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The(G)net Review: Forza Motorsport 4

Pünktlich auf den Herbst lancieren alle grossen Hersteller die Nachfolger ihrer Systemseller. Microsoft ist hier keine Ausnahme, denn mit dem neuen Forza Motorsport bringen die begnadeten Programmierer bereits Teil 4 der beliebten Rennsport Simulation auf den Markt. Kann der neuste Spross den Vorschusslorbeeren gerecht werden und an die äusserst erfolgreichen Vorgänger anknüpfen? Mehr erfahrt ihr in unserem Review.


Forza Motorsport 4 Test, Review, Testbericht.

Als erstes fällt auf: Das Spiel präsentiert sich auf 2 DVDs. Wer eine XBox 360 mit grosser Festplatte sein Eigen nennt, der sollte das Spiel gleich darauf installieren, dies spart doch einiges an Ladezeiten. Nach einem eindrücklichen Intro geht es auch direkt los. Noch vor dem eigentlich Karrierestart darf man am Steuer eines Ferrari 458 eine Runde in den Berner Alpen drehen. Der Zweck dieser Einführung blieb mir schleierhaft.


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Der Titelscreen gibt sich gewohnt nüchtern, das Menu hingegen hat sich klar verändert. Im Hauptscreen navigiert sich der Spieler durch die Karriere, den Onlinepart sowie das neue Autovista Feature und die Optionen. Die Karriere hat sich ebenfalls gewandelt und präsentiert sich in der Summe klar motivierender als in den vorhergehenden Teilen der Serie. Man arbeitet sich durch die verschiedenen Saisons der Reihe nach mit steigendem Anspruch an die Fähigkeiten des Piloten und des Fahrzeugparks. Innerhalb einer Saison, zum Beispiel der Semi-Profi Saison, sind eine gewisse Anzahl an Events zu absolvieren. Zu diesen Events zählen Rundstreckenrennen, Zeitprüfungen oder auch spezielle Aufgaben wie Autocrossprüfungn oder Autobowling auf dem Top Gear Testrack.


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Pro Event kann der Spieler wieder zwischen 3 eigentlichen Rennen entscheiden. Die Unterscheidung erfolgt grundsätzlich in der Auto Klasse. So lässt einem das Spiel die Wahl zwischen einem Rennen der A Klasse mit freier Herstellerwahl oder einem Rennen mit B Klasse Musclecars oder einem S Klasse Event mit Supersportwagen. Durch die Varianz innerhalb einer Saison ist immer ein Höchstmass an Abwechslung garantiert, dies wiederrum dient der Motivation des Spielers immens.

Der Fuhrpark kann sich sehen lassen, so ist fast jeder Hersteller mit einem beeindruckenden Line-up vertreten. Vom kleinen Honda Civic über den VW Golf bis zum Ferrari 458 ist fast alles vertreten was Spass macht. Porsche lässt sich durch den Tuner Ruf vertreten, da Turn 10 wegen Electronic Arts an den Lizenzvereinbarungen gescheitert ist. Exoten wie der Lexus LFA oder der Pagani Zonda machen diesen Teilverlust jedoch grösstenteils wieder wett. In der Summe liefert Turn 10 einen wirklich gut ausbalancierten Fuhrpark von über 500 Karossen von über 80 Herstellern ab, alle inklusive 360 Grad Cockpit-Ansicht und Schadensmodell.


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Die Gegner KI ist in etwa auf dem gleichen Level einzustufen wie bei den Vorgängern. Die Gegner fahren meist rücksichtsvoll und brettern einem nicht gnadenlos ins Heck wenn man mal zu früh auf der Bremse steht. Kleinere Rempler und Kämpfe um Platzierungen sind, vor allem in den höheren Schwierigkeitsgraden, sehr gut gelungen. Die Fahrphysik, immer eine Paradedisziplin der Forza Reihe, gibt sich keine Blösse. Es gibt keinen Konsolen Racer, welcher eine besser ausbalancierte Fahrphysik aufweist. Die Fahrzeuge lassen sich perfekt über die Strecken bewegen. Wie von den Vorgängern bekannt, darf der Schwierigkeits- bzw. der Realitätsgrad wieder in verschiedenen Stufen ans eigene Können angepasst werden. Neu ist der Modus Simulation bei der Lenkung. Diese Stufe kann ich jedoch nur absoluten Profis mit Lenkrad Unterstützung empfehlen, ein ausgebrochenes Heck lässt sich kaum noch auffangen, Realismus pur und damit eben manchmal auch sehr frustrierend. Im Modus Normal fährt es sich mit dem Pad am besten und einfachsten. So lassen sich zickige American Muscle Cars professionell über die Strecken steuern. Es macht einfach einen Heidenspass zwischendurch dicke schwarze Striche auf dem virtuellen Asphalt zu zeichnen.


