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The(G)net Review: Forza Motorsport 7

Autorenbild: Michael BlumMichael Blum

Forza Motorsport 7, wow, schon sind wieder 2 Jahre ins Land gezogen und Turn 10 beglückt uns mit dem 7. Ableger der „SimCade“ Legende auf Konsole. Der Wind hat jedoch aufgefrischt, denn mittlerweile gibt es ernst zu nehmende Konkurrenz in dem Genre der Racing-Games. Project Cars und Assetto Corsa jagen Turn 10 bereits fleissig Käufer ab. Kann Forza seine Spitzenposition verteidigen oder wird der Edel-Racer links überholt?


Forza Motorsport 7 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Gleich nach dem Einlegen der Disc werden wir mitten ins Renngeschehen geworfen und dürfen verschiedene Szenarien nachspielen. Mit dem Porsche GT2 RS durch Dubai heizen, mit einem Race-Truck über den Mugello Circuit und einem Japanischen GT Boliden bei Regen auf dem legendären Suzuka Raceway. Die Einführung lässt einem sprichwörtlich die Kinnlade runterklappen, denn grafisch setzt der siebte Teil nochmals mächtig einen drauf, doch dazu später mehr. Danach stehen wir im Menu und können zwischen der Karriere, dem Online- sowie dem Rivalen-Modus wählen.


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Die Karriere ist in sechs grosse Meisterschaften unterteilt, wo ihr jeweils in verschiedenen Kategorien Rennserien absolvieren müsst. Vom kleinen Strassenflitzer, Limousinen, GT Boliden über Buggys und Trucks bis hin zum Formel Rennwagen ist alles am Start, was so über die Rennpisten dieser Welt rast. Welche Meisterschaften ihr absolvieren wollt, bleibt ganz euch überlassen. Das Ziel ist es, steht’s die notwenigen Punkte zu sammeln um in die nächst höhere Meisterschaft einsteigen zu können. Zwischendurch kommt es immer wieder zu Spezial-Events, in denen ihr euch mit einer Rennlegende duellieren dürft. Beweist euch gegen Ken Block beim Driften oder spielt eine Runde Bowling mit einer Stretch-Limousine. Die Events lockern den sonst eher trockenen Karrieremodus ein wenig auf.


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Der Anspruch ist weiterhin sehr individuell einstellbar. Mittels diverser Fahrerhilfen wie ABS, Traktionskontrolle, Bremshilfe oder einer Ideallinie ist der Einstieg auch für Anfänger kein Problem. Die Fahrphysik ist gut, nicht mehr und nicht weniger. Simulationsfans wird der Realitätsgrad nicht ausreichen, eine Driftorgie wie Need for Speed ist Forza aber selbstverständlich auch nicht.


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Der Onlinemodus, für mich klar der wichtigste Teil eines Rennspiels, war seit dem fünften Teil weniger gut gelungen. Mit jedem neuen Ableger keimte erneut Hoffnung auf, dass sich dies wieder ändert. Leider bietet Forza Motorsport 7 hier auch keine Besserung: Noch immer sind die Möglichkeiten extrem eingeschränkt und frustrierend zugleich. Eigene Regeln, Streckenreihenfolge und Wetterbedingungen sind nur in privaten Lobbys einstellbar. Wenn ich schreibe privat, dann meine ich privat. Es ist weiterhin nicht möglich privat erstellte Lobbys öffentlich zu machen. Somit gibt es auch keinen Serverbrowser mehr. Wieso kann ich keine KI-Gegner zu meinem Privatspiel hinzufügen? Meine Kumpels und ich sind zu viert und würden gerne noch gegen 20 Drivatars fahren, aber Turn 10 verweigert uns auch diesen Spass. Keine fremden menschlichen Mitstreiter, keine KI Gegner in eigenen Lobbys.


