zwar nach wie vor, ist aber gerade im direkten Vergleich zu Valhalla geradezu herrlich übersichtlich. Alle zu erlernenden Fähigkeiten machen Basim effektiv stärker. Gelevelt wird durch das Erledigen von Missionen. Die Punkte verteilen wir wie gewohnt, um neue Fähigkeiten dazu zu lernen. Zudem verbessert Basim sein Zubehör, was Material benötigt, welches wir in Truhen oder bei Händlern finden. Also alles beim Alten, nur gibt es von allem viel weniger. Es dürfte keine Seltenheit sein, wenn Spieler Mirage mit dem ersten Schwert und den ursprünglichen Klamotten zum Ende bringen. Die Wurfmesser und das später erhältliche Blasrohr sind mächtige Hilfsmittel und sollten deswegen tunlichst verbessert werden.


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Wie schon erwähnt basiert die Engine auf Valhalla, einem weitläufigen Spiel mit wenigen grossen Städten oder Parcours. Und eben dieses Parcour System wurde in Bagdad wiederbelebt. Oft rennen wir über die Dächer der Stadt. Gefühlt wirkt die Steuerung des Hauptprotagonisten so hakelig wie nie zuvor. Nicht nur einmal ist Basim bei mir die falsche Wand entlang gekraxelt oder irgendwo runtergesprungen, was eigentlich nie Sinn der Übung war. Das Kampfsystem wurde zudem etwas simplifiziert. Wir weichen nicht blockbaren Schlägen aus und blocken die anderen, um mit einer Konterattacke des Gegners Niedergang einzuleiten. Trotz der hakeligen Kletterpassagen, weil sich Basim wirklich überall festhalten will, oder eben genau dann nicht, wenn wir das wollen, funktioniert das Gameplay Assassin's Creed typisch sehr gut und macht durchgehend Spass. Ich hatte insgesamt einen Bug, als Basim zwischen Gerüst und Hausmauer eingeklemmt war, was einen Restart des letzten Saves notwendig machte.



Fazit:

Mirage fühlt sich nicht wie ein neues Spiel an, mehr wie eine Miniversion von Origins mit dem Grundgerüst von Valhalla. Gerade die stark reduzierte Spielzeit tut dem Spiel deswegen gut. Mit Basim wird es nie langweilig, eher das Gegenteil. Kaum sind wir richtig in die Wüsten-Welt eingetaucht, nähert sich deren Story auch schon dem Ende. Deswegen ist das hier ein zweischneidiges Schwert. So erfrischend kurz der neueste Assassin's Creed Ableger ist, so gerne hätte ich ein weiteres Epos à la Odyssey gehabt. In weitläufigeren Landschaften, die hier kaum auftauchen, stört auch die oft hakelige Kletter-Steuerung weniger. Wer die drei Vorgänger gern gespielt hat, kommt um den Kurz-Städtetrip in Bagdad nicht herum. Und wenn euch die letzten Meuchelspiele immer zu lang waren, gibt’s jetzt endlich wieder ein Assassin's Creed im Kompakt-Format.


Assassin's Creed Mirage Test Review Testbericht Xbox Series PlayStation

Assassin's Creed Mirage ist für PS4 und 5, Xbox One und Series X|S sowie den PC erhältlich. Wir haben uns das Spiel auf der Xbox Series X angesehen. Das Test-Muster stammt von Ubisoft, wofür wir uns herzlich bedanken!



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