Lightning Returns: Final Fantasy 13 ist der dritte und letzte Teil der Final Fantasy 13 Trilogie. Nach dem umfangreichen und sehr komplexen Final Fantasy 13-2 liegt die Messlatte wieder ziemlich hoch. Der Abschied von den Charakteren und der Geschichte rund um Lightning und Co. fiel mir nicht besonders schwer. Wieso erfahrt ihr in unserem Review.
500 Jahre sind seit dem Ende von Final Fantasy 13-2 vergangen. Die Welt hat sich seit dem letzten Teil der Saga stark verändert. Die Menschen sind keinen Tag gealtert, haben keine Kinder zur Welt gebracht und die Welt wird kontinuierlich vom sogenannten Chaos verschlungen. In spätestens 13 Tagen wird Schöpfergott Bhunivelze die Welt untergehen lassen und eine neue schaffen. In diesen „letzten“ 13 Tagen der Weltgeschichte hat Lightning die Zeit möglichst viele Seelen zu erretten und so die neue Welt mit Leben zu füllen.
Die Handlung plätschert erschreckend belanglos vor sich hin, woran auch das apokalyptische Setting sowie das konfliktgeladene Wiedersehen mit alten Bekannten wie Snow oder Noel nicht viel ändern. Geht es im Intro noch gewohnt opulent zur Sache, verflachen Dramaturgie und Inszenierung danach merklich. Man merkt irgendwie an allen Ecken und Kanten, dass Square Enix wohl selbst froh ist, das die Saga endlich zu Ende geht. Auf die Story möchte ich nicht weiter eingehen, da dies ohne Spoiler kaum machbar ist.
Technisch präsentiert sich Nova Chrysalia sehr durchwachsen. Während die detaillierten und perfekt lippensynchron agierenden Hauptcharaktere auch auf der Playstation 4 kaum besser aussehen würden, wirken die klobig modellierten und hölzern animierten Randfiguren wie aus einem Playstation 2 importierten Spiel von 2002. Hinzu kommen teils bis zur Unkenntlichkeit vermatschte Texturen, Pop-Ups, Kantenflimmern und Bildstottern.
Die wenigen, aber angenehm weitläufigen und abwechslungsreich gestalteten Areale stimmen mit ihren dicht bevölkerten Städten zwar wieder versöhnlich, wirken abseits menschlicher Siedlungen aber ähnlich leergefegt wie im Vorgänger. Leider sind wie im direkten Vorgänger die Gegner nicht sichtbar, dadurch wirken viele Gebiete sehr einsam und verlassen. Kein Verglich zum ersten Teil der Saga wo noch Wolfsrudel durch die Steppe jagten und Raubsaurier am Himmel kreisten.
Das Kampsystem setzt weiterhin auf ATB (Active Time Battle). Ergänzt wurde das System um direkte Bewegungen sowie Blocks, Konter und Ausweichmanöver. Das Kampfsystem geht immer mehr Richtung Actionspiel und weg vom Strategiepart wie in einem Final Fantasy X. Statt einer bis zu dreiköpfigen Party, dirigiert man jetzt aber nur noch eine einzelne Person: Lightning. Ein für mich unverständlicher Einschnitt ins Spielsystem. In Final Fantasy 13 und 13-2 waren die Party Mitglieder zwar von der KI gesteuert, diese hat den Job aber ziemlich gut bewältigt.
Wo ist die klassische Charakter Entwicklung geblieben? Stundenlanges „grinden“ um im Level zu steigen und später endlich den anfangs übermächtigen Gegner zu killen, wenig war für mich motivierender und ein elementarer Bestandteil von Final Fantasy. Es gibt sie nicht mehr. Euer Level steigt neu mit dem Erledigen von Quests. Je schwieriger die Aufgabe, desto grösser ist die Entwicklung. Neben der Hauptstory gibt es wieder dutzende von Sidequests zu erledigen. Am Ende läuft aber ohnehin fast jedes Hilfsgesuch auf generische Hol- und Bringdienste hinaus. Und wenn doch mal etwas Originelleres wie Schafe hüten oder Gartenarbeit ansteht, machen einem miese KI und Kollisionsabfrage einen Strich durch die Rechnung.
Das wichtigste Kriterium des Spiels ist gleichzeitig auch der Spasskiller Nummer 1 für mich: Die Zeit!
Zeit ist Luxus, den es in Lightning Returns nicht gibt, denn der Countdown bis zum Weltuntergang tickt gnadenlos runter, egal was man tut. Selbst wenn man tatenlos im Zug sitz, um zwischen den vier Hauptregionen hin und herzureisen, geht wertvolle Zeit verloren. Zwar kann man die Uhr per Chronostasis Fähigkeit für einige Minuten anhalten, trotzdem bleibt der permanente Stress des Zeitlimits erhalten. Das geht mir total gegen den Strich und gegen das Spielprinzip eines Final Fantasy. Ich möchte mir in Ruhe die Gegend anschauen, jeden Winkel erforschen, stundenlang Grinden und das Spiel als Ganzes einfach geniessen können. Square Enix verweigert mir hier jegliches Wohlfühlelement, indem sie mich unter permanenten Stress setzen.
Fazit:
Lighning Returns: Final Fantasy 13 ist der schwache Abschluss einer durchaus guten Trilogie. Zeitlimit, keine Partymitglieder und eine durchwachsene Technik enttäuschen auf breiter Linie. Es bleibt zu hoffen, dass Final Fantasy 15 wieder mehr zu den Wurzeln der Serie zurückfindet. Bis dahin freue ich mich jetzt erst mal auf das Remake von Final Fantasy X und X-2.
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