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Einen wesentlichen Beitrag dürfte in diesem Zusammenhang die enge Zusammenarbeit zwischen Turn 10 und Pirelli leisten: Die Integration einer Software erlaubte es den Entwicklern, die originalgetreuen Daten des Reifenherstellers aus deren Testkammern direkt ins Spiel zu importieren. Das Zusammenspiel zwischen Pneus und Asphalt kam in der Serie nie besser zur Geltung als hier, was man auch in der zuschaltbaren Echtzeit-Telemetrie erkennt, bei der nicht nur G-Kräfte und Motor-Drehzahlen, sondern u.a. auch Temperaturen sowie die Bodenhaftung jedes einzelnen Reifens betrachtet werden können. Kleiner Nachteil der Pirelli-Geschichte: Da Turn 10 die gelieferten Daten bewusst nicht nachträglich bearbeiten wollte, wirkt der optionale Reifenverschleiss nur absolut und lässt sich nicht passend zur gewählten Renndistanz skalieren.


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Technisch hat sich Forza 4 erfreulicherweise auch nochmals sichtbar und hörbar gesteigert. Die Grafik flutscht nun mit konstanten 60 Frames pro Sekunde absolut ruckelfrei über den Schirm und sieht dazu noch super aus. Neue Lichteffekte hauchen der Umgebung nochmals spürbar mehr Leben ein. Weniger schön ist dagegen die fehlende Kantenglättung und auch das mitunter plötzliche Auftauchen von Objekten am Straßenrand ist ein kleiner Wermutstropfen in einer ansonsten prächtigen Kulisse. Die etwa 500 lizenzierten Boliden stehen dem in nichts nach: Mit ihren detailverliebten Cockpitansichten und der aufwändigen Modellierung sind die Fahrzeuge von Audi bis Zonda echte Hingucker.


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Leider haben es Witterungsbedingungen nicht mehr ins Spiel geschafft, kein Schnee und auch kein Regen. Soundtechnisch gab es bis dato nichts vergleichbares und so wird das auch bleiben. Klingen bei Gran Turismo viele Wagen wie sterbende Staubsauger, so klingen sie bei Forza Motorsport 4 eben fast wie echte Motoren. Bei einer potenten 5.1 Anlage kommt bei manchem Auto doch das Gefühl auf, als stände der Wagen direkt im Wohnzimmer. Je nach Stellung der Drosselklappe und Drehzahl klingt der Wagen wieder anders. Auch Eigenheiten der Hersteller wurden bestens umgesetzt wie das VTEC von Honda, das heisere Brüllen der Ferraris oder das V10-Kreischen eines Lexus LFA oder eines Audi R8.


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Der Online-Part wurde auch nochmals überarbeitet. Wer abseits der Karriere nur mal zwischendurch die eine oder andere Runde drehen will, ist beim Modus 'Schnelles Rennen' richtig aufgehoben, obwohl hier nicht nur Positionskämpfe gegen die KI-Piloten, sondern auch Zeitfahren zum Aufstellen neuer Rundenrekorde angeboten werden. Auch zu Splitscreen-Duellen gegen einen zweiten Mitspieler kommt man über diesen kleinen Umweg, leider lässt sich das Feld nur mit zwei weiteren KI-Mitstreitern füllen. Zwar werden die Grafikdetails am geteilten Bildschirm deutlich reduziert, doch bekommt man als Ausgleich auch hier eine butterweiche Darstellung. Die 'schnellen Rennen' gegen die KI leiden jedoch an den gleichen Problemen wie beim Vorgänger: Es werden zu wenige Optionen geboten, um die Rennen den eigenen Wünschen anzupassen. So wird die Rundenzahl erneut strikt vorgegeben, was die Rennen (abgesehen von der Runde auf der Nordschleife) sehr kurz macht. Das volle Schadensmodell darf ebenfalls nicht aktiviert werden - warum auch immer. Beim Starterfeld muss man sich ausserdem dem Zufallsprinzip beugen: Zwar werden die Fahrzeuge der Gegner an die eigene Wagenklasse angepasst, doch wäre es komfortabler, wenn ich mir die Konkurrenz wie bei Project Gotham Racing selbst zusammenstellen könnte. Die manuellen Suchoptionen sind jedoch sehr gut gewählt und auch das erstellen eigener Lobbys ist gut gelungen. Neu dürfen sich bis zu 16 Fahrer auf den Strecken duellieren, auch dies meist flüssig und lagfrei.



Fazit:

Forza-Fans haben schon längst zugeschlagen. Daher gilt das Fazit für alle anderen: Ich kann Forza 4 jedem Spieler, der auch nur ein minimales Interesse an Autos oder Rennsport zeigt, nur wärmstens ans Herz legen. Auch Arcade-orientierte Spieler werden nach einer gewissen Eingewöhnungszeit mit der Steuerung wunderbar zurechtkommen. Driftend ist es meist nicht der schnellste Weg um die Kurve, aber doch der spassigste!


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