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The(G)net Review: Pathfinder Kingmaker Definitive Edition

Liebhabern von klassischen Dungeons & Dragons-Spielen sollte Pathfinder: Kingmaker ein Begriff sein. Das Rollenspiel von Owlcat Games erschien bereits 2018 für PC und Mac und machte viele Spieler glücklich.


Obwohl diese Art von Spielen auf den ersten Blick eher weniger für Konsolen geeignet scheint, wagten die Entwickler die Portierung und veröffentlichten das grosse Abenteuer in der Definitive Edition. Wie der Name bereits vermuten lässt, sind hier alle erschienenen Erweiterungen und Updates enthalten. Ob das Gesamtpaket aber auch auf der Konsole Spass macht, lest ihr hier.



Es ist schon eine Weile her, dass ich ein Spiel dieser Art gespielt habe. Damals war es Baldur's Gate: Enhanced Edition auf einem Tablet. Ja, ich weiss, ein Tablet ist die letzte Plattform, auf der man ein Spiel dieser Art spielen sollte und lange habe ich mir das auch nicht angetan. Dafür durfte ich mich nun auf meiner PS4 Pro in ein neues Abenteuer begeben. Vor dem Spielstart wollte ich mir noch kurz die Optionen ansehen und wurde bereits dort von unzähligen Einstellungsmöglichkeiten förmlich erschlagen. Natürlich wählte ich keinen der sechs vorgefertigten Helden, sondern wollte meinen eigenen erstellen. Und auch hier darf man sich mit allen möglichen Einstellungen austoben.



Die Story beginnt unspektakulär im Thronsaal einer Adelsfamilie. Zusammen mit anderen «Söldnern» werden wir beauftragt, eine Gruppe Banditen in den Raublanden auszuschalten. Als Belohnung darf derjenige, der den Auftrag erfüllt, als Baron über das Gebiet herrschen. Eine Story, die klein anfängt, langsam an Fahrt gewinnt und in einem 100-stündigen Abenteuer mündet. Ihr solltet auf jeden Fall genug Zeit einplanen und gerne lesen.



Auch die vorhandene Enzyklopädie ist extrem umfangreich und bei der Spieltiefe immer wieder einen Blick wert. Auch wenn wichtige Dialoge vertont sind, meist gibt es viel zu lesen. Und die Konversationen sind wirklich gut geschrieben. Bereits in den ersten Minuten hatte ich ein relativ klares Bild vor Augen, wie meine Gefährten charakterlich drauf sind. So wachsen diese einem schnell ans Herz und die Geschichte wird damit noch emotionaler.



In den Kämpfen lohnt es sich, die Stärken und Schwächen seiner Begleiter und Gegner zu kennen. Eine wichtige Neuerung, welche erst mit der Konsolen-Version dazugekommen ist, ist die Möglichkeit, während den Kämpfen zwischen rundenbasierten oder Echtzeitkämpfen zu wechseln. Je nach Art der Kämpfe macht diese Funktion absolut Sinn. So erledigt man einfach Gegner quasi im Vorbeigehen. Bei mehreren und verschiedenen Gegnern oder Endgegnern kämpfen wir rundenbasiert. Damit haben wir genug Zeit zu überlegen, wie wir unsere Helden am besten einsetzen. So werden die Kämpfe richtig taktisch und fordernd.



Dank den vielen Optionen, die allein für den Schwierigkeitsgrad verantwortlich sind, können auch Einsteiger gut mithalten. Zu Beginn war ich auch wirklich froh, dass ich keinen Stress hatte. Zwar sind die unzähligen Möglichkeiten gut für die Gamepad-Steuerung umgesetzt worden, trotzdem brauchte ich immer wieder einen Moment, um den richtigen Zauber oder Trank zu finden und zu nutzen. Einfach auf einen Knopf zu drücken, funktioniert bei den vielen Möglichkeiten einfach nicht.



Eine weitere Besonderheit ist das Verwalten des eigenen Staates. Ein Element, welches ich so noch nie in einem Rollenspiel gesehen habe. Das bringt Abwechslung in den Heldenalltag. Es gilt Statistiken im Auge zu behalten und Bereiche wie Wirtschaft, Militär und Glaube zu verwalten. Dazu kann man auch wieder seine Wegbegleiter oder andere bereits bekannte Charaktere einsetzen. Es lohnt sich gut zu überlegen, wen man für welche Rolle einsetzt. Neue Bauobjekte müssen aus dem Boden gestampft werden und unsere Bürger haben Wünsche und Sorgen. Hat man bestimmte Quests in einer Region abgeschlossen, kann diese besiedelt werden. Es gibt also jede Menge zu tun. Wer keine Lust darauf hat, kann diesen Modus auch komplett von der KI managen lassen und sich nur dem eigentlichen Rollenspiel widmen.



Wie bereits in der PC-Version ist die Grafik sehr malerisch und voller kleiner Details. Gespielt wird in der isometrischen Ansicht. Alles andere würde wohl einfach nicht passen. Trotzdem gibt es immer mal wieder kurze Ruckler und Aussetzer, die einfach nicht sein müssten. Auch die langen Ladezeiten sind echte Stimmungskiller in einem Spiel, das von der Geschichte und der Atmosphäre lebt.



Fazit:

Wenn es ein Spiel gäbe, welches ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde, wäre Pathfinder: Kingmaker sicher in der engeren Auswahl. Alleine das Grundspiel bietet stundenweise Story, Rollenspiel und taktische Kämpfe. Zusätzlich sind noch die sechs Erweiterungen Wildcards, Varnhold's Lot, Beneath The Stolen Lands, Bloody Mess, Arcane Unleashed und Royal Ascension enthalten. Sprich jede Menge Spielspass für einen fairen Preis. Allerdings auch nur für Leute, die sich von viel Text und Entscheidungsmöglichkeiten nicht abschrecken lassen. Freunde schneller Hack-n-Slay-Spiele werden das Gamepad wohl bereits nach den ersten Quests gelangweilt beiseite legen. Alle anderen bekommen ein wahrlich episches Rollenspiel mit sympathischen, liebevollen Charakteren und einer dichten Atmosphäre, die aber leider immer wieder von langen Ladezeiten unterbrochen wird.




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