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The(G)net Review: Need for Speed (2015)

Electronic Arts will mit dem neusten Need for Speed endlich wieder an die Erfolge legendärer Titel wie “Need for Speed Underground” oder “Need for Speed Most Wanted” anknüpfen. Leider gelingt das nicht wirklich und wir sagen euch auch warum.


Need for Speed (2015) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Als 2003 der erste Ableger der Underground Serie auf dem Markt kam, war die Faszination illegaler Strassenrennen und dem pompösen Tuning strassenbekannter Alltagswagen hoch im Kurs. Primär getragen durch die Faszination der erfolgreichen Filmreihe „The Fast and the Furious“. Gut 12 Jahre später ist der grosse Hype vorbei und der Gamer erwartet ein bisschen mehr an Substanz.


Need for Speed (2015) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Der Reboot der Serie bringt wirklich so einiges mit, was die alten Teile ausgemacht hat: Man fährt nur bei Nacht und im Morgengrauen durch die fiktive Stadt Venture Bay, Tuning ist ein Kernpunkt des Spiels und eine im Fast and Furious Manier gehaltene Story ist mit dabei. Venture Bay ist an Los Angeles angelehnt und hat mit den vielen stimmigen Lichteffekten sowie sehenswerten Spiegelungen auf dem nassen Asphalt optisch so einiges zu bieten. Ansonsten ist jedoch sehr wenig los auf den Strassen. Passanten sucht man vergebens und das Verkehrsaufkommen ist als äusserst mager zu bezeichnen. Schade, denn dadurch raubt das Spiel sehr schnell die Lust, einfach mal durch die Strassen zu cruisen um vom einen Event zum nächsten zu kommen. Bereits nach gut einer Stunde habe ich nur noch die praktische Teleportfunktion benutzt.


Need for Speed (2015) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Das Tuning ist seit Need for Speed Underground ein fester Bestandteil der Reihe und hat in vielen Rennspielen eifrig Nachahmer auf den Plan gerufen. Auch der jüngste Ableger will die Tradition mit einer Vielzahl an Upgrades für Nockenwellen, Ladeluftkühler, Fahrwerk, Differential, Auspuffanlagen, Nitrosystem, Turbolader, Bremsen, Reifen und weiteren Bauteilen würdig fortführen. Einige Updates können erst nach dem Erreichen einer gewissen Fahrerstufe freigeschaltet werden. Dummerweise hat sich hier ein elementarer Designfehler eingeschlichen: Man erfährt nie, in welcher Kategorie aktuell neue Teile für den Einbau zur Verfügung stehen. So bleibt dem virutellen Tuner nichts anderes übrig, als jedes einzelne Mal sämtliche Kategorien nach neuen Upgrades zu durchforsten.

Neu ist die Möglichkeit, den Wagen mittels Setup an den eigenen Fahrstil anzupassen. So lässt sich der Reifendruck getrennt für die vorderen und hinteren Pneus regeln, der Lenkeinschlag verändern sowie Anpassungen an der Bremsbalance, dem Abtrieb oder Differential vornehmen. Zusätzlich darf man auch am Fahrwerk bzw. der Federhärte und an den Stabilisatoren rumschrauben. WOW - es scheint als wolle Need for Speed fast schon Richtung Simulation gehen. Gleich hier eine Entwarnung an alle Arcade Fahrer: die Setupmassnahmen haben zwar Einfluss auf das Fahrverhalten, insgesamt ist die Fahrphysik jedoch alles andere als realistisch und weit davon Entfernt auch nur im Ansatz ein „Forza Motorsport“ imitieren zu wollen.


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Spätestens seit dem Release des fantastischen „Most Wanted“ auf der XBOX 360 und der Playstation 3, hat eine umfangreiche Story ins Genre der Streetracer Games Einzug gehalten. Getragen durch den Erfolg der Kinofilme rund um Dominic Torreto, Brian O’Conner und ihre Gang, hat sich ein richtiger Hype um das Thema entwickelt. Selbst ein bekennender Fan der Filmreihe, war ich gespannt auf die Geschichte im neusten Need for Speed. Die Ernüchterung kam bereits nach gefühlten 10 Sekunden… was Ghost Games hier abgeliefert hat ist der allerletzte Dreck und nervt nach wenigen Minuten nur noch. Vielleicht können die grottigen Schauspieler mit Ihren pubertären Sprüchen ein paar wenige Minderjährige oder eher Kids beeindrucken, aber für Erwachsene ist das nur noch reines „Fremdschämen“, das dafür auf einem ziemlich hohen Level. Wie soll man sich verhalten? Lachen, weil die das einfach nicht ernst meinen können? Oder weinen, weil sie es tatsächlich ernst meinen? Panisch nach der Abbruch-Taste suchen? Oder gleich die Disc auswerfen und anzünden? Tut mir leid Ghost Games, aber das ist absolut unerträglich und hat mir sämtliche Lust am Spiel zerstört.

Ok, oft lässt sich der Mist überspringen…trotzdem, unglaublich wie so etwas in die Läden kommen kann. Zumal hier richtig viel Potential möglich gewesen wäre, siehe Wing Commander 3.


Need for Speed (2015) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Na gut, gehen wir noch auf einen der wichtigsten Punkte eines Rennspiels ein: Die künstliche Intelligenz. Auch hier ist das Spiel darauf bedacht, mir möglichst schnell meine gute Laune zu versauen und mich regelrecht zur Weissglut zu bringen. Der lang bekannte Gummiband-Effekt war noch nie so stark und frustrierend implementiert wie das hier der Fall ist. Man fährt in einem drei Runden-Rennen fast perfekte Zeiten und wird 50m vor dem Ziel doch noch von einem Kontrahenten, welcher eigentlich vom Wagen her keine Chance haben dürfte, locker überholt. Ein Rennen später bin ich so aufgekratzt, dass ich in gefühlt in jedes zweite Hindernis reinkrache, trotzdem überhole ich am Schluss locker noch sämtliche Gegner und lande auf dem ersten Platz. Das ist dermassen unrealistisch und tötet in mir sämtliche Renn-Motivation total ab.



Fazit:

Need for Speed möchte die guten alten Zeiten der Arcade-Racer aufleben lassen und versagt dabei bei fast sämtlichen Kernelementen komplett. Die Optik passt, es mangelt aber dank ewiger Nacht und meist feuchtem Wetter stark an Abwechslung. Das Tuning der Wagen macht grösstenteils Spass und sieht auch gut aus. Die Story hingegen ist nahezu inexistent und hanebüchen inszeniert. Was für eine Verschwendung von Ressourcen. Hier hat Chris Roberts schon vor x-Jahren bewiesen, dass es auch deutlich besser geht. Die Krönung ist aber die nahezu unbrauchbare und extrem nervige Gummiband-KI, ein fataler Fehler bei einem Rennspiel. So kann ich hier leider keine Kaufempfehlung aussprechen!


Need for Speed (2015) Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

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