Ratchet & Clank sind Relikte aus vergangen Tagen. Überlebende einer schon fast vergessenen Zeit, in der auch Crash Bandicoot, Sonic oder Banjo und Kazooie die Massen begeisterte.
Die Popularität von Jump n‘ Runs sank, die Beutelratte verschwand völlig und Sonic ist ein Schatten seines früheren Selbst. Einer nach dem anderen verliess das Rampenlicht. Ratchet und Clank schienen dem Massensterben entgegen zuhalten und schafften es seit 2002 - ihrem Erscheinungsjahr - eine Konstante in Release Listen zu bleiben. Allerdings musste auch das sympathische Duo in den letzten Jahren einen Popularitätssturz hinnehmen. Das könnte sich aber schlagartig ändern wenn die Abenteuer des ungleichen Gespanns dieses Jahr über die Leinwand flimmern.
Eigentlich hört es sich völlig schräg an, ein neues Ratchet & Clank Spiel aufgrund einer Filmadaption zu erhalten. Der Film im Gegenzug basiert auf dem ersten Titel der beiden. Teile des Spiels wurden direkt dem Original entnommen, was es eigentlich zu einem Remake macht. Andere Elemente wie Charaktere oder Plot Points stammen aus der Filmvorlage, was es wiederum zu einem Filmtitel macht. Ein grosser Teil des Spiels ist aber völlig neu und knüpft an bisherige Erlebnisse an, also ist es auch eine Fortsetzung. Egal wie wir das Spiel schubladisieren wollen, was wir am Schluss erhalten ist auf jeden Fall unterhaltsam und trägt den Namen "Ratchet & Clank" im Titel durchaus verdient.
Obwohl einiges aus dem Game direkt aus dem Original von 2002 stammt, hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl einen Retro Titel zu spielen. Die Fülle an neue injiziertem Content verändert den Spielfluss völlig. Insomniac hat viel Wert drauf gelegt, dass die Erlebnisse wiedererlebt werden anstatt dessen, dass die Spieler sich nur daran zurück erinnern. Vieles kam mir bekannt vor und doch schien es neu und unverbraucht. Natürlich schadet es nicht, wenn die Optik dabei an einen Pixar Film erinnert. Ein Kompliment, dass man wahrlich nicht jedem Videsspiel machen kann.
Ratchet & Clank war schon immer ein grafisches Kabinettstück, das hat sich mit diesem Ableger nicht geändert. Während die Landschaften ein wenig an vergangene Tage erinnern, sind die Details der Charaktere erstaunlich. Explosionen in denen es Schrauben und Zahnräder wie Konfetti durch die Luft schleudert sind regelrechte Spektakel. Raketen erhellen das Wohnzimmer, sogar das Feuerwerk zum ersten August sieht dagegen blass aus.
Die Farben sind frisch und poppig, die fremden Planeten scheinen ausserirdischer, alles klickt zusammen und ergibt eine wunderschöne Mischung.
Genau dieses Spektakel entlädt sich auf wunderbar kreative Weise. Das ausgefallene Arsenal war schon immer ein Eckpfeiler der Serie. Der Pixelizer HD zum Beispiel hält was er verspricht. Er transformiert die Widersacher in ein Meer aus Retro-Pixeln. Daneben existieren noch Waffen mit so wohl klingenden Namen wie Predator-Werfer oder Glove of Doom. Zu guter Letzt: Der gute, alte Schraubenschlüssel darf natürlich auch hier nicht fehlen.
Fazit:
Insomniac hat es geschafft die Höhepunkte der Serie aus 14 Jahren in diesem Spiel zu vereinen. Die Charaktere, die wir über die Jahre lieb gewonnen haben, werden in ihr bisher schönstes Abenteuer entlassen und wir müssen uns glücklich schätzen, dabei sein zu dürfen. Ausgefallene Waffen, facettenreiche Planeten und die charmante Story, niemand mit einer PlayStation 4 im Haus sollte sich das entgehen lassen.
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