Um die Wartezeit auf das neuste Zelda-Abenteuer zu verkürzen, bringt Nintendo ein kleines, altbekanntes Einod in neuem Look auf den Markt. Ob "Twilight Princess" auch zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung immer noch begeistern kann und ob die Neuerungen und HD-Konvertierung gelungen sind, haben wir uns etwas genauer angeschaut.
Rund 10 Jahre ist es her, seit „The Legend of Zelda: Twilight Princess“ als wohl wichtigster Starttitel der Wii und fast zeitgleich mit der Gamecube Version auf den Markt kam. Die Neuauflage wartet mit verbesserter Grafik, Einbindung von Amiibos und ein paar anderen kleinen Änderungen auf.
Am Anfang des Spiels müssen wir uns gleich mit ein paar grundsätzlichen Gameplay-Fragen auseinandersetzen und können zwischen Standard- oder Heldenmodus wählen und ob wir lieber klassisch mit dem Gamepad spielen oder die neu implementierte Möglichkeit des WiiU-Pads favorisieren. Zu guter letzt geben wir unserem Helden und seinem treuen Pferd noch einen Namen, und stürtzen uns ins Abenteuer.
Wir beginnen unsere Reise im Heimatdorf von Link. Dieser erwacht gerade und macht sich an seine täglichen Aufgaben. In diesem Tutorial lernen wir die Freunde von Link kennen, und erledigen auch schon die ersten Aufgaben, während wir die Grundmechanik des Spiels erklärt bekommen. Wir unterhalten uns mit den Dorfbewohnern, reiten auf Epona, treiben Schafe in den Stall, suchen verlorene Gegenstände und sammeln unsere ersten Rupees.
Natürlich ist es bald mit dem ruhigen Leben unseres Helden vorbei, denn Hyrule und seine Bewohner schweben in grosser Gefahr, der Schattenkönig möchte das Land an sich reissen. Zusammen mit dem Zauberwesen Midna, die Link in einen Wolf verwandelt, machen wir uns auf um gegen das Böse anzutreten. In der Gestalt des Vierbeiners können wir Landstriche von der Finsternis befreien, Geisterkäfer aufspühren, über weite Abgründe springen oder uns einen Tunnel graben. Sind wir in Links menschlicher Form, kämpfen wir wie gewohnt mit Schwert, Bogen, Boomerang und den uns anderen, seit Jahren vertrauten Gegenständen gegen die Feinde von Hyrule.
Trotz des gelungenen HD-Grafikupdates ist Twilight Princess schlechter gealtert als etwa das zeitlose Abenteuer The Wind Waker und vorallem am Anfang wirken die Hintergründe, Wälder- und Wiesenlandschaften oft leblos, karg und verwischt. Dafür können sich die Dungeons und Städte sehen lassen. Diese kommen viel scharfkantiger rüber als das Original und vermitteln mehr Tiefe. Auch wirken die Elemente nun viel plastischer und detailverliebter, wenn wir im Dungeon über pulsierende Lava springen oder an einem plätschernden Bach vorbeireiten.
Abgesehen von der HD-Konvertierung halten sich die Neuerungen in Grenzen. Wie schon beim HD-Remake von Wind Waker können wir nun zum Beispiel die Karte und das Inventory auf dem WiiU Pad-Screen verwalten, was auf alle Fälle viel praktischer ist als noch damals auf der Wii. Auch wurde die Steuerung etwas angepasst. Diese geht meist leicht von der Hand, macht aber ab und zu beim Benutzen der Items Probleme, wenn der Spieler versucht etwas via Bewegungssteuerung mit seinem Boomerang oder Bogen anzuvisieren.
Amiibos wurden ebenfalls implementiert. Die meisten davon schalten beim Benutzen kleine Bonis frei, wie das Auffüllen der Pfeile oder der Herzkontainer. Ärgerlich allerdings ist, dass Nintendo den höchsten Schwierigkeitsgrad an den Kauf der Ganondorf Figur bindet, der für etwa stattliche 16 Franken über den Ladentisch geht. Das selbe gilt bei der Wolf-Link Figur, den sich der Spieler für fast 20.- erwerben kann. Diese schaltet die Schattenhöhle frei, in der Arenakämpfe gegen Horden von Feinden ausgetragen werden können.
Fazit:
Twilight Princess ist ein grossartiges Spiel und kann auch zehn Jahre nach seiner Erstveröffentlichung auf dem heutigen Spielemarkt mithalten. Das Game bietet uns eine riesige Welt, spannende Rätsel und liebevolle Charaktere. Auch weiss es den Spieler Tage, wenn nicht sogar Wochen zu fesseln und in seinen Bann zu ziehen, dank seines originellen Gameplays und ungewohnt düsteren Geschichte. Jeder der das Original damals nicht gespielt hat, wird auf alle Fälle auf seine Kosten kommen und viele aufregenden Stunden in Hyrule erleben. Besitzer der Wii/Gamecube- Version sollten es sich aber vielleicht zweimal überlegen und sich bewusst sein, dass das nette Grafik-Update und die kleinen Inhalts-Änderungen nur sehr wenige Neuheiten zum Original bieten. Dennoch ist und bleibt Twilight Princess auf jeden Fall einer der Top Zelda-Spiele auf dem Markt.
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