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HeroFest 2025: Impressionen

Seit sieben Jahren existiert das HeroFest und wir haben uns diesmal quer über das BERNEXPO-Areal gewagt, um rauszufinden, ob das Event das Zeug zum Highlight hat.



Schon beim Betreten merkt man: Das hier ist weit mehr als eine gewöhnliche Messe. Zwei Gebäude plus ein grosser Aussenbereich wurden verwendet. Cosplayer, Gamer, Nerds, Geeks und „Normalos“ mischten sich auf über 22'000 m² Erlebnisfläche. Mittelaltermärkte, Stände von Grosshändlern bis hin zu kleinen Künstlern, Herstellern mit Pre-Release-Spielen, Challenges, Wingsuit-Simulator, Foodpark und eine grosse LAN-Party. Das Angebot war 2025 enorm.



Besucherrekord & Ansturm

Offiziell war es dieses Jahr das bisher besucherstärkste HeroFest mit rund 30'000 Besuchern. Wenn das stimmt, wäre das ein massiver Wachstumsschub. Besonders der Stand von Nintendo zog ständig grosse Schlangen an. Wer zocken wollte, brauchte Geduld. Wir kamen am Samstag um 09:45 Uhr an, doch mussten dennoch 20 Minuten anstehen, bis wir durch die Tore durften. Der Einlass selbst war gut organisiert und sorgte für keinen Unmut bei den Besuchern.



Wir planten den Tag grob nach Themen: zuerst Gaming und Creator-Events, danach Cosplay und Mittelalter, zum Schluss die LAN und Sammlerstände. Das hat sich bewährt. Wer planlos durchläuft, verpasst leicht Highlights, weil viele Programmpunkte parallel stattfinden. Wir empfehlen schon vorher den Timetable in der HeroFest-App anzusehen. Besonders bei beliebten Bühnen-Events lohnt es sich, 10–15 Minuten früher da zu sein, um noch einen guten Platz zu bekommen. Nachmittags wurde es in den Hallen spürbar voller, also lohnt sich der frühe Start. Vor allem, wenn man selbst aktiv etwas ausprobieren will.



Einziger Haken zum Start: Um unseren Medien-Badge zu holen, mussten wir zuerst drei offizielle HeroFest-Mitarbeitende befragen. Keiner wusste, wo genau der Medien-Desk war. Das war ein unnötiger Punkt, der hätte besser laufen sollen. Trotzdem konnte man sich gut orientieren. Alles war einfach zu finden und der Ortsplan, welchen man am Infostand bekommen hat, war sehr übersichtlich. Ein Verlaufen war nicht möglich.


Die Sanitären Anlagen waren dann doch immer sehr überfüllt und wie an allen Veranstaltungen nicht immer so sauber wie man es sich wünscht. Ich stelle mir das noch schwierig vor, wenn ich über 4 Tage an der LAN bin.



Die Anreise war für uns sehr bequem. Am Morgen war der Verkehr noch angenehm und das Parkhaus noch mit vielen Plätzen frei. Der Schock kam erst am Abend. Für die 12 Stunden Aufenthalt zahlten wir stolze 44.- Franken Parkgebühr. Klar, es wird empfohlen, dass man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, doch mit dem hatten wir nicht gerechnet. Luxus kostet nicht nur hier bares Geld.



Programm und Events

Das Tagesprogramm war vollgepackt und wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hin sollten. Gleich zu Beginn zog uns die Red Bull Gamerations an. Ein Battle, bei dem bekannte Schweizer Persönlichkeiten in Klassikern wie Pac-Man, Super Mario 64, Tony Hawks Pro Skater 2 oder Fortnite gegeneinander antraten. Jede Runde stand für eine andere Dekade, von den 80ern bis zu den 2010ern. Die Stimmung war richtig gut, und das Team Zillenials mit Aditotoro, Wizdomblendz und Elquaria spielte sich souverän zum Sieg. Man merkte, dass da echtes Können und Leidenschaft im Spiel waren.



Direkt danach ging es zum Creator-Fussball-Event von 3PLAY. 18 Creator, darunter Footbroy, Swiss Comedy und franckshow_, traten auf dem Feld gegeneinander an. Moderiert wurde das Ganze von Gabriel Oldham und Yannick Ngarambe. Leider war der Event klar auf Streaming ausgelegt und weniger auf das Live-Publikum abgestimmt. Von manchen Positionen am Spielfeld hörte man die Kommentatoren kaum, weil die Lautsprecher schlecht ausgerichtet waren. Trotzdem hatten wir Spass. Vor allem, als Footbroy mit Maelo und SwisscomedyTV das Turnier verdient gewann. Die drei dominierten jedes Spiel, und die CBK-Fans (Come Back Kings) feuerten sie lautstark in ihren Trikots an.



