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The(G)net Review: The Sojourn

Kein Bock auf wilde Ballereien? Braucht ihr Erholung vom letzten Multiplayermarathon oder wollt ihr einfach wieder mal eine ruhige Kugel schieben? Mit einem geschätzten Puls von 30 entführt The Sojourn den Spieler in ein ungewöhnliches Puzzleabenteuer voller Licht und Schatten.


Begleitet von spährischen Klängen spaziert ihr in Egoperspektive durch die mystische Fantasywelt, einzig begleitet von 1 oder 2 Lichtkugeln, die euch subtil auf die gegebene Marschrichtung hinweisen. Bis auf den Protagonisten sind dies auch die einzigen "Wesen" in Sojourn, nur gelegentlich erscheinen hologrammartige Szenen, die euch mit stummen und bewegungslosen Figuren dem Hintergrund der Geschichte näherbringen.


The Sojourn Test Review Testbericht PS4 PlayStation Xbox

Irgendwelche axtschwingenden Monster, wilde Raubtiere oder helfende NPCs sucht ihr hier vergebens. Auch Gegenstände oder zusätzliche Hilfsmittel die euch das Leben leichter machen sind eine Fehlanzeige und trotzdem gibt es einiges zu tun in The Sojourn. Gleich zu Beginn wird euch erklärt, dass die Welt aus Licht und Schatten besteht und diesen Umstand auch für euch nutzen könnt. Tretet ihr in ein weisses Leuchtfeuer, verändert sich die fröhliche Farbe der Lichtwelt und ihr wechselt in eine düstere Schattenwelt. In diesem Zustand habt ihr die zeitlich begrenzte Fähigkeit in der Schattenwelt umherzulaufen und den Ausgang zum nächsten Abschnitt zu finden. Angezeigt durch eine kleine Leiste könnt ihr mit Statuen die Position wechseln um an zuvor unerreichbare Levelabschnitte zu gelangen.


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Später lasst ihr auch Harfen manipulieren, die für euch wie per Zauberhand zerfallene Brücken wieder aufbauen oder dreht Energiespiegel in die korrekte Richtung, um die Zeit in der Schattenwelt zu verlängern. Ist eure "Shadowtime" aufgebraucht, werdet ihr wieder in die Lichtwelt zurückgeworfen und verliert die Kontrollfähigkeit. Ab der zweiten Hälfte werden auch noch Schattenportale eingeführt, die der ganzen Puzzlerei eine weitere Dimension verleiht. Zwischendurch warten auch noch optionale Herausforderungen auf euch, die aber nicht zwingend erledigt werden müssen und in Sachen Schwierigkeitsgrad noch mal einen drauf setzen. Zudem gibt es bei fast jedem Level noch einen alternativen Ausgang, der nochmals eine gehörige Portion Hirnschmalz erfordert, aber komplett optional ist.


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Anfangs werden die ersten Levels noch mit einem simplen "Ja, nett aber nicht wirklich schwer" Schmunzeln belächelt, danach steigt der Schwierigkeitgrad in zügigem Tempo. Wir alle kennen diese Momente, wo wir vor einem Rätsel stehen und sagen:"Unmöglich", nur um nach dessen Lösung sich die Hand vor den Kopf zu schlagen. Solche Momente gibt es in Sojourn zuhauf, dabei bleibt das Game aber stets fair und bringt die neuen Puzzleelemente in angenehmer Reihenfolge ein, damit der Spieler nicht gleich überladen oder überfordert wird.


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Grafisch sieht man die limitierten Ressouren des englischen Indie Entwicklers dem Spiel an. Was The Sojourn an Detailgenauigkeit fehlt, machen aber die verspielten Lichteffekte und die kreative Präsentation locker wieder wett. Der ab und zu auftretende musikalische Sphärenteppich hält sich dezent im Hintergrund und ergänzt sich perfekt mit dem visuellen Setting. Und hier liegt auch der einzige Kritikpunkt. So bizarr und fasziniered die Umgebung von The Sojourn ist, genutzt wird sie kaum. Während die Rätsellevels sehr kreativ ausgelegt sind, dient die Aussenwelt eigentlich nur als Gerüst, welches die einzelnen Levelabschnitte verbindet, aber sonst bis auf den visuellen Part nicht viel Interaktion bietet.



Das grösste Mysterium aber ist das Springen eures Charakters. Zwar hüpft der namenlose Held freudig in der Gegend herum, aber mit einer geschätzten Sprunghöhe von 15cm gibt es keinen effektiven Gebrauch dieser Funktion. Springen ist kein Bestandteil im Spiel. Oder haben die Entwickler dies mit Absicht eingebaut, damit sich gefrustete Rätselreunde abreagieren können? Wie auch immer... Zwar als Singleplayer gedacht, erhöht sich der Spielspass sogar noch ein wenig, wenn gemeinsam mit Freunden die teils knackigen Puzzles angegangen werden.


Fazit: Für mich als alter Portal-Fan und jemand der generell guten Puzzlern nie abgeneigt ist, ist The Sojourn ein weiterer Beweis dafür, dass frische Spielideen begeistern können. The Sojourn verleiht keine Scores, bewertet nicht eure Herangehensweise an die Rätsel und bestraft euch nicht für Fehler. In heutigen Zeiten ein rares Gut und trotzdem hat das simple Spielprinzip etwas sehr Beruhigendes, beinahe Meditatives, auch wenn gewisse Rätsel leichte Verzweiflung auslösen (können). The Sojourn ist überraschend gut und man kann es dem Shifting Tides Team nur wünschen, dass das Game in der aktuellen Spieleflut nicht unterzugehen droht.


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