The(G)net Review: Dragon Quest Builders
- Philip Heene
- 8. Nov. 2016
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Dez. 2024
Wer sich an die alten Dragon Quest Spiele erinnern kann, immerhin ein knappes Dutzend Titel mit vielen Ablegern, wird schnell merken: Hier kommt etwas ganz anderes als bislang gekannt. Square Enix präsentiert ein Spiel, das ein Date mit Minecraft und einem Rollenspiel zu haben schien. Sammeln, basteln, bauen, hauen lautet hier die Devise.

Nach der mit 980MB erfreuliche kurzen Installation, folgt ein knuffiger Trailer. Auffallend ist die Musik. Ich fühlte mich zurückversetzt in die Zeiten von Zelda. Die Story des Spiels ist nicht weltbewegend, besitzt aber einen roten Faden und wurde einfach gehalten. Und puff, wache ich als Protagonist, besser genannt als "Der Erbauer" in einer Höhle auf. Mir wird erzählt, dass ich als einziger noch die Macht besässe, Dinge bauen und kombinieren zu können. Alle anderen Menschen hätten diese Fähigkeit nach der Vernichtung durch einen bösen Drachenlord verloren. Somit mache ich mich auf in mein Abenteuer.

Die Grafik ist schlicht gehalten, bietet jedoch genau das, was sie soll: Spass an viereckigen Elementen wecken, die schreien: "Zerstöre mich". Das Tutorial ist lustig und unterhaltend. Die Protagonisten haben keine Sprachinduktion aber die Texte sind übersichtlich und leicht zu lesen.

Nach ca. zehn Minuten beginnt es erst richtig. Das Ziel: Die zerstörte Welt Alefgard wieder zum Leben zu erwecken. Zu Beginn besitzt man einen einfachen Knüppel. Damit wird man in die Welt hinausgeschickt um Rohstoffe zu sammeln, zu kombinieren und zu bauen. Vereinzelt begegnet man Feinden, von denen man zusätzliche Rohstoffe sammeln kann. Wichtig ist: Man levelt in diesem Spiel nicht durch die Zerstörung der Feinde sondern durch das Erbauen der Stadt und deren Dekoration. Räume halten sich an strickte Vorgehensweisen. So muss ein Schlafzimmer beispielsweise mindestens zwei Blocks hoch sein, eine Tür verbaut haben und eine Aufbewahrungsmöglichkeit, eine Lichtquelle sowie ein Bett beinhalten. So gibt es die entsprechenden Punkte.

Plötzlich steht eine kleine Gestalt namens Pili in der eigenen, noch spärlichen Stadt. Sie erteilt erste Aufträge und hilft dabei die Stadt zu entwickeln, neue Baupläne zu erforschen und den Spieler auf kommende Schlachten vorzubereiten. Schlachten? Ja, da das Spiel über einen Storymodus verfügt, ist die Devise nicht einfach "Bauen und Geniessen", sondern "Bauen, Geniessen, Kämpfen". Eure Stadt wird nach bestehenden baulichen Massnahmen von Feinden angegriffen. Wenn ihr diese Schlacht erfolgreich bestanden habt wächst im Normalfall eure Stadt und ihr erhaltet neue Quests, weitere Bauoptionen und kommt so Schritt für Schritt weiter.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist der riesige Reisekoffer, den ihr nach kurzer Zeit bauen könnt. Sobald dieser gebaut ist, darf ohne schlechtes Gewissen der Kampf um die Rohstoffe angegangen werden. Sammelt bis zum geht nicht mehr, ohne auch nur einmal in die Stadt zurückzukehren. Einzig auf den Tag-Nachtwechsel müsst ihr aufpassen. Denn in der Nacht kommen Geister und der Sammel-Tripp wird ein wenig gefährlicher. Mein Tipp: Ich habe mir in jeder Welt ein strategisches Schlafzimmer gebaut. Bei Einbruch der Nacht ging es somit kurzerhand ins Bett und erst am daruf folgenden Tag wurde weiter gebuddelt.
Fazit:
Noch lange nicht am Ende, kann ich doch folgende Punkte zusammenfassen: Ich liebe es, mich durch die Welten zu graben. Das Gefühl der Grenzenlosigkeit macht einen enormen Reiz dieses Spiels aus. Man kann sich architektonisch in seiner Stadt wie verrückt austoben. Bis jetzt sind die Grenzen meiner Stadt noch sehr klein, was mich zwingt in die Höhe zu bauen. Nichts desto trotz ein Heiden Spass. Die Grafik ist für meinen Geschmack und ein Spiel dieses Umfangs genau richtig. Nicht pompös aber auch nicht krakelig. Die Musik bringt mich gedanklich in die Zeiten von Zelda "Ocarina of Times" zurück. Der riesige Reisekoffer ist genial. Dass es keine Sprach-Induktionen der Protagonisten gibt, hat mich ein wenig gestört. Aber ich ziehe den Bastel-Spass diesem kleinen Übel ganz klar vor. Dragon Quest Builders ist ein spassiges, süchtig machendes, schlicht knuffiges Spiel. Ich kann es jedem, der am Basteln Spass hat, ohne Einschränkungen empfehlen.

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