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The(G)net Review: Fast and Furious Crossroads

Die Autoorgie Fast and Furious gehört sicherlich zu den kommerziell erfolgreichsten Kinoserien der Neuzeit. "Machen wir mal was ganz Verrücktes", dachte sich Universal/Bandai Namco: Warum das Ganze nicht auch als Videogame verwursteln?



In Fast and Furious Crossroads geht es auf eine wilde Schurkenhatz rund um den Globus. Gleich mal vorne weg: Jason Statham und Dwayne Johnson glänzen in "Crossroads" durch Abwesenheit. Wahrscheinlich überstieg das Budget die Gage der Hollywoodstars. So liegt es an Vin Diesel, Michelle Rodriguez und Tyrese Gibbson die Welt vor dem internationalen Superkriminellen Mr.Nobody zu retten.


Auf ein Intro wird gepfiffen und kaum geht los, befinden sich unsere Helden mitten in einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd. Diesel und Rodriguez rasen durch eine malerische Küstengegend und rammen ungehemmt feindliche Limousinen von der Strasse, bevor ihr einen futuristischen Panzer auseinander nehmt.



Crossroads mischt Spielelemente aus Burnout mit klassischem Arcade-Gerase. Jedes Level ist dabei als eigenständige Mission ausgelegt. Je nach Aufgabe (wie beispielsweise "ohne Kollision Zielort erreichen", "Bösewichte jagen", "Strassenrennen gewinnen", "Cops abhängen") wechselt ihr automatisch nicht nur die Charaktere, sondern auch deren fahrbaren Untersatz. Frei wählen dürft ihr aber nicht. In gewissen Missionen könnt ihr aber fliessend per Steuerkreuz zu eurem Partner wechseln und mit dessen Bolide durch die Gegend kurven.



Jedes Auto verfügt über 4 Skillslots, mit denen ihr Extras wie Turbobooster, Greifhaken oder Rammattacke benutzt. Und auch hier sind die Extras missionspezifisch vorgegeben. Findige Asphaltakrobaten entdecken Abkürzungen oder erhaschen eines der selten Extras, die euren verbrauchten Skill wieder auffüllen. Unterbrochen wird die Hollywoodraserei mit unskipbaren Cutscenes und Einspielern, in denen Vin Diesel und Co. ihr ganzes schauspielerisches Talent auspacken.


Wer den 4-stündigen Storymodus durch hat, kann online gegen zwei andere Trios antreten, in dem ihr entweder die Schurkenrolle übernehmt oder als Helden bzw. Polizisten die bösen Jungs von der Strasse holt.



Fazit:

Die Formel ist beinahe so alt wie die Videospielgeschichte selbst. Beauftrage ein mittelmässiges Entwicklerteam, lass sie irgendwas Generisches mit begrenztem Budget programmieren und knalle dann irgend eine erfolgreiche Marke drauf. Die dumme Masse wirds schon kaufen. Warum sollte dies bei Fast and Furious anders sein? Crossroads ist kein Totalausfall, schrammt aber haarscharf an einer Massenkarambolage vorbei. Entwickler Slightly Mad Studios muss tief in der PS3 Asset-Kiste rumgewühlt haben. Marionettenhafte Animationen, grauslige Gesichtmimik, Dialoge, die jedem Schlafmittel Konkurrenz machen und Gameplay aus dem letzten Jahrzehnt. Das erstaunt, schliesslich waren hier die Project Cars-Macher am Werk. Hinzu kommen ständige Clippingfehler und je nach Lust und Laune macht die KI was sie will. Da kann schon mal ein Truck auf der Strasse stehen, der dann wie von Geisterhand die Position wechselt oder es poppen irgendwelche Objekte auf, als wär es 2002.



Es ist ja schön, wenn ich ständig neue Karren fahren darf, aber ich erkenne keine grossen Unterschiede ob ich nun einen Pickup oder schnittigen Sportwagen lenke. Es fühlt sich alles gleich schwammig an. Ganz selten erlaubt mir das Spiel verschiedene Routen zu nehmen. Hauptsächlich halte ich R2 gedrückt und bremse die Karre in der schlauchartigen Levelstruktur gelegentlich ab. Der grösste Feind ist aber die Steuerung. Bereits im ersten Level übersteuert sich der digitale Diesel und ich eiere rum, als ob es Gran Turismo wäre. Nur ist FFC eben keine realistische Rennsimulation. Denn sollte ich mal nicht rumschlittern als wär ich auf einem Eisfeld, donnere ich kreuz und quer in Autos, Busse und andere Strassenobjekte. Chaos pur! Die kurzen Levels sind zwar schnell durch, jedoch steigt der Schwierigkeitsgrad nach dem 2. Abschnitt ziemlich zackig in die Höhe. Fast and Furious Crossroads ist nicht unspielbar und grafisch gutes Mittelmass, aber die Missionen sind uninspiriert und teilweise durch die schludrige Programmierung unfair. Ich war nach jedem Level froh, dass es vorbei war, nur um von miserablen Zwischensequenzen weiter mit unterirdischem Voiceacting und Animation aus dem Vorhof der Softwarehölle weiter gefoltert zu werden. Multiplayer schön und gut, aber bis sich mal 9 Spieler gefunden haben, dauert es eine halbe Ewigkeit.



Welcher unqualifizierte Lauch auch immer sowas durchgewunken hat, gehört geteert, gefedert und dann gefeuert. Reinste Geldverschwendung! Man könnte meinen bei Bandai-Namco sollten Leute sitzen, die Ahnung haben müssten. Bei FFC ist es wie mit den meisten Linzenzgurken: Spart euch das Geld!




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