Salvador Dali war nicht der einzige durchgeknallte Maler. In Layers of Fear VR rätseln wir uns durch ein verwunschenes Haus, in dem wir mysteriöse Gemälde untersuchen.
2016 konnten PC Spieler bereits das eigenwillige Horror-Adventure bestreiten. 5 Jahre später segelt die PS VR-Variante in den digitalen Store. Ohne grosse Umschweife schmeisst euch Layers of Fear VR direkt ins Geschehen, auf eine grosse Vorgeschichte wird keinen Wert gelegt. Nur soviel wird einem im Laufe des Spieles klar - ein durchgeknallter Pinsler benutzt das Haus als Leinwand für seine dämonischen Spielereien.
Unser gesichtsloser Held verfügt über ein sehr rudimentäres Skillset. Per Move Controller spaziert ihr durch das grossräumige Herrenhaus, und benutzt beide Hände unabhängig, um Gegenstände zu ergreifen und Türen zu öffnen. Waffen, Spezialkräfte, geschweige denn eine simple Nahkampf Attacke, sind nicht existent. Mehrheitlich schleicht ihr durch die langen Gänge, öffne Truhen, Kisten und Schränke. Gefundene Items wie z.B. Schlüssel verschwinden direkt im Inventar Menü und werden automatisch angewendet. Was in der Beschreibung ein wenig öde tönt, wird durch eine clevere Level Struktur wieder wettgemacht.
Des Öfteren betretet ihr einen Raum um festzustellen, dass die Tür plötzlich verschlossen ist und ihr euch dann umdreht und eine neues Zimmer erblickt. Gänge können sich plötzlich verbiegen oder in einer Truhe liegt ein Baby, dass langsam in einer Blutlache versinkt, um nur Minuten später in einer Badewanne wieder aufzutauchen. An Scarejumps, Gruseleffekten und Schockeinlagen wurde nicht gespart, auch wenn ihr kaum auf irgendwelche andere Wesen trifft.
Layers of Fear VR lässt euch die Wahl, ob ihr sitzend oder stehend dem Gemälde-Mysterium um die Herrenvilla auf den Grund geht. Im Optionsmenü lassen sich Drehmoment und -Geschwindigkeit anpassen. Nach maximal 5 Stunden ist der Spuk vorbei und alle Lagen der Furcht sind aufgedeckt.
Fazit:
In Sachen Atmosphäre hat mich Layers of Fear VR direkt abgeholt. Auch wenn mir ein wenig die Action fehlt und das ständige Rumgelatsche ab und zu eintönig wird, schafft es das Spiel dank vieler Wendungen und bizarren Ereignissen die Laune aufrecht zu halten. Leider ist der Spass extrem kurz und das Gameplay eher flach. Denn bis auf Gegenstände aufsammeln, ein paar Schalter drücken und Türen öffnen gibt es nicht viel zu tun. Auch bei LOF VR besteht das Problem mit der teilweise ungenügenden Beleuchtung. Klar, ein wenig schummrig muss es in einem Gruselgame schon sein, aber teilweise wird dadurch die Körnung der PSVR Bildschirme noch mehr hervorgehoben.
Schade ist auch, dass nur die Move-, aber nicht die Standardcontroller unterstützt werden, denn auch wenn Bloober Team das bestmögliche Steuerungsschema implementiert hat, hakelt es trotzdem, da ich mich des Öfteren bei den Knöpfen verdrücke und mir wenigstens ein D-Pad wünsche. Zum Glück lässt es sich per Kopfbewegung ebenfalls durch die Gänge lenken. Wenn man mal die eigenwillige Steuerung gemeistert hat, ist das Spiel bereits vorbei. Ich hatte knappe 4 Stunden bis zu den Credits benötigt. Zu Beginn hab ich mir noch die Architektur der einzelnen Räume angeschaut und jede Schublade und Kommode geöffnet, bis ich merkte, dass dies reine Zeitverschwendung ist, da einem gamerelevante Items sprichwörtlich vor die Nase geschmissen werden. Die paar Rätsel bringen etwas Abwechslung in den Walking-Simulator und können ohne grosses Nachdenken gelöst werden. Für VR-Horrorfans ein kurzweiliger Snack für zwischendurch.
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