Knack gehörte damals zu den Launchtiteln der PS4, konnte aber trotz guten Ansätzen nicht richtig überzeugen. Umso überraschender ist nun, dass der Titel fast vier Jahre später einen Nachfolger spendiert bekommt.
Auch in der Fortsetzung dreht sich die Geschichte um den Roboter Knack, eine aus vielen, kleinen Kristallen zusammengesetze Kampfmaschine. Kaum drücken wir den Startknopf befinden wir uns auch schon mitten im Geschehen. Zuerst gibt es ein Wiedersehen mit Lucas, Knacks Freund, der uns auf den aktuellen Stand der Dinge bringt. Dann stehen wir auf einmal in einer Grosstadt, die soeben von einer Roboterarmee angegriffen wird. Dieser kleine Intro-Level dient als Tutorial, in welchem uns die ersten Kampfmoves beigebracht werden. Wir lernen die Gegner zu schlagen, zu kicken, Angriffe zu blocken und uns klein zu machen, damit wir in enge Schächte passen. Ausserdem werden uns auch die anderen Spielmechaniken bereits näher gebracht wie Quick Time Events, Jump'n'Run-Einlagen oder kleine Rätsel, die es zu lösen gilt. Am Ende des Tutorials blickt Lucas traurig über die teils zertrümmerte Stadt und gesteht, dass er vielleicht nicht ganz unschuldig an diesem Disaster ist. Wie diese Katastrophe aufzuhalten ist und wie es überhaupt so weit kommen konnte, werden wir nun durch die verschiedenen Kapitel des Spiels erfahren.
Die Story ist recht solide aufgebaut, allerdings aber auch nichts, was dem Spieler lange im Gedächnis bleiben wird und stellenweise sogar etwas langweilig. Die vielen Cutscene versuchen dem Spiel Leben einzuhauchen, sind aber zu wenig charmant erzählt um gross zu fesseln. Dafür punktet das Gameplay um so mehr. Hier haben sich die Entwickler so richtig ins Zeug gelegt und viele der Kritikpunkte von Knack 1 ausgemerzt und/oder verbessert. In 15 linearen, wenn auch vielfältigen Kapiteln kämpfen wir uns durch Horden von Kobolden oder Armeen von Robotern. Mal befinden wir uns tief im dichten Dschungel oder erforschen überwucherte Ausgrabungsstätten, mal sind wir zurück in der Grossstadt oder suchen unseren Weg durch eine staubige Wüste. Die Levels bieten viel Abwechslung.
Das Kampfsystem ist ebenfalls sehr abwechslugnsreich. Ein Skilltree, mit dem insgesamt 35 Spezialfähigkeiten freigeschalten werden können, verspricht viel Unterhaltung bei den Kämpfen und hält den Spieler bei Laune. Dagegen wirken die anspruchslosen Jump'n'Run Einlagen reichlich uninspiriert, bestehen sie hauptsächlich aus Standard-Hindernissen und Abgründen ohne grosse Herausforderung. Hier wäre es schön gewesen, hätten sich die Entwickler etwas mehr einfallen lassen als bewegende Brücken oder Zahnräder und hätten das Ganze somit etwas raffinierter gestaltet.
Die Rätsel bringen ebenfalls Schwung ins Gameplay. Einige sind nur zu lösen, in dem wir Blöcke verschieben oder Hebel bewegen, bei anderen muss Knack sich verkleinern, um einen versteckten Weg zu finden. Die Rätsel sind alle nicht besonders schwer. Sollten wir dennoch mal stecken bleiben gibt es eine Hilfe-Funktion, die uns den richtigen Weg weist.
Eines der Highlights von Knack 2 ist sicherlich der Ko-Op Modus. Spieler zwei kann unkompliziert und jederzeit ins Spiel einsteigen. Die Kämpfe werden so zwar noch einfach, als sie ohnehin schon sind, aber es macht einfach Spass mal wieder mit einem Freund zusammen auf dem Sofa zu daddeln. Vorallem die Quick Time Events, welche beide Spieler gleichzeitig bestreiten müssen und die Spezialangriffe, bei denen die beiden Figuren zu einem Robotor verschmelzen, sind eine nette Idee.
Die Kameraführung ist leider öfter ein echtes Problem. Sie ist stets auf die Mitte fixiert und Ecken verschwinden manchmal völlig aus unserem Blickfeld. Dies ist besonders störend, wenn Knack gerade kämpft und der Spieler weder seinen Roboter noch die Gegner sieht und blind auf die Knöpfe hämmern muss. Auch beim kooperativen Modus ist es ärgerlich, verschwindet doch ständig einer der Spieler aus dem Bild und wird zurückteleportiert. Dies ist wirklich schade und hätte auf alle Fälle besser gehandhabt werden müssen.
Fazit:
Knack 2 macht vieles richtig, was beim Vorgänger zu bemängeln war. Eine solide Story gemischt mit abwechslungsreichen Kapiteln und motivierendem Gameplay, das verspricht kurzweilige Stunden für zwischendurch. Der Schwierigkeitsgrad sowohl bei den Kämpfen wie auch bei den Rätseln ist nicht all zu hoch und somit eignet sich das Spiel auch für jüngere Gamer. Highlight ist auf jeden Fall der Couch-KoOp, kommt dieser bei vielen Titeln heutzutage doch zu kurz. Trotz der grossen Auswahl an Spezialfähigkeiten die im Skilltree freigeschaltet werden können und den vielen verschiedenen Leveln, vermag sich das Spiel dennoch zu wenig abzuheben um gross in Erinnerung zu bleiben. Die Kameraführung ist teilweise ein Problem, verschwinden die Ecken oft völlig aus dem Blickfeld, was die Kämpfe stellenweise mühsam werden lässt. Dennoch unterhält Knack 2 ziemlich gut, zumindest für eine Weile. Jump'n'Run Liebhaber und Fans vom Vorgänger werden bei Knack 2 auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen und für gemütliche Stunden auf dem Sofa zu Zweit lohnt sich der Titel allemal.
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