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The(G)net Review: Bionic Commando

Ein eingekerkerter Nathan Spencer, eine terroristische Gruppierung welche Ascension City in Schutt und Asche gelegt hat und der gesichtslose, altbekannte „Super Joe“. Mit diesen Zutaten versucht Capcom altbewährtes in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Und das klappt nicht mal so schlecht. Wenn man die ultradämliche Story mit der vorhersehbaren Inszenierung mal eben ignoriert, erwartet euch mit Bionic Commando zwar nicht das ersehnte Hit-Spiel, jedoch sehr solide Hangel-Action welche als Gesamt-Paket ein wunderbarer Zeitvertreib für zwischendurch abgibt.


Bionic Commando (2009) Test, Review, Testbericht.

Die Geschichte, welche oben eigentlich schon in seinen Grundzügen erläutert wurde, gibt wirklich nicht mehr her, als ein Low-Budget-B-Movie. Nathan Spencer der nach seinem letzten Auftrag von der Regierung seines bionischen Arms beraubt und in eine schmuddelige Zelle gesperrt wurde, ist die einzige Hoffnung für Ascension City. Terroristen haben nämlich mittels eines nuklearen Angriffs, die ganze Stadt verwüstet. Nun soll Spencer, seinen Peinigern aus der Schei..... äh.. aus dieser unglücklichen Situation helfen. Er wird ins Krisengebiet gesandt um herauszufinden, was die bösen Buben vor haben. Ach ja – und einen pseudodeutschen Bösewichten gibt’s auch. Also - auf geht’s!


Bionic Commando (2009) Test, Review, Testbericht.

Mitten in die erste Mission geworfen gilt es erst einmal, Spencers bionischen Arm zu finden, mit dessen Hilfe er sich wie ein Kletteräffchen von Vorsprung zu Vorsprung hangeln kann. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit geht das auch ziemlich flott von der Hand und das gekonnte Umherschwingen macht viel Laune. Aber übermütige seien Vorgewarnt. Auch wenn ihr die Steuerung gut im Griff habt, solltet ihr immer erst das Gelände sondieren, bevor ihr eure bionische Klemme in den Beton klatscht. Es ist schwer zu empfehlen, dass ihr euch euren „Hangelpfad“ vorgängig im Kopf zusammenstellt, statt wild in der Gegend herum zu Schwingen. Das endet nämlich meistens mit dem virtuellen Tod des Protagonisten und durch die teilweise fies gesetzten Checkpoints kann das ziemlich schnell in Frust ausarten.


Bionic Commando (2009) Test, Review, Testbericht.

Doch in Bionic Commando seid ihr nicht nur damit beschäftigt, durch Stadt, Höhle, Dschungel oder Hafen zu hangeln. Capcom knallt euch auch eine Hand voll Gegnertypen vor die Flinte die ihr entweder mit einer eurer drei mitgeführten Wummen oder mit Hilfe des bionischen Arms um die Ecke bringt. Mit der Zeit lernt Spencer auch neue Moves mit seinem Wunder-Am welche das Ableben der Gegner wesentlich Interessanter gestaltet, als wenn ihr diese einfach über den Haufen ballert. Ob ihr die Kontrahenten mit einem Stein erschlagt, sie von der Klippe werft oder einfach ein Auto (oder auch Gabelstapler) auf sie schmeisst, ist komplett euch überlassen. Ist gerade kein schwerer Gegenstand in greifbarer nähe, könnt ihr die Gegenspieler mittels eures Arms auch anspringen oder zu euch ziehen um sie auf Knopfdruck auf dem Boden zu schmettern. In punkto Rivalen macht sich aber der erste Schwachpunkt von Bionic Commando breit.


Bionic Commando (2009) Test, Review, Testbericht.

Mit „eine Handvoll“ Gegner ist wörtlich zu nehmen, denn mehr als knapp acht Gegnertypen hab ich nicht ausmachen können. Auch wenn die bionischen Roboter – besonders in grösseren Mengen – bereits eine Herausforderung sind, arten die Kämpfe bald in Routine aus, weil auch die teilweise trägen Stahlkolosse kein Problem mehr darstellen, sobald ihr die wunde Stelle entdeckt habt. Hier wäre etwas mehr Abwechslung wünschenswert gewesen. Als zweiter Kritikpunkt ist mir die vorgegaukelte spielerische Freiheit aufgefallen, die zwar auf den ersten Blick toll ist, sich aber im eigentlichen Gameplay-Aspekt als Täuschung entpuppt. Bionic Commando ist bis auf ein paar wenige Freiheiten komplett linear und läuft in vorgegebenen Levelschläuchen ab. Die Idee die Levels mittels radioaktiven Feldern zu begrenzen (! ein paar Sekunden in den verseuchten Gebieten genügt um das zeitliche zu segnen) fand ich grundsätzlich nicht schlecht, das hätte man aber etwas konsequenter machen müssen. Dass zwischendurch einfach unsichtbare Wände vorhanden sind, versteh ich nicht. Dafür werden diese Patzer mit zwar sehr seltenen, aber bombastisch inszenierten Bossfights wieder wett gemacht. Auch wenn die Endgegner keine taktische Herausforderung sind, machen sie doch viel Laune und bringen die gewohnte Portion Adrenalin in eure Blutbahnen.


Bionic Commando (2009) Test, Review, Testbericht.

Nach der sechs- bis siebenstündigen Kampagne erwarten euch über Playstation Network oder Xbox-Live noch spannende Multiplayer-Gefechte, die sich dank des bionischen Arms stark von der Konkurrenz abheben. Durch die Möglichkeiten welche euch der Stahlseil-Arm bietet, werdet ihr mit kurzweiliger Action in bekannten Modi versorgt. Neben Deathmatch und Team-Deathmatch findet ihr auch das altbekannte Capture the flag!


Bionic Commando (2009) Test, Review, Testbericht.

Im grafischen Bereich stellt Bionic Command sicherlich keine Referenz dar ist aber zweckmässig und hat tatsächlich seine Momente. Die Dschungel&Höhlenpartie haben mir wirklich gut gefallen. Besonders die Höhlen sind an gewissen Stellen wirklich nett ausgeleuchtet. Der musikalische Part von Bionic Commando ist Capcom ebenfalls gelungen rückt aber, mit Ausnahme der Hero-Melodie, stark in den Hintergrund, ohne dabei störend ins Gewicht zu fallen. Dafür fällt die englische Synchronisation etwas unter den Tisch und klingt eher nach einem Schwarzenegger-Action-Film, als nach einem hochkarätigen Spiel. Besonders Spencers „Ich-wär-so-gern-ein-krasser-Schläger“-Stimme ging mir nach ein paar Sequenzen gehörig auf den Zeiger.



Fazit:

Auch wenn der eben von euch gelesene Bericht nach einem „netten“ Spiel mit Macken klingt, muss ich revidieren. Trotz der kargen Anzahl Gegnertypen, den wenigen Bossfights und dem linearen Spielverlauf hatte ich meinen Spass mit Bionic Commando. Das Spiel mit der Schwung-Physik ist Capcom wirklich 1A gelungen. Fans der Vorgänger müssen sich im klaren sein, dass das Spiel kein tatsächlicher Nachfolger von Bionic Commando ist, sondern eher ein eigenständiges Action-Game.


Bionic Commando (2009) Test, Review, Testbericht.

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