Etwas ruhiger, aber nicht weniger spannend, ging es in der Tabletop-Zone zu. Dort konnte man neue Spiele ausprobieren, Schachduelle bestreiten oder einfach nur zusehen, wie Warhammer 40'000 auf höchstem Niveau gespielt wurde. Besonders das grosse Warhammer-Turnier von Ordo Cubus Bernensis war ein echtes Highlight. Drei Tage, rund 40 Teilnehmende und durchgehend konzentrierte Stimmung.



Und wer danach noch Energie hatte, konnte sich bei der Robot Fighting League Switzerland den Adrenalin-Kick holen. Die Roboterduelle waren spektakulär und zogen viele Technikfans an. Insgesamt war genau das spürbar, was das HeroFest ausmacht: eine leidenschaftliche Community, die Gaming, Technik und Kreativität lebt.



Merchandise, Food & Sammler

Abseits von Events und Turnieren war das Angebot breit gefächert: exklusive Figuren, limitierte Artikel, Kleidung, Drucke, Gadgets, alles, was das Sammler-Herz begehrt. Der "Legends of Tour" Stand von Indiana Jones-Superfans war besonders spannend: Er präsentierte originale Movie Memorabilia und die Inhaber gaben bereitwillig Auskunft. Solche Nischen-Highlights machen für Sammler einen kleinen aber entscheidenden Unterschied in der Erinnerung aus.



Auch das Streetfood-Angebot war vielseitig: Gerichte aus Asien, Amerika und Südeuropa. Fans wie Feinschmecker kamen auf ihre Kosten. Qualitativ war es solide, aber teils überteuert gegenüber lokalen Restaurants. Für viele war die Mahlzeit eher „Teil des Erlebnisses“ als ein echter Genussmoment. Das Verhältnis von Kosten zu Menge & Qualität war okay, aber nur gerade so, dass bei einem längeren Tag der Snack zwischendurch spürbar im Budget wäre. Auch die Preise für die Sammlerstücke und sonstigen Merch-Angebote waren immer im oberen Bereich. So zahlte man zum Beispiel für ein Iris-Foto, das man im digitalen Format haben konnte, satte 70.- Franken.



Cosplay & Mittelalter

Die Cosplay-Szene war stark vertreten. Aufwendigere Kostüme, kreative Umsetzungen, das Niveau steigt stetig Jahr für Jahr. Im Mittelalterbereich wurde ein ganzes Orkdorf aufgebaut. Darsteller lebten drei Tage lang in ihrer Welt und sprachen sogar "orkisch". Die Darstellung war eindrücklich und machte das Fantasy-Erlebnis greifbar.




SwitzerLAN & Gaming-Kern

Parallel zum HeroFest fand wieder die SwitzerLAN statt. Die grösste LAN-Party der Schweiz mit über 2'000 Teilnehmenden. Wir bekamen Einblicke via Footbroy und seinem E-Sport-Team CBK: Sie spielten durchgehend drei Tage, streamten, feierten und mieden Schlaf. Die Nähe zum HeroFest ist eine grosse Stärke. Man sieht, fühlt, hört die LAN-Atmosphäre durch Fenster und Hallen.




Schwachstellen & Kritikpunkte

Nicht alles lief perfekt. Der grosse Menschenandrang war zwar gut verteilt, aber manche Programme wie etwa das Creator-Fussball-Event, wirkten wie gemacht fürs Streaming, nicht fürs Publikum vor Ort.


Die Lautsprecher-Positionierung sorgte dafür, dass man je nach Standort nichts von Kommentaren mitbekam. Das ist ein simpler technischer Fehler mit grosser Wirkung.


Dass SwitzerLAN formal weiterhin getrennt zum HeroFest existiert und eigene Zugänge verlangt, fanden wir schade. Wir hätten gern ein Ticket erhalten und einen Bericht über drei Tage Zocken in LAN-Qualität geliefert.



Fazit:

Alles in allem eine gelungene Veranstaltung. Das HeroFest 2025 bot Vielfalt, Action und Atmosphäre für nahezu jeden Geschmack. Als Casual-Gamer kann man am Anfang leicht den Überblick verlieren, aber wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt und eintaucht, merkt man schnell, dass das HeroFest viel mehr ist als nur eine Messe voller Stände und Bildschirme. Community, Begeisterung und Experimentierfreude sind die Motoren dieses Festivals. Wer in der Schweiz Gaming-, Nerd- oder Cosplay-Kultur erleben will – das HeroFest bleibt ein Pflichttermin.


HeroFest 2025: Impressionen

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