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AutorenbildSimon Martella

The(G)net Review: The Crew 2

Wie ein kleines Kind habe ich mich auf die Veröffentlichung von The Crew 2 gefreut. Der erste Teil von Ubisoft's Racing-Spektakel hat mich bereits überzeugt. Bleibt die Frage, inwiefern der Nachfolger die lieb gewonnenen Qualitäten beibehalten oder gar erweitern kann.


The Crew 2 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Mir fliesst bei Konsolen-Spielen definitiv Benzin im Blut. Egal ob Arcade oder Simulation. Egal ob es sich um Titel von grossen- oder kleinen Studios handelt. Ich will sie alle spielen. Ich versuche die Erwartungen dennoch immer niedrig zu halten, denn wer wird schon gerne enttäuscht? Also Helm auf den Kopf, rein in die Handschuhe und Zündschlüssel umdrehen.


Mit The Crew 2 möchte Ubisoft den Zeitgeist treffen. Waren wir im ersten Teil noch ein Hipster mit Gangster Bruder und mussten mit dem FBI eine Gang zerschlagen, ist der zweite Teil eher eine Aneinanderreihung von Rennen mit dem einzigen Ziel, möglichst viele Follower zu erhaschen. Wir nehmen an der „Live Xtrem Series“ teil und je mehr Rennen, Stunts oder Herausforderungen man erledigt, desto mehr Kohle und Follower gibt es dafür. Das Eröffnungsvideo wie auch das erste Rennen sind hochklassig, der Sound und die Bilder fantastisch.


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Beginnen tut das Ganze mit einem Porsche und wir lernen die Tücken des Rennsports im Freien kennen. Wer auf der Strasse bleibt, hat schon verloren. Zäune, Wartehäuschen, kleine Bäume, fast alles was nicht niet- und nagelfest am Boden fixiert ist, kann umgefahren werden. Aber Achtung, es gibt auch Ausnahmen! Nicht immer ist zu erkennen, was zu Bruch geht und was nicht. Wie schon im ersten Teil kann dies zu unschönen Szenen führen.


Leider - oder ab und an auch glücklicherweise - gibt es wieder denn Gummiband-Effekt. Geschieht ein Unfall am Anfang des Rennens, kann dies klar zum eigenen Vorteil werden. Wenn man jedoch ein Langstreckenrennen angeht und kurz vor Schluss einem Baum zum Opfer fällt und das ganze Fahrerfeld an einem vorbei zieht, kann das durchaus frustrieren. Denn egal wieviel Bleifuss eingesetzt wird, wie gekonnt die Kurven genommen werden, die Gegner sind immer im Rückspiegel. Ein Vorsprung lässt sich nicht herausfahren.


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Dann der langersehnte Wechsel auf das Boot. Mit einem Sprung ins Wasser verwandelt sich unser Fahrzeug fliessend in ein Boot und der Rennspass geht auf dem kühlen Nass weiter. Hier ist der Gummiband-Effekt leider noch viel grösser und damit auch frustrierender. Dennoch bleibt der Spielspass nicht auf der Strecke, egal ob auf ruhigen Gewässern oder mit Wellengang. Die Bote lassen sich ziemlich realistisch und gut steuern. Mit einem kleinen Sprung auf den Strand verwandelt sich mein Rennboot in einen Buggy und wir lernen die Gefahren zwischen Sümpfen und Dreck kennen. Sehr schwammig und teils fast unkontrollierbar versuche wir auch diesen Teil zu meistern. Dazu muss ich erwähnen, dass das Fahrverhalten wenig mit einer Simulation gemein hat. Wer das erwartet, ist hier klar fehl am Platz. Zum Schluss fliege ich gar noch einen Parcours durch die Stadt.


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Wer das erste Rennen gefahren ist, darf sich mit einer Flut von Challenges herumschlagen. Ubisoft-typisch sind Unzählige vorhanden. Egal ob Monstertruck, Drift-Rennen, HyperCar oder Streetraces. Wenn man sich dann auch noch den Flug- und Wasserrennen als auch den Spezial-Challenges widmet, sind fast keine Grenzen mehr gesetzt. Nicht zu vergessen die Möglichkeit, die USA stundenlang frei zu bereisen. Und dank den Ersatzteilen und der Kohle, die der Spieler fleissig sammeln kann, bleibt die Motivation lange bestehen - immer noch ein Rennen, noch ein Rennen und noch mehr Teile.


Die Story ist leider sehr schnell erzählt. Ich bin ein aufstrebender neuer Stern am Himmel, der sich zuerst mit den einzelnen Grössen in den jeweiligen Disziplinen messen muss um sich am Schluss mit den Besten der Besten zu messen. Die Geschichten sind gelungen präsentiert. Der Sound trifft genau mein Geschmack und untermauert die Freiheit und den Speed im Rennsport. Sie passt zu „Live Xtrem Series“. Auch die zwischen den Rennen vermittelten Informationen sind äusserst unterhaltsam. Wer wusste denn schon, dass das Tuning von Fahrzeugen in den 1920er Jahren von Schnaps-Schmugglern erfunden wurde, um sich von Gesetzeshütern abzusetzen. Diese Informationen werden immer in schönen Videos dargestellt.


