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The(G)net Review: Kena: Bridge of Spirits (Xbox)

Am 21. September 2021 erschien ein atemberaubend schönes Indie Action RPG für die PlayStation 4 bzw. PS5, welches die Spieler-Welt im Sturm eroberte. Nun dürfen sich endlich auch Xbox-Fans mit den putzigen „Rots“ verbünden und die Welt von der Fäulnis befreien.


Kena: Bridge of Spirits Xbox Test, Review, Testbericht, Wertung

Kena ist eine junge „Spirit Guide“, eine Geisterführerin, die den Seelen verstorbener Personen dabei hilft, von der physischen Welt ins Geisterreich überzugehen. Ihre Hilfe ist immer dann nötig, wenn sich die Geister der Verstorbenen, aus welchen Gründen auch immer, verzweifelt an unsere Welt klammern und diese partout nicht verlassen wollen. Oft sind diese Geister aggressiv und verderben mit ihrem Handeln die Welt um sie herum, was sich in einer Art Fäulnis manifestiert, welche die Landschaft grau färbt und sie mit unheilvollem Gewächs überwuchert.


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Kena muss sich dieser Korruption stellen, aber zum Glück nicht alleine. Niedliche, kleine Kreaturen, die als "Rot" bekannt sind und für das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod stehen, helfen der tapferen Schamanin nicht nur im Kampf, sondern auch beim Lösen zahlreicher Rätsel.


Rots findet sie überall; unter Steinen, in Truhen, hinter Pflanzen oder man erhält sie als Belohnung nach einem erfolgreichen Bosskampf. Wenn der Controller vibriert, sollte man die Augen offenhalten, denn vermutlich versteckt sich wieder irgendwo in der Nähe ein kleiner, putziger Fellknäuel.


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Die kleinen Gesellen sind aber nicht einfach nur süss (sie dürfen sogar mit Hüten und anderen Accessoires ausgerüstet werden), sondern auch äusserst hilfreich. Ähnlich wie die Pikmin folgen sie Kena überall hin und führen ihre Befehle bereitwillig aus. Ausserhalb des Kampfes helfen sie bei Umgebungsrätseln, denn nur die Rot können z.B. grosse Steine bewegen oder sich in bestimmte Formen morphen.


Im Kampf unterstützen sie Kena, können Gegner für kurze Zeit ablenken und bestimmte Angriffe verstärken. Damit sie an den Schlachten teilnehmen dürfen, muss Kena jedoch erst genug „Mut“ sammeln, sprich ihre Gegner ein paarmal erfolgreich attackieren, um "Action-Points" zu generieren. Wird sie getroffen, verliert sie einen Teil ihres Mutes und somit vielleicht auch einen der wertvollen Punkte.


Action-Points dienen auch zur Heilung, weswegen wir öfters abwägen müssen, ob wir jetzt die Rot auf einen Gegner ansetzen, einen Power-Move rausholen oder uns den Punkt doch lieber aufsparen, um später nicht ins Grad zu beissen. Action-Points erhält man am schnellsten durch erfolgreiches Parieren. Ihr kennt es; wer im richtigen Moment die Block-Taste drückt, kann sich einen kleinen Vorteil im Kampf herausholen.


Kena: Bridge of Spirits Xbox Test, Review, Testbericht, Wertung

Fights, Challenges und bestandene Rätseleinlagen spülen Karma-Punkte auf unser Konto. Diese investieren wir in einen umfangreichen Skilltree, womit wir neue Fähigkeiten, Upgrades und Power-Moves freischalten. Entdeckte Schreine in Dörfern dienen der Schnellreise, während spezielle Meditations-Spots Kena‘s Gesundheitsleiste permanent ein Stückchen erweitern.


Und dann finden wir immer wieder neue Waffen. Nach etwa zwei Stunden Spielzeit wäre das beispielsweise ein Bogen, der ist nicht nur gegen lästige fliegende Feinde gut ist, sondern auch in Rätseln benötigt wird. Wir schiessen auf weit entfernte Schalter um Türen zu öffnen oder auf Geisterblumen, um temporäre Plattformen erscheinen zu lassen, was immer wieder mal zu ein paar kniffligen Jump-n-Run Einlagen führt.


