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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Hidden Dragon Legend

Mit Hidden Dragon Legend erreicht uns eines der wenigen neuen Games vom chinesischen Festland. Mit Anleihen an Klassiker wie Ninja Gaiden oder Shinobi hat das Spiel schon seit dem aller ersten Trailer unser Interesse geweckt. Nun ist es für faire CHF 19.90 im Playstation Store erhältlich und wir sagen euch, ob sich diese Investition lohnt.


Hidden Dragon Legend Game Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Spiele für Konsolen in China zu entwickeln ist nicht leicht. Die chinesische Regierung verbannte im Jahre 2000 sämtliche Spielekonsolen vom heimischen Markt, weswegen sich die meisten Studios auf PC- und Handy-Spiele spezialisierten. Was blieb ihnen auch anderes übrig? 2015 wurde der „Console-Ban“ glücklicherweise aufgehoben und somit hielten auch die (offiziellen) Geräte von Sony, Nintendo und Microsoft Einzug. In den letzten drei Jahren hat sich einiges bewegt. So auch beim Indie-Entwickler Megafun Games, die mit Hidden Dragon Legend ihr erstes Spiel ausserhalb von China veröffentlichen.


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Hidden Dragon Legend ist ein klassischer, combolastiger 2.5D Side-Scroller und spielt – Überraschung – im alten China. Der Held erwacht völlig erschöpft und offensichtlich gefoltert in einem Kerkerverlies und kann sich an nichts mehr erinnern. Langsam schleppt er sich an die Oberfläche und wird sogleich von Fieslingen der „Organisation“ angegriffen. Also packt er sich ein herumliegendes Schwert und wehrt sich seiner Haut. Dabei stellt er fest, dass er offensichtlich ein begnadeter Schwertkämpfer ist. Also macht er sich auf die Suche nach Antworten. Seine Reise führt ihn durch überwucherte Bambus-Wälder, in alte Stadt Ruinen, in Tempel-Anlagen, durch mysteriöse Höhlensysteme und über Bergketten, bis hin zum Hauptquartier der bösen Buben. Das Setting und die Story könnten klischeebehafteter nicht sein, erfüllen aber ihren Zweck. Schade nur, dass sie von derart miserablen Cut-Scenes zusammengehalten werden, die mit ihren hölzernen Animationen und der lächerlichen Sprachausgabe so gar nicht überzeugen. Dabei wäre die Grafik an sich gar nicht mal so schlecht, Unreal Engine 4 sei Dank.


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Meist läuft und springt man von links nach rechts und streckt einen Feind nach dem anderen nieder. Manchmal dreht sich die Kamera aber auch und gibt den Blick auf geheime Gänge und Schätze frei. Die Levels sind so designt, dass sie zum Erkunden einladen und wer sich auch mal traut ins Nichts zu springen, entdeckt abseits der offensichtlichen Pfade das eine oder andere Secret. Gekämpft wird mit verschiedenen Schwertern, Wurfmessern und dem Greifhaken. Letzterer dient in den Jump-n-Run Passagen auch als Hilfsmittel. Techniker treiben einen Combo-Meter in die Höhe (bis zur 400-Hit Trophy) und laden so den Aggressions-Meter auf, welcher zum Ausführen der Super-Moves benötigt wird. Spezial-Angriffe benötigen je nach Stärke mehr oder weniger Aggressions-Energie.


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Blocken kann man nicht, stattdessen wird dank Dash-Move flink auf Knopfdruck ausgewichen (auch in der Luft). Hierbei ist vor allem Timing wichtig. Gegnerische Angriffsmuster wollen studiert und entsprechende Massnahmen getroffen werden; was gerade bei Bossen unheimlich wichtig ist. Hidden Dragon Legend ist an sich kein besonders schweres Spiel, bei den knackigen Kämpfen haben sich die Entwickler aber offensichtlich das eine oder andere bei den „Dark Souls“ Spielen abgekuckt. Sprich: Wer einfach nur auf die Buttons hämmert bekommt recht schnell den Game-Over Screen zu Gesicht.


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Für Langzeitmotivation sorgt ein Fähigkeitenbaum, den wir in dieser Form schon aus unzähligen RPGs kennen. Getötete Feinde (und geheime Kisten) liefern Erfahrungspunkte, die wir in unser Skill-Set investieren. Einige Levels sind anfangs bockschwer, mit einem fortgeschrittenen Charakter-Level sind sie dann plötzlich ziemlich einfach. Gut, dass wir bereits beendete Levels erneut spielen dürfen und somit auch erneut Erfahrungspunkte kassieren. Viel „grinden“ geht aber nicht, denn die Skills werden nach und nach eröffnet, was einen gewissen Fortschritt im Spiel voraussetzt. Hier muss man erwähnen, dass die Spielebalance ausgezeichnet gelungen ist.



Fazit:

Ich gebe es zu, der erste Eindruck von Hidden Dragon Legend war alles andere als gut. Ich bin aber froh, dass ich dem Spiel eine Chance gegeben habe. Was Hidden Dragon Legend in meinen Augen spielenswert macht, ist das ausgereifte Gameplay. Als alter Arcade-Hase und Fan von 2D-Klassikern wie Ninja Gaiden und Shinobi war ich in dieser Hinsicht begeistert. Es gibt viel herauszufinden und viele Moves und Combos zu erlernen. Die Gegnerschar ist abwechslungsreich, was auch auf die Levels zutrifft. Hidden Dragon Legend spielt sich zudem ausgezeichnet, bietet viel Spieltiefe und ist dabei weitestgehend frustfrei. Ein Paradebeispiel dafür, dass Grafik eben doch nicht alles ist. Wer also auf filmreife Cutscenes und Triple-A-Grafik verzichten kann, dafür aber ein Herz für Arcade-Spiele hat, sollte sich Hidden Dragon Legend ansehen. Er könnte genauso überrascht sein wie ich.


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