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The(G)net Review: Gunvalkyrie

Smilebit strikes again! Nach dem fulminanten JSRF fahren die fähigen SEGA-Entwickler nun mit schweren Geschützen auf. Im 3D Action-Knaller Gunvalkyrie dürft ihr endlich wieder mal richtig den sagenumwobenen Trigger-Finger sprechen lassen!


Gunvalkyrie Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

Wer erinnert sich an das gute, alte Contra? Das waren noch Zeiten: Wie vom Affen gebissen durch die von Feinden und Mini-Bossen zugepflasterten Levels wetzen, punktgenaue Jumps hinlegen und gleichzeitig in alle Himmelsrichtungen um sich Ballern! Nur absolute Cracks schafften auch den letzten Level in "Hard Corps". Genau das - und noch mehr - kann man in Smilebits Shooter Gunvalkyrie in 3D erleben, zumindest kommt es einem 3D-Contra schon sehr nahe. Das "mehr" bezieht sich auf das innovative "Boost"-Feature, mit dem der Spieler, die nötige Erfahrung vorausgesetzt, fast grenzenlos durch die Lüfte düsen kann. Dieses Boost-Feature ist aber nicht bloss eine Dreingabe, vielmehr ist es die Essenz des ganzen Spiels! Nur wer wirklich hartnäckig übt, wird mit einer ähnlichen Eleganz durch die Lüfte schwirren, wie das die CPU im Demo-Screen eindrücklich demonstriert. Und nur wer diese Boost-Techniken im Schlaf beherrscht, wird auch den letzten Level zu Gesicht bekommen.


Hier liegt aber auch schon der Knackpunkt des Spiels: Die Steuerung. Das Boost-Feature wird durch Drücken des linken Analog-Sticks aktiviert, während schnelle Richtungswechsel durch Drücken des rechten Analog-Sticks ausgeführt werden. Gleichzeitig sollte man mit Sticks noch Zielen und Maneuverieren und - als wär es nicht schon genug - mit L und R Springen und Schiessen! Da kommt anfangs echt Verwirrung auf und ich hab ein paar Mal (fast) das Pad in die Ecke geworfen vor Frust! Zudem entschied sich Smilebit dazu, das aus 1st- und 3rd Person Shooter altbekannte "Strafing" wegzulassen, um den Spieler zu zwingen, das Boost-Feature wirklich auszunutzen ("Strafe-Boost" lernen!). Glücklicherweise werden Gegner automatisch anvisiert. Genaues Zielen wird also nicht vorausgesetzt (wäre auch kaum mehr möglich).


Aber die flüssige, wunderschöne Grafik, die durchdachten Levels mit ihren Secrets und die skurillen Endbosse trieben mich immer wieder zurück ans (Japan-)Pad. Irgendwie wollte ich meine Boost-Technik immer wieder verbessern. Die Motivation liegt sicherlich darin, möglichst "stylisch" zu Gamen, um es der CPU vom Demo gleich zu tun. Kurz: Übung trennt die Spreu vom Weizen oder anderst, Gunvalkyrie offenbart sich eben nur den lernwilligsten aller Hardcore-Gamern! Wer die Steuerung erstmal im Griff hat, bekommt für seine Mühen eines der innovativsten und - für mich - besten Action-Games der letzten Jahre serviert! Ihr werdet von Gegnern, Mini-Bossen und Enbossen zuerst überwältigt und nicht mehr wissen, wo Hinten und Vorne ist (sprichwörtlich!). Gerade die kleineren "Insekten" kommen immer in Dutzenden auf euch los, ohne Frameraten-Einbruch (60Frames!). Da gilt es zuerst einmal die Nester (und Produktions-Stetten) der Biester auszuräuchern um der Lage Herr zu werden!


Die zunehmend durchschlagskräftigeren Waffen (PowerUp-System mit Skill-Points) und der ausbaufähige "Gearskin" der beiden Cyber-Helden machen das Überleben bei längerer Spieldauer dafür wieder einfacher. Wer die Missionen schnell, präzise und möglichst unverwundet übersteht, bekommt richtig Skill-Points ausbezahlt. Ein erneuter Ansporn das Spiel perfekt zu "beherrschen" und am Ende des Story Modes einen "Level 3 Gearskin" zu besitzen, mit welchem man dann den freigespielten Challenge Mode sicher einfacher bewältigt. Der Gearskin und seine Features und Waffensysteme werden in 3 Stufen aufgepowert. Dazu muss man spezielle "Cores" finden und einsammeln. Einige davon sind nur unter exzessivem Einsatz der Booster zu ergattern. Je nach Ausbaustufe reicht der Boost mehr oder weniger weit (oder hoch). Ausserdem sind einige der Special-Moves und Features des Gearskin erst ab Stufe 2 verfügbar.


Im Challenge-Mode dürft ihr übrigens in allen Levels frei auf High-Score Jagd gehen und somit Trainieren. Das werdet ihr bestimmt immer wieder mal tun, denn das Leveldesign ist durchdacht und abwechslungsreich und die Bosse kleine, grafische Meisterwerke (speziell der Letzte!). Ausserdem merkt man fast bei jeder Session wie man sich verbessert, was unheimlich motiviert. Schade nur, dass es kein VS- oder Link-Mode ins Spiel geschafft hat. Bei einem derart technischen Gameplay wären Kämpfe gegen menschliche Gegner sicher verdammt spassig gewesen (ähnlich Virtua On, oder sogar einem NEOGEO Fighting Game!). Klar ist aber schon jetzt; Gunvalkyrie wird nur wenigen Zockern vorenthalten bleiben und das wiederum ist wirklich eine Schande.


Fazit:

Übung macht den Meister! Nur wer laaaange trainiert und einen geübten Trigger-Finger besitzt, wird an diesem Titel Freude haben. Wer sich aber zu dieser seltenen Gattung der aussterbenden "Hardcore-Action-Gamer" zählt, bekommt mit Gunvalkyrie in meinen Augen eines der besten Games der letzten Jahre serviert! Smilebit beweist erneut eindrücklich, dass die coolsten und ideenreichsten Games einfach immer noch aus Japan kommen und Mut zur Innovation durchaus belohnt wird, wenn die Qualität stimmt.


Gunvalkyrie Xbox Classics Test, Review, Testbericht.

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