Kena: Bridge of Spirits Xbox Test, Review, Testbericht, Wertung

Mit Tools wie Bomben sprengen wir Eingänge frei und Bosse in den Himmel. Gameplay-Elemente gibt es viele und sie werden in angenehm regelmässigen Abständen ins Spiel eingeführt. Die Spiele-Welt wird mit den neuen Waffen und Möglichkeiten allmählich grösser und grösser. Ähnlich wie in einem Metroidvania kehren wir öfters an zuvor besuchte Locations zurück, um neue Wege freizulegen und den Zugang zu weiteren Bereichen, Herausforderungen und Bossen zu öffnen.


Die Bosse können übrigens ganz schön fordernd sein, denn nicht selten dauern die Auseinandersetzung mehrere Minuten. Meist müssen wir es nebenbei noch mit kleineren Mobs aufnehmen und bei den Kanzlern in der Hektik auch noch spezielle Schwachstellen gezielt treffen. Glücklicherweise sind die Checkpoints stets fair gesetzt, so dass selten Frust aufkommt. Wer dafür wenig Nerven hat oder öfters ins Gras beisst, kann im Optionsmenü die Schwierigkeit jederzeit reduzieren und einfach die Story geniessen.


Kena: Bridge of Spirits Xbox Test, Review, Testbericht, Wertung

Kena's Mission, die gefallenen Waldgeister wiederzubeleben, führt sie durch verlassene Dörfer, schummrige Höhlen, neblige Sümpfe und raue Berge. Unterwegs gibt es viele malerische Ausblicke zu geniessen, wobei besonderes Augenmerk auf die Partikeleffekte und die Beleuchtung sowie die dichte Flora und Fauna gelegt wird. Das Spiel ist wunderschön und vollgepackt mit vielen liebevollen Details, wie z.B. Kena's akrobatische Animationen im Kampf oder die süssen Rot, die es sich an Schreinen und auf Tischen gemütlich machen, sich verstecken oder sich zum Knuddeln in Horden um die Heldin versammeln, wenn ihr den Controller für eine Minute beiseitelegt.


Regelmässig werden neue Fähigkeiten, neue Gegner oder ein frisches Element eingeführt, so dass die rund 15 Stunden, die ihr fürs Durchspielen in etwa benötigt, im Nu vergehen.


Kena: Bridge of Spirits Xbox Test, Review, Testbericht, Wertung

Kena erschien ursprünglich auf der PS4 und wurde post-launch mit einem kostenlosen PS5-Upgrade versehen. Damit lief das Spiel in einer höheren Auflösung, bot mehr Vegetation und Details in der Ferne sowie eine höhere Framerate. Genau diese Version ist es, die Xbox-Spieler jetzt bekommen. Ich habe beide Versionen ausgiebig gespielt und bis auf die etwas kräftigeren Kontraste und Farben der PS5-Version absolut keine Unterschiede erkennen können. Das Spiel bietet auf der Xbox Series X|S einen Qualitäts-Modus (2160p/30fps) und einen Performance-Modus (1800p/60fps), was mit der PS5-Version identisch ist. Und da es bereits fast 3 Jahre alt ist, wird man auch von Bugs und technischen Problemen verschohnt.



Fazit:

Neben der einwandfreien Technik und den zuckersüssen Companions ist vor allem die Vielseitigkeit bewährter Spielmechaniken der Grund, warum ich Kena: Bridge of Spirits bereits damals auf der PlayStation so gefeiert habe. Das „Ghibli God of War“ spielt sich einfach wunderbar und wird bis zum Schluss nie langweilig. Es ist nach wie vor ein rundum gelungenes Action RPG mit perfektem Pacing, Hammer-Grafik und durchdachtem Level-Design. Xbox-Spieler und alle, die das Abenteuer noch nicht erlebt haben, dürfen sich freuen! Es gibt nur wenige Spiele, die mir auch beim zweiten Durchgang so imponiert haben wie Ember Lab’s Debut und ich hoffe inständig, dass wir bald mit der frohen Botschaft eines Nachfolgers beglückt werden.


Kena: Bridge of Spirits Xbox Test, Review, Testbericht, Wertung

Kena: Bride of Spirits ist für PC, Xbox Series X|S, Xbox One, PS4 und PS5 erhältlich. Wir haben das Spiel auf der Xbox Series X getestet. Das frühe Test-Muster stammt von Ember Lab, wofür wir uns herzlich bedanken!



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