The(G)net Review: MotoGP 07

Erneut darf der Spieler in der höchsten Klasse gegen die 23 Stars auf den 18 lizenzierten MotoGP Rennstrecken antreten. Alternativ dazu kann auch eine Saison in der Extremklasse bestritten werden. Die 3 Challenges pro MotoGP-Strecke sind eine Herausforderung, welcher sich jeder Fahrer stellen sollte.

Mit MotoGP'07 geht Climax nun schon in die dritte Runde dieser Franchise. Wie der Spieltitel schon verrät, wird hier die Königsklasse des Motorradrennsports gefahren. Als Gegner treten sämtliche Fahrer der Saison 2007 gegen den Spieler an. Auf den lizenzierten GP-Strecken kann auf Wunsch ein schnelles Rennen, eine ganze Saison oder ein Championship Rennen gefahren werden.

Bevor jedoch eine neue Saison gestartet wird, erstellt der Spieler erstmal einen neuen Fahrer und sucht sich sein Motorrad aus. Noch stehen nicht alle zweirädrigen Boliden zur Auswahl. Für die wirklich schnellen Maschinen ist erst ein Freispielen nötig. Auf Wunsch kann sich der Spieler das Lederkombi, den Helm und die Maschine farblich gestalten und mit Sponsorensticker bestücken. Hierzu bietet MotoGP'07, wie im Vorgänger, einen entsprechenden und leicht zu bedienenden Editor an. Zu Beginn gilt es, noch ein paar Punkte auf die Eigenschaften Kurvenlage, Bremsen, Top Speed und Beschleunigung zu verteilen. Ist diese Aufgabe erledigt, kann es losgehen.

Fünf Fahrten im Training führen den Spieler in die Steuerung und Handhabung der Maschine ein. Diese ist für Einsteiger zu Beginn etwas ungewohnt. Spieler, welche schon MotoGP'06 gespielt haben, werden die Steuerung sofort beherrschen, da sie wieder gleich gehalten wurde. Für die Durchführung der Trainingsfahrten besteht kein Zwang, aber es empfiehlt sich. Ein Motorrad ist nicht so einfach zu steuern, wie dies bei einem Auto der Fall ist. Nur schon die Tatsache, dass sich Vorder- und Hinterbremse unabhängig mit den Schultertasten bedienen lassen, macht dies sofort klar. Um das optimal an eine Rennstrecke angepasste Setup zu erreichen, geht das Tüfteln nach den richtigen Motorradeinstellungen los. Nebst dem Radabstand, welcher eine Auswirkung auf das Kurvenverhalten hat, kann die Übersetzung, der Pneu, die Bremsen und noch vieles mehr den eigenen Wünschen entsprechend angepasst werden.

Das Studium der Telemetriedaten hilft auf jeden Fall weiter, das optimale Setup zusammen zu stellen. Sobald das Wunschsetup gefunden wurde, lässt sich dies abspeichern, um bei einer späteren Saison erneut zu laden. Die Rennen der Saison sind immer gleich aufgebaut. Ein freies Training erlaubt, die Strecke kennen zu lernen. Die drei immer gleichen Challenges geben zusätzliche Punkte für die bereits erwähnten 4 Fähigkeiten des Motorrades. Mit dem Qualifying wird die versucht, die Pole Position heraus zu fahren und zu guter Letzt geht es zum eigentlichen Rennen. Startet der Spieler eine Saison mit einem neuen Charakter, so sollte der Spieler unbedingt mit dem leichtesten Schwierigkeitsgrad beginnen. Nur so ist ein sinnvoller Aufbau des Charakters möglich. Dieser kann nach dem Beenden der Saison auch auf höheren Stufen zum Einsatz kommen. Nach dem erstmaligen Beenden einer GP-Saison erlaubt das Spiel den Zugriff auf die Extrem-Klasse. Hier finden die Rennen auf Fantasiestrecken statt, welche in bekannten Weltmetropolen angesiedelt sind, wobei es sich hier um dieselben Strecken handelt, wie bereits in der Vorjahresversion.

Einzig grafisch wurden diese aufgepeppt. Grafisch wurden nicht nur die Strecken der Extrem-Rennen aufgemöbelt, sondern das ganze Spiel. Es scheinen nun viel mehr Zuschauer bei den Rennen mit zu fiebern. Auch die Motorräder und Fahrer wurden detaillierter modelliert. Die GP-Strecken wirken nicht mehr so steril, wie das noch in der Vorgängerversion der Fall war. Alles wirkt echter, lebendiger, greifbarer. Leider wirkt sich das bei den Extrem-Rennen auch auf die Performance aus. Noch immer hat das Spiel spürbare Einbrüche der Framerate, wenn man eine Kurve durchfährt. Dieser Mängel wurde bereits in der '06er-Version bemängelt und erscheint trotzdem wieder. Eigentlich schade, dass hierauf kein grösseres Augenmerk gelegt wurde. Soundtechnisch gibt es nicht viel zu mosern. Die Motorräder weisen einen kernigen Sound auf.

Die Extremeklasse unterscheidet sich hierbei massiv von den 500ern. Der Jubel der Zuschauer, das hohle Dröhnen, wenn das Motorrad sich in einem Tunnel befindet oder auch das Scheppern, wenn der Fahrer sich samt Maschine auf die Nase legt, kommt der Realität sehr nahe. Ob dies noch verbessert werden kann und das dann auch noch Sinn macht, sei dahingestellt. Online bietet MotoGP'07 die üblichen ranked und unranked Rennen an. In dieser Version kommt noch ein weiterer Renntyp dazu, bei welchem ein eigenes Motorrrad als Einsatz angeboten werden kann. Der Sieger wird die gegnerische Maschine erhalten. Leider war es mir nicht möglich, den Onlinemodus auszutesten. Zum Zeitpunkt des Reviewtests konnte ich kein einziges Online-Rennen finden. Sollte sich dies in der Zukunft ändern, werden wir selbstverständlich einen Nachtrag zum Onlinemodus liefern.

Fazit:

Eigentlich hätte ich das Review von der '06er Version kopieren und geringfügig anpassen können. Genau so viel, besser gesagt, so wenig hat sich zum Vorgänger verändert. Bei einem wirklich bis ins letzte Detail ausgereiften Spiel mag dies auch sinnvoll und gerechtfertigt sein. Bei MotoGP'07 trifft dies aber definitiv nicht zu! Dass die GP-Klasse auf ihren vorgegebenen Strecken statt findet, ist klar. Da hatte der Entwickler nicht wirklich Spielraum. Doch dass die Extremklasse immer noch auf denselben 17 Strecken herumfahren darf, das ist dann doch etwas schade. Hier hätten mehr und/oder auch andere Strecken eingebaut werden können. Die Nordschleife einmal mit dem Motorrad zu durchfahren, wäre äusserst interessant gewesen. Auch die dauernden Einbrüche der Framerate bei den Extremen werden auf die Dauer nervig. Grundsätzlich ist MotoGP'07 ein solides Motorrad Rennspiel mit GP-Lizenzen der 2007er Saison, welches anhaltend Spass macht. In den höheren Schwierigkeitsstufen wird es knackig schwer. Bei der potentiellen '08er-Version wünsche ich mir einfach etwas mehr Abwechslung und eine stabilere Framerate.