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AutorenbildMatthias Schmidlin

The(G)net Review: Transformers: Fall of Cybertron

Seit einiger Zeit wagen es Lizenzspiele von Zeit zu Zeit aus dem dunklen Schatten ihres mittelmässigen Genres zu treten und der Welt das Potential der Vorlage zu beweisen. Wird Transformers: Fall of Cybertron unseren Ansprüchen gerecht werden? Zieht die lockeren Schrauben an, wir fahren nach Cybertron!


Transformers: Fall of Cybertron Test, Review, Testbericht.

Es ist schwierig, genau zu sagen, was man vom Spiel über Optimus Prime und Co. genau erwarten soll. Das Wichtigste ist wohl das Vermitteln des Gefühls ein Bot zu sein; mächtig, schwer bewaffnet und durch die Transformationen sehr flexibel. High Noon Studios aus San Diego, Kalifornien haben durch die letzten zwei Transformers-Titel schon einige Erfahrung mit der Materie und stellen uns einen reinrassigen und doch ziemlich durchdachten 3. Person Shooter vor, der es in sich hat.


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Wir starten das erste Kapitel mit Bumblebee, einem flinken, gelben Autobot, und bekommen ein ansehnliches Tutorial vorgesetzt. Die Szene ist schön inszeniert und die Umgebung sorgt für gehörig Action, was ein gutes Spannungsgefühl vermittelt. Die Steuerung geht sehr gut von der Hand, es gibt zwar kein Deckungssystem, was dem Gameplay aber wenig abträglich ist, im Gegenteil: Die Vielfalt im Gameplay liefern andere Einflüsse. Die Autobots sind nämlich nicht besonders beweglich, verfügen aber über ein anständiges Arsenal an Schiesseisen und haben verschiedene Fähigkeiten, die dem Spiel einiges an Abwechslung geben. Transformers zeigt sich als reinrassiger 3rd Person Shooter, welcher den Spielspass über die Ganze, wenn auch nicht allzu grosse Länge recht gut halten kann. In erster Linie liegt das am grossen Arsenal an Gadgets und Waffen, die man im Spiel findet und in den Shops während den Missionen freischalten und upgraden kann. Die bemerkenswerte Schwachstelle liegt hier in der fehlenden Liebe zum Detail, denn die Upgrades der Bot-Kanonen sind für die meisten Waffen sehr ähnlich, aber wenigstens oft nützlich und stark. Im Grossen und Ganzen ist die Waffenvielfalt aber äusserst gelungen und sehr unterhaltsam.


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Auffällig ist die Einfachheit der Navigation und die gezielte Führung des Spielers im Game. Man fühlt sich ein bisschen, als ob High Moon mit den dümmsten möglichen Spielern gerechnet und das Vorgehen in den Levels akribisch geplant hat. Denken war gestern, denn in Transformers wird der Wegweiser gleich mitgeliefert. Dadurch geht ein wenig die Spannung verloren und man fühlt sich bevormundet, einziger Vorteil: Man verläuft sich nicht. Zum Unterstreichen der Einfachheit und der Linearität des Titels haben die Entwickler in einigen Levels unsichtbare Wände eingebaut, gegen die entdeckungsfreudige Spieler des öfteren stossen werden. Wer hätte gedacht, dass „Benutzerfreundlichkeit“ auch ein Negativpunkt sein kann? Für unerfahrene Spieler oder Personen mit schwacher räumlicher Koordination ist das vielleicht angenehm, für routinierte Gamer manchmal etwas langweilig.


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Aber Langweile sollte nicht aufkommen, denn Cybertron ist kein besonders friedliches Pflaster. Da gibt es böse Bots, gefährliche Rost-Stürme und andere gruslige Monstrositäten, die einem an den Kragen wollen. Diese sind allesamt cool in Szene gesetzt und recht gut animiert, haben aber des öfteren leicht stupide Vorgehensweisen, die man schnell versteht und überlistet. Das gute Leveldesign poliert die Scharmützel mit den gegnerischen Bots aber wieder anständig auf. Hier haben sich die Entwickler ordentlich ausgetobt, denn jedes Level ist treffend auf den aktuell gespielten Bot und die momentan verfügbaren Waffen abgestimmt. Der Bot für die anstehende Mission ist vorgegeben und bringt sowohl eine individuelle Spezialfähigkeit wie auch eine für das Level nützliche Transformation mit. Die Roboter lassen sich zu Autos, Panzern und Flugobjekten transformieren, was oft verschiedene Vorgehensweisen für den Kampf ermöglicht. Die meisten spielbaren Charaktere sind spannend und auch immer ein bisschen neu, es gibt jedoch einzelne Abschnitte, die stark schwächeln. Dort dominiert dann die Langeweile, weil man entweder komplett overpowered ist oder schlicht und einfach zu wenige Optionen hat. Stellen wie diese sind aber weder zahlreich noch lange und zeigen sich lediglich als kleine Bremsklötze im sonst sehr dynamischen Gameplay.


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Transformers: Fall of Cybertron hört sich gut an. Kein Wortspiel, ernsthaft, denn das Sounddesign und die Synchronisation ist sehr gelungen. Die Dialoge sind – wie in einem Actiongame dieses Schlages üblich – nicht besonders geistreich, haben im Vergleich zu ähnlichen Titeln aber einen überraschend grossen Unterhaltungswert. Die ballernden Blechkisten haben nämlich Humor und Wortwitz, provozieren sich gegenseitig und führen epische Wortduelle, wie wir sie uns von Transformers wünschen (und von Actionhelden nicht unbedingt gewöhnt sind). Technisch ist Transformers leider kein Highlight. Die Models und Animationen sind zwar recht cool und auch die Texturen sind in Ordnung. Die Framerate bewegt sich bei rechenintensiven Stellen jedoch weit unter der akzeptablen Schmerzgrenze, was den Spass manchmal trübt.


Transformers: Fall of Cybertron Test, Review, Testbericht.

Wer sich an den NPC-Bots ausgetobt und Lust auf mehr hat, bekommt zur anständigen Kampagne noch einen unterhaltsamen Multiplayer dazu. Hier hat man die Wahl zwischen vier Klassen, die verschiedene Waffen und Spezialfähigkeiten nutzen und sich in unterschiedliche Fahrzeuge transformieren können. Das gibt dem Ganzen viel Farbe und lässt vielseitige Möglichkeiten zu, das Spielgeschehen zu beeinflussen. Das Online-Geballer ist kurzweilig und hat mit einem individuellen Levelsystem für jede Klasse und einem grossen Haufen Customization eine relativ gute Langzeitmotivation. Mit vier unterschiedlichen Modi bewegt sich der Titel im Onlinebereich zwar nicht in der obersten, aber sicherlich spielbaren Liga. Ein gelungener Abschluss eines Spiels, das einen Blick verdient hat.



Fazit:

Bei den meisten Lizenzspielen fängt hier der Teil an, den sich nur noch Fans durchlesen müssen, doch bei Transformers: Fall of Cybertron sollte auch der Rest nochmal auflauschen. Der Titel ist nicht nur ein Fest für Anhänger, sondern für alle, die mal wieder eine mental anspruchslose, unterhaltsame, richtig schöne Schiesserei brauchen. Die verschiedenen Bots und Gefechte machen richtig Laune und von Zeit zu Zeit schlüpft man in überraschende Rollen im Spiel, was sogar die manchmal langweilige Story anständig aufmöbelt. Ein kaufenswerter Titel, wenn man auf Knarren steht.


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