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Auch im zweiten Teil von The Crew ist die Karte ein kleines Meisterstück. Ohne einen einzigen Ladebildschirm kann ich von der Ost- an die Westküste fahren oder fliegen. Mit dem Auto kann das ohne Problem eine Stunde dauern. Mit wunderschönen Sonnenauf- und untergängen geniesse ich jede Minute im Fahrzeug. Die Tage vergehen wie im Flug. Immer wieder entdecke ich Sehenswürdigkeiten der USA. Sei es das Riesenrad in L.A., die Route 66, Mount Rushmore oder einfach nur die endlosen Canyons oder Wüsten. Wenn es geregnet hat, geht die Fahrt über eine trocknende Strasse und in den Pfützen spiegelt sich die Sonne. Bei der schieren Grösse der Spiele-Welt lassen sich Pop-ups oder auch ein paar eintönige Landschaften nicht vermeiden. Trotzdem wirkt die Welt im Temporausch sehr anschaulich. Wenn man sich dann aber mal die Zeit nimmt und genauer hinschaut, kann man durchaus optische Schwächen erkennen. So sieht der Rennfahrer von weitem Las Vegas oder L.A. und freut sich auf die Stadt, doch beim Eintreffen wird man von der Grafik und Leblosigkeit eher enttäuscht.


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Das Tuning und die Gestaltungsmöglichkeiten der eigenen Fortbewegungsmittel sind sehr gelungen. Wie in guten alten Zeiten lassen sich die Fahrzeuge von Motorhaube, über Felgen bis hin zur Stossstange tunen. Sogar den Innenraum werten wir auf, verschiedene Farben stehen zur Wahl. Heckspoiler und die Farbe der Bremssättel dürfen natürlich auch nicht fehlen. Leider geht das nicht bei allen Autos. Maserati zum Beispiel lässt nur das Farbenspiel zu. Aber im Allgemeinen sind sehr viele Fahrzeuge über alle Klassen verfügbar. Diese sind wieder in die verschiedenen Klassen unterteilt. Vom Golf über den Porsche zum Dragster bis hin zum Monster Truck. Natürlich fehlen auch die Motorräder, Flugzeuge oder die Power- und Jet-Boote nicht. Wer sich bis zum Schluss der Story durchspielen kann, darf sogar ein Hovercraft fahren oder mit einem Helikopter fliegen. Die Marken sind jedoch überschaubar. Porsche, Ferrari, Lamborghini, VW, BMW, die Gängigen eben.


Wer mal entspannen möchte, kann dies dann auch gut bei sich zu Hause tun. Im eigenen Strandhaus sind alle Fahrzeuge verteilt auf mehreren Stockwerken ausgestellt und können besichtigt, getunt oder gefahren werden - natürlich nicht in der Wohnung. Als nette Zusatz-Animation reisen wir zwischen den Stockwerken mit einem Lift. Hier kann man auch das eigene Aussehen verändern und die bereits erspielten Trophäen begutachten.


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Es macht grossen Spass, dass The Crew 2 keine Ladezeiten kennt. Selbst das Laden eines Rennens wird mit dem Fahren durch eine Parkgarage überbrückt. So fühlt sich der Spieler immer im Spiel und muss nicht warten. Auch spielt es keine Rolle ob ich alleine spielen möchte oder mit bis zu sieben Freunden. Es wird zwar einfacher, da nur einer der eigenen Crew das Ziel erreichen muss. Doch sind die Ziele überschaubar, nicht besonders schwer und somit auch alleine zu meistern.


Was sich die Entwickler bezüglich des Handlings beim Motorradfahren erlaubt haben, vor allem im Motocross, grenzt schon fast an eine Frechheit. Bei mir führte es dazu, dass ich ganz auf die Kategorie "MX" im Spiel verzichtete. Das Motocross ist nur sehr schwer zu beherrschen, was zu mehr Frust als Freude führt und hat mit Crossrennen nicht viel zu tun.


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Um das Drag-Race zu fahren muss der Spieler echtes Interesse an der Sportart haben. Ich persönlich liebe es, die Reaktionsschnelligkeit zu testen und meine Freunde dabei zu schlagen. Für manchen Spieler kann dies als langweilig empfunden werden, doch gerade diese Vielseitigkeit bietet für jeden eine Disziplin, die ihn fesselt.


In der Drift-Challenge geht es ausschliesslich um das Driften, die Schnelligkeit ist nur zweitrangig. So muss ich innert einer gewissen vorgeschriebenen Zeit meine Punkte erhaschen und mein Können unter Beweis stellen. Vielleicht hätte man näher an den Sport gehen können, und wie auch in der Realität, mehr die Nähe zur Bande beim Drift belohnen und nicht einfach nur die Länge, ohne etwas zu berühren. Das Handling empfinde ich als sehr angenehm. Ebenfalls sieht man anhand des Winkels der Vorderräder, dass sich Ubisoft Gedanken gemacht hat und nicht einfach ein Standardfahrzeug driften lässt.



Fazit:

Ubisoft hat es zwar versucht, konnte das Spiel aber nicht noch einmal neu erfinden. Im Kontext ist es wieder das Gleiche, aber durch die Wechselmöglichkeit zwischen den Fahr- und Flugzeugen, zwischen Land, Wasser und Luft und zwischen den neuen Kategorien, wurde dem Spiel mehr Pepp und Spannung verliehen. Das Fahrverhalten geht klar unter die Kategorie Arcade, stört aber bei einem solchen Spiel in keiner Weise. Dass Ubisoft sich wieder für den Gummiband-Effekt entschieden hat ist kein Wunder, es hält die Spannung oben. Es hätte aber doch ein bisschen weniger auffällig sein dürfen. Die Welt ist in Bewegung atemberaubend schön und abwechslungsreich gestaltet. Solange man nicht stehen bleibt und sich alles genauer ansieht folgt auch keine Enttäuschung. Die scheinbar endlose Karte und das Feeling durch die USA zu reisen, ist nach wie vor einmalig und sehenswert. Egal ob im Multiplayer oder alleine, das Spiel macht mächtig Gaudi. Ganz klar eine Kaufempfehlung von mir.


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