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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: The First Templar

Ein Action-RPG mit Online-KoOp Modus; das hört sich zunächst vielversprechend an. Wer nur low-res-Gameplayvideos sieht, könnte sogar denken, es hier mit einem richtig guten Spiel zu tun zu haben. Leider vermiesen altbackene Technik, lineares Level-Design und eine emotionslose Synchro den Spass.

Der bulgarische Entwickler Haemimont Games ist kein unbeschriebenes Blatt. Zu den grossen Hits gehören sicherlich die Tropico-Reihe für den PC, wie auch Emporium Romanum. Mit The First Templar betreten die Jungs jedoch Neuland. Das Neuland des gemeinen Action-RPGs. Dass man in diesem Segment noch nicht so sattelfest ist, zeigt euch dieses Review.


The First Templar Xbox 360 Test, Review, Testbericht.

In The First Templar schlüpft man in die Rolle eines französischen Tempelritters, der in eine Verschwörung seines Ordens verwickelt wird. Begleitet wird unser Held von einer Edeldame, die der Häresie beschuldigt wurde – nicht gerade die beste Voraussetzung im 13. Jahrhundert, der Hochzeit der katholischen Inquisition. Gemeinsam erleben sie eine verwobene Geschichte um Mord, Ketzerei und der Suche nach dem heiligen Gral, die sie an 20 historische Schauplätze führt. Überall stossen die beiden ungleichen Helden auf brutale Gegner und treten den Sarazenen, der Heiligen Inquisition sowie König Philipp von Frankreich entgegen.


The First Templar Xbox 360 Test, Review, Testbericht.

Neben dem Einzelspieler-Modus, bei dem der Computer den anderen Charakter steuert, enthält The First Templar auch einen Koop-Modus, bei dem ein zweiter Spieler zu jedem Zeitpunkt einsteigen kann - dies entweder online oder auch im Splitscreen. Wer alleine spielt, kann zwischen den beiden Helden hin und her schalten. Einige der einfachen Rätseleinlagen verlangen Team-Play. Da gilt es z.B. einen Schalter zu halten, während der Partner einen anderen Schalter betätigt. Ausserdem müssen die Fernkampfwaffen von Marie ab und zu gegen höher gelegene Pfeilbogen-Schützen eingesetzt werden. Alles eher simpel. Nichts desto trotz machen die Kämpfe gegen verfeindete Ritter, Assassinen und Meuchelmörder dank dem guten Kampfsystem Spass, soviel Lob sei dem Spiel gegönnt. Damit wären wir aber auch schon am Ende mit Lobpreisungen.


The First Templar Xbox 360 Test, Review, Testbericht.

Die Technik hinter den Tempelrittern ist eine Farce. Das fängt bei den lächerlichen Animationen und extrem matschigen Texturen an und hört bei den emotionslosen Cut-Scenes mit ihren peinlichen Dialogen noch lange nicht auf. Das Level-Design mit seiner Linearität erinnert mehr an ein Call of Duty denn an ein RPG. Überhaupt ist es eine Frechheit, das Wort 'RPG' in diesem Zusammenhang in den Mund zu nehmen. Ein simples Charakter-Upgrade-System macht in meinen Augen jedenfalls noch kein RPG aus. Und das ist das einzige, was mich eventuell noch entfernt an ein RPG erinnert. Ja, man kann in den Levels und Dungeons Schatzkisten und geheime Dokumente finden, aber die werden erstens auf dem Kompass angezeigt und zweitens läuft man zu 99% sowieso dran vorbei. Von Suchen und Entdecken keine Spur.


The First Templar Xbox 360 Test, Review, Testbericht.

In jedem der 20 (zugegebenermassen abwechslungsreichen) Level gibt es stets nur einen Weg zum Ziel. Kommt man an eine Weggabelung kann man sicher sein, dass ein Weg in einer Sackgasse und einer obligaten Schatzkiste endet. Insofern gibt es absolut nichts zu entdecken, was nicht ohnehin am Wegesrand liegt. Wer auf die dumme Idee kommt, mal etwas abseits vom Pfad zu schnuppern, wird von kleinstem Gestrüpp oder unsichtbaren Wänden aufgehalten. So läuft man also stupide von A nach B, tötet ein paar Feinde dazwischen und gibt am Ende des Levels seine XP für einen neuen Kombo oder mehr Lebensenergie aus.


The First Templar Xbox 360 Test, Review, Testbericht.

Die Schatzkisten enthalten neben Bonus-XP übrigens sämtliche Items des Spiels. Primär sind das eine Handvoll neuer Waffen und Rüstungen. Getötete Feinde hinterlassen keine Items und können auch nicht danach durchsucht werden. Könnte man das, müsste man extrem schnell sein, denn die Leichen verschwinden nach einiger Zeit vom Bildschirm und lassen nur eine kleine Blutlache zurück. Heilung finden unsere Tempelritter nicht etwa in einer Health-Potion oder einem Kräutermix aus dem Inventar. Ein Inventar gibt es nämlich nicht. Statt dessen findet man Heilung in regelmässigen Abständen an verlassenen Feuerstellen (inkl. fein brutzelndem Schweinebraten) oder in überall herumstehenden, herrenlosen Wein-Krügen. Das Mittelalter muss ein Schlaraffenland gewesen sein...


The First Templar Xbox 360 Test, Review, Testbericht.

Wie erwähnt ist das Kampfsystem von The First Templar noch das Beste am Spiel. Neben diversen, teilweise recht brutalen und blutigen Kombos gibt es auch Counter-Moves, perfektes Blocken und einige Specials, die man aber nur mit gefüllter Zylot-Leiste aktiveren kann. Zylot Energie gewinnt ihr durch Ketten-Kombos. Zusätzliche Zylot-Container können mit XP im Charakter-Upgrade Menu erstanden werden.



Fazit:

Es hätte so schön sein können; mit einem Kumpel durch die Ländereien ziehen, Monster und fiese Ritter bekämpfen, hochleveln, ausrüsten und einer packenden Geschichte lauschen. Leider kommt The First Templar keiner dieser Prämissen nahe. Über die extrem altbackene Grafik-Engine mit ihren Matschtexturen und hampeligen Animationen kann ich noch hinwegsehen, wenn denn das Gameplay stimmt. Aber auch hier gewinnt das Spiel keinen Blumentopf, zumindest nicht, wenn man es in die Kategorie 'RPG' einreiht. Ich sehe The First Templar eher als simples Hack-n-Slash, das man in dieser Form gut und gerne mit moderatem Preis über Xbox LIVE hätte publizieren können.


The First Templar Xbox 360 Test, Review, Testbericht.

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