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Wollt ihr gegen fremde Konkurrenten weltweit Rennen fahren, geht dies nur in wenigen vordefinierten Rennserien, ohne jegliche Möglichkeit der Individualisierung. Rennen mit modernen Hot Hatches, Amerikanischen Muscelcars oder Formel Boliden. Wo sind die Klassenrennen? Wieso keine Rennen mit „Ghost“ Rivalen? Wieso Ghosts fragen sich einige von Euch? Startet ein Onlinerennen gegen 23 andere Fahrer, dann wisst ihr wieso. Von 23 Gegnern sind im Schnitt 10 untalentiert, 8 verwechseln Forza Motorsport mit Destruction Derby und die übrigen 5 würden gerne gegen mich ein sauberes Rennen fahren. Ein eben solches wird es so jedoch niemals geben, denn mit 24 wild zusammengewürfelten Spielern ist sowas schlicht unmöglich. So macht das längerfristig leider keinen Spass.


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All meine auf den Online-Modus bezogenen Kritikpunkte waren vom zweiten bis vierten Teil des Rennspiel-Klassikers noch keine, denn da konnte der Spieler die Lobbys selber kreieren, individualisieren und danach öffentlich zugänglich machen, perfekt! Es wäre also durchaus möglich und darum gibt es hier heftigen Punkte-Abzug. Offline-Only Spieler dürfen der Gesamtwertung deswegen noch einige Prozent-Punkte hinzufügen, denn hier funktioniert der Titel einwandfrei und bietet mehr Abwechslung, als von den Vorgängern bekannt.


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Ein weiterer Design-Schnitzer ist die Streckenauswahl. Es sind immer wieder neue Strecken dazugekommen und die Auswahl ist mit 32 Tracks sehr gut, jedoch fehlen Klassiker der Anfangszeit immer noch. Wo ist Tsukuba? Wo ist der Fujimi Kaido? Dafür dürft ihr durch die Wüste Dubais brettern, sicherlich eine Frage des Geschmacks, dennoch hätten wir alt bekannte Strecken gerne (endlich) wieder gesehen.


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Technisch ist nichts zu kritisieren, das Spiel sieht echt spitze aus. Auf dem PC geniesst ihr das Spiel in 4K Auflösung mit butterweichen 60 Frames per Second. Auch auf der Xbox One sieht Forza Motosport genial aus und läuft auch dort mit konstanten 60 fps. Das dynamische Wetter hat mich wirklich einige Male fast umgehauen, Rennstart bei Sonnenschein und wenige Runden später zieht ein Gewitter auf und der Track wird fast weggespült, das ist schlicht grossartig.


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Auch die Motoren-Sounds sind nach wie vor das Mass der Dinge und klingen schön brachial. Das Schreien eines Honda 4 Zylinders wenn er bis 9000rpm dreht oder das kernige V8 Brüllen eines Mercedes AMG lassen mir regelmässig die Nackenhaare aufstehen. Wir freuen uns bereits, mit der XBox One X Platz im Cockpit des Lieblings-Schlittens zu nehmen.



Fazit:

Ich spiele Forza Motorsport seit dem ersten Teil auf der damaligen Xbox und war zwischenzeitlich mit Teil 2, 3 und 4 regelrecht süchtig danach. Das ging so weit, dass ich und meine Kumpels auf gewissen Tracks um die Weltspitze mitfuhren. Seit Forza Motorsport 5 hat meine Begeisterung jedoch stark nachgelassen. Der Schwerpunkt wurde immer mehr auf die Optik und Präsentation im Allgemeinen gelegt. Die Community, welche meine Kritikpunkte seit Jahren teilt und publiziert, wird ignoriert und immer wieder vertröstet. Der Einzelspieler-Modus wird bei einem Rennspiel schnell repetitiv und langweilig, klar ist da der Online-Part elementar wichtig, so spiele ich mittlerweile lieber Project Cars oder Assetto Corsa. Das ist schade, denn als Forza-Fan der allerersten Stunde muss ich euch sagen, dass mich die Franchise seit Teil 5 immer wieder aufs Neue enttäuscht. Kernelemente wurden schlicht raus gestrichen und nie nachgereicht. Wenn der erste Flash der Bombast Optik erstmal verflogen ist, kehren leider schnell Langeweile und Frustration ein. Wer in erster Linie offline unterwegs ist, freut sich über die grafischen Leckereien und den insgesamt interessanter präsentierten Offline-Modus, online gibt es leider noch immer entscheidenden Nachholbedarf.


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