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The(G)net Review: Detroit: Become Human

Vor gut drei Jahren ist Detroit: Become Human an der E3 vorgestellt worden. Das PlayStation exklusive Androiden-Spiel mit starkem Fokus auf Story ist jetzt endlich fertig gestellt. Ob David Cage die Erwartungen erfüllt hat, haben wir uns mit Spannung angesehen.


Detroit: Become Human Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

2010 sorgte David Cage bereits mit Heavy Rain für Aufsehen. Aber nicht, weil er einen interaktiven Film mit wenig effektivem Gameplay auf die PlayStation 3 Jünger los liess. Vielmehr schaffte der Franzose etwas, was viele vor ihm im Videospiel-Design nicht auf die Reihe gebracht haben: Der Spieler sorgt sich tatsächlich um seine(n) virtuellen Protagonisten im Spiel. Gehen wir Spieler in anderen Titeln ohne zu überlegen halsbrecherische Risiken ein, konnte das bei Heavy Rain schnell zum endgültigen Tod der eigenen Figur führen. Die Geschichte ging zwar weiter, ein fröhliches Ende geriet dadurch aber oft in weite Ferne. Beyond two Souls, der zweite PlayStation 3 Titel von Cage, führte diese Tradition fort, überzeugte aber aufgrund insgesamt weniger stark geschriebenen Charakteren und einer weniger packenden Geschichte nicht mehr im gleichen Masse. Umso gespannter waren wir auf Detroit: Become Human, das mit seiner Idee zwar keine Revolution darstellt, aber äusserst vielversprechend klang.


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Wer den Film A.I. von Spielberg aus dem Jahre 2001 gesehen hat, weiss ziemlich genau, auf was er sich in den gut 15 Stunden von Detroit einlassen wird. Die Gesellschaft hat eine bahnbrechende Entwicklung durchgemacht. Menschen gleiche Androiden sind Realität geworden und unterstützen das Volk bei einfachen Arbeiten, immer mehr Leute verlieren Jobs an die fleischgewordenen Roboter. Die Industrie ist gewaltig und die Abhängigkeit von den Dingern grösser als man zu glauben wagt. Doch nicht jeder freut sich über die gefühls- und emotionslosen Blechbüchsen. Und wie Zuschauer der HBO Serie „Westworld“ oder Channel 4s „Humans“ schon längst wissen: Die charakterlichen Abgründe der Menschheit öffnen sich spätestens mit der Möglichkeit, menschenähnliche Gestalten ohne weitere Konsequenzen zu seinen eigenen Zwecken zu missbrauchen.


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Auf diesem Gerüst baut Detroit: Become Human auf. Die weitreichende Handlung wird durch die Augen dreier Androiden präsentiert, welche wir im Verlauf der Story kontrollieren. Dabei gibt uns das Spiel jederzeit diverse Aktions-Möglichkeiten zur Hand. Der Spieler entscheidet, in welche Richtung sich die drei hochentwickelten Maschinen bewegen und wie sich deren eingeschlagener Weg im Verlauf der Spielzeit entwickeln wird.


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Dabei haben nicht nur unzählige Entscheidungen Einfluss darauf, auch das eigene Geschick im Umgang mit Quick-Time Events und das Finden von Hinweisen entscheiden über den weiteren Verlauf der Geschichte. Wer anderen hilft, kann im weiteren Spielverlauf möglicherweise auf deren Hilfe zählen, oder gräbt sich damit sein eigenes Grab. Die Qual der Wahl ist oft schwerwiegend und die Möglichkeiten des Spielverlaufs so weitreichend, wie noch nie in einem Spiel dieser Art.


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Da das Spiel ganz klar von der Story lebt, gehen wir hier mit keinem Satz mehr weiter darauf ein. Es empfiehlt sich zudem jegliche YouTube Videos und ausführliche Story betreffende Texte in Foren zu meiden. Das eigene Spielerlebnis wird massiv davon profitieren. Nach jedem Abschnitt sehen wir, was für weitere Wege durch anderes Verhalten möglich gewesen wären. Das und diverse mögliche Enden motivieren auch zu einem zweiten Durchgang. Mit jenem dürfte man auch in der Lage sein, jegliche Artworks und Videoschnippsel im Hauptmenü freizuschalten. Wer mit einer Entscheidung so gar nicht leben kann, darf den Abschnitt auch nochmal komplett neu angehen und die Geschichte damit überschreiben. Wir empfehlen aber, wie Sony ebenfalls, erstmal einen Durchgang mit den eigenen Aktionen zu Ende zu spielen und mit den möglichen (teils verehrenden) Konsequenzen zu leben.



Fazit:

Detroit: Become Human ist kein Spiel im eigentlichen Sinne. Ein Film mit mannigfaltigen eigenen Eingriffs- und Entscheidungsmöglichkeiten trifft es eher. Auch dank der famosen audiovisuellen Präsentation ist Cages neustes Projekt mehr Film als Spiel. Dank der immer wieder auftretenden Quick-Time Action-Sequenzen und der begrenzten Antwort-Zeit, verstärkt sich das mitten drin statt nur dabei Gefühl umso mehr. Einmal mehr kümmere ich mich um jeden meiner Charaktere, der Bezug zu den drei Androiden wird mit jeder Minute grösser und ich möchte irgendwie keinen davon verlieren. Quantic Dream hat mit Detroit einen Genre-Meilenstein hingelegt. Ich erhoffe mir noch viele weitere Titel in dieser Form. Wie schon bei Heavy Rain kann die Story in den letzten zwei Stunden nicht mit dem Rest des Spiels mithalten, weswegen wir knapp unter der 90% Marke bleiben. Ansonsten sollte wirklich jeder einen Blick in die gar nicht so weit entfernte Zukunft wagen und sich in die synthetische Haut der Androiden begeben.


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