Es ist wieder mal Zeit, den schlummernden Rockstar in euch zu wecken, denn Harmonix schickt Rock Band 3 an den Start. Zwei Jahre sind vergangen, seit Fans das letzte Mal die virtuelle Bühne innerhalb des vertrauten Wohnzimmers betraten. Im Review erfahrt ihr, ob es sich erneut lohnt, sich noch mehr Plastikinstrumente in Haus zu holen.
Eines gleich vorweg: Das geniale Gameplay, welches seit dem ersten Teil unverändert ist, bleibt erhalten. Kenner der Serie können also gleich loslegen. Wie immer liegt der Fokus auf der Karriere von angehenden Rocklegenden. Ihr fangt in lokalen Kellerclubs an und könnt euch bis in die grössten Hallen der Welt spielen. So weit so gut, doch was gibt es Neues?, werden sich einige fragen. Wer gewillt ist, viel Zeit und auch Geld in Rock Band 3 zu investieren, wird eine völlig neue Erfahrung geniessen. Wer einfach die neuen Songs zu seiner bestehenden Musikbibliothek addieren möchte, wird auch nicht enttäuscht. Wer aber das Maximum aus dem Gebotenen rausholen möchte, sollte sich auf eine zeitaufwändige Jam-Session einstellen. Das Spiel lässt euch die Freiheit, das Musizieren so zu gestalten, wie ihr es erleben wollt.
Die Implementierung des Pro-Modus ist wohl die radikalste Änderung. Mithilfe eines neuen und teuren Gitarrencontrollers, der über hundert Tasten besitzt, kommt man einem echten Instrument sehr nahe. Doch die Frage muss gestellt werden: Lohnt es sich, das viele Geld in eine Plastikgitarre mit noch mehr Plastikknöpfen zu investieren? Oder soll man gleich ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen und sich dafür eine Gibson oder Les Paul ins Haus holen? Das bleibt wohl euch überlassen. Das nächste Highlight findet man in der Form eines Keyboards. Das neuste Instrument der Serie eröffnet Harmonix die Möglichkeit, völlig neue Musikstile einzubauen. Leider standen mir zum Zeitpunkt dieses Reviews die neuen Instrumente nicht zur Verfügung, daher kann und werde ich nicht weiter darauf eingehen.
Das Kernstück des Silberlings ist, wie bereits angetönt, die Karriere. Diese könnt ihr alleine oder mit bis zu vier Bandkollegen absolvieren. Die langweilige Weltkarte aus den Vorgängern gehört der Vergangenheit an. In Rock Band 3 konzentriert sich vieles auf Challenges. So müsst ihr beispielsweise Queens Bohemian Rhapsody mit mindestens vier Sternen beenden. Oder jeden Track spielen, bei denen Dave Grohl die Finger im Spiel hatte. Habt ihr diese Herausforderungen geschafft, werdet ihr mit Erfahrungspunkten belohnt. Diese könnt ihr wiederum in neue Kostüme oder Instrumente investieren. Besonders motivierend dabei ist, dass diese Challenges in jedem Modus erreicht werden können. So spielt es keine Rolle ob ihr mit Freunden nur ein paar Lieder spielen wollt, oder sogar im Trainingsmodus seid; eure Karriere geht immer weiter.
Das wichtigste an einem Rock Band Titel ist natürlich die Musik, und diese kann sich im dritten Teil wirklich hören lassen. So werden eure Ohren von Szenegrössen wie Queen oder Jimi Hendrix beschallt. Doch auch neuere Künstler wie Amy Winehouse oder Phoenix sind mit dabei. Natürlich gibt es auch diesmal wieder einige schwarze Schafe unter den Tracks, aber der grösste Teil ist absolut fantastisch. Es besteht erneut die Möglichkeit, eure alte Musiksammlung aus den vorherigen Teilen zu importieren. Falls ihr seit erster Stunde Rock Band spielt, dann stehen euch somit ein paar hundert Songs zur Verfügung. Was will man da noch mehr?
Die visuelle Präsentation der Serie war schon immer sekundär, jedoch nie schlecht. Das kann man auch vom dritten Teil behaupten. Eure Bandmitglieder gehen zur Musik ab und heizen dem virtuellen Publikum ein. Eure Performance wird mit zahlreichen, schrillen Kostümen aufgepeppt und gibt euch unzählige Möglichkeiten, die Pixelstars zu erschaffen und einzukleiden.
Fazit:
Rock Band 3 ist das, was ihr daraus macht. Ob man unzählige Stunden damit verbringt, die neuen Instrumente zu lernen oder ob man ab und zu einige neue Tracks spielt - das Spiel gibt euch die Möglichkeit, beides zu tun. Für die einen unter euch wird Rock Band 3 eine Offenbarung, für die anderen einfach mehr vom bewährten, was auch nicht schlecht sein muss. Rock Band ist und bleibt das beste Musikspiel und wird wohl nicht einfach so vom Thron gestossen.
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