top of page

The(G)net Review: Guns of Fury

Aktualisiert: 17. März

Was wäre, wenn man klassische Run-and-Gun Action mit einem Metroidvania kombinieren würde? Guns of Fury von Gelato Games (Goblin Sword) stellt sich diesem ambitionierten Unterfangen und verbindet gängige Metal Slug Arcade-Action mit der Gameplay-Struktur eines Castlevania. Explosive Mischung oder Fehlzündung?


Guns of Fury Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Klar ist, dass niemand ein Spiel wie Guns of Fury wegen der Story spielt. Trotzdem hier kurz ein Anriss der Geschehnisse: In einer Zukunft, in der die Welt am Rande einer Energiekrise steht, entdeckt der brillante Dr. Klaus die revolutionäre "Tetra-Zelle". Doch kaum ist die Sensation publik, verschwindet der Doc spurlos, und sein Labor geht in Flammen auf. Der zwielichtige Industrielle A. Easton wird verdächtigt, seine Finger im Spiel zu haben, um die neuartige Energie-Quelle in eine Superwaffe zu verwandeln. Hier kommen wir ins Spiel: Als knallharter Spezialagent Vincent Fury ist es unsere Mission, Eastons Festung zu stürmen, Dr. Klaus zu retten und die Welt vor dem Untergang zu bewahren.


Guns of Fury Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Der 1990er Jahre Scharm findet sich nicht nur in der klischeebehafteten Story wieder. Musik ist in Arcade-Spielen oft genauso wichtig wie das Gameplay – und Guns of Fury liefert hier auf ganzer Linie ab. Der Soundtrack stammt von Dominic Ninmark, der bereits mit Blazing Chrome und Mighty Goose bewiesen hat, dass er den perfekten Retro-Sound draufhat. Die treibenden Synth-Rock-Melodien und Sound-Effekte könnten direkt aus einem 90er Arcade-Automaten stammen. Jedes Level und jeder Bossfight wird von einem eigenen Track begleitet, und selbst in ruhigeren Momenten (sofern es die überhaupt gibt) sorgen atmosphärische Sounds für die passende Stimmung.


Guns of Fury Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Die Steuerung ist präzise, reaktionsschnell und denkbar einfach. Es gibt separate Buttons für die Hauptwaffe (eine Pistole mit unlimitiert Ammo), die Sekundärwaffe mit limitierter Munition (MGs, Shotguns, Flammen- und Granatwerfer, Plasma-Rifle, etc.), das Messer (für den Nahkampf), Granaten und den Jump. Finden wir eine neue Waffe, musst sie im Inventar ausgerüstet werden. Aktive Fähigkeiten wie den Doppelsprung, Slide, Wall-Jump und ähnliches finden wir in Kisten, die meist etwas knifflig zu erreichen sind. Neue Skills werden in einem angenehmen Tempo eingeführt und fühlen sich jedes Mal wie ein Geschenk des Himmels an, wenn sie endlich verfügbar werden.


Guns of Fury Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Zunächst würde man nicht vermuten, dass Guns of Fury ein Metroidvania ist, da das Spiel mit einem sehr linearen Level beginnt, wo wir uns den Weg ganz klassisch von links nach rechts freischiessen und dabei massive Explosionen und Chaos verursachen. Es dauert aber nicht lange, bis sich die Spielewelt öffnet und wir in verschiedene Richtungen auf Erkundungstour gehen dürfen. Natürlich stossen wir dann immer wieder auf Blockaden, die nur mit einem Upgrade umgangen werden können.


Guns of Fury Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Auf der Karte sind solche Uprades farbig markiert. Ebenso die wichtigen Save-Stationen. Wo sich unser nächstes Haupt-Ziel befindet und wie wir dorthin kommen wird allerdings nicht angezeigt. Bis auf wenige Ausnahmen sind wir komplett auf uns allein gestellt und müssen die verwinkelte Map auf gut Glück durchforsten. Haben wir eine interessante Stelle entdeckt, dürfen wir den Ort auf der Karte markieren, damit wir ihn später leichter wiederfinden. Insgesamt war ich kein Fan der Karte und der Wegfindung. Der Map fehlt es an Details und vor allem vermisse ich ungefähre Wegpunkte. Ich bin daher ziemlich oft ziellos herumgeirrt, was frustrierend sein kann.


Guns of Fury Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Frustrierend kann auch das Speichersystem sein. Checkpoints gibt es keine. Nur wenn wir an speziellen Computer Terminals manuell speichern, ist der Fortschritt gesichert. Sterben wir, bevor wir das nächste Terminal erreichen, verlieren wir alles, alle Items, alle gefundenen Waffen und natürlich Geld, das wir bis dahin von getöteten Gegnern eingesammelt haben. Da die Ballerei extrem viel Spass macht und die Grafik so hübsch ist, sind diese Mängel leichter zu verzeihen.


Guns of Fury Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Die Optik ist ohnehin ein enormer Pluspunkt. Retro- und insbesondere NEO GEO-Fans werden Guns of Fury lieben! Das Spiel präsentiert sich wirklich wie ein klassisches Metal Slug, mit wunderschöner Pixel-Art, hervorragenden Animationen, fetten Explosionen, detaillierten Charakteren, nutzbaren Vehikeln, beeindruckenden Bossen und einer soliden Auswahl an stark designten Level-Biomen. Gerade die vielen Boss-Fights haben mich wirklich beeindruckt. Auch dass wir in den Optionen zwischen mehreren CRT-Filtern wählen und sogar die Bildschirm-Wölbung ein- und ausschalten können, ist ein willkommener Pluspunkt. Später im Spiel wird noch ein Schnellreisesystem eingeführt, mit dem man auf einem LKW zu bestimmten Bereichen der Karte fahren kann. So kommt man ganz gut von einem Ende der Welt zum anderen und erspart sich lange Laufwege.


Guns of Fury Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Von Zeit zu Zeit stossen wir auf Shops, wo wir unser hartverdientes Geld ausgeben. Hier kaufen wir diverse Charms, die uns den einen oder anderen Buff bescheren (Drop-Rate von MedKits, Spezial-Munition und Geld) oder eine stattliche Anzahl an Waffen, nützlichen Upgrades und Health-Items. Letztere kommen vor allem bei den teils doch recht harten Bosskämpfen gelegen. Da die Feinde bei jedem Save im Level respawnen, haben wir genug Möglichkeiten, uns haufenweise Zaster zu verdienen. Das ist auch nötig, denn die wirklich guten Waffen kosten ein Schweinegeld. Den Schwierigkeitsgrad würde ich als angenehm bezeichnen. Erst gegen Ende der 12 bis 15 Stunden langen Kampagne werden die Stellschrauben angezogen.



Fazit:

Selten hat ein modernes Spiel die explosive Action der 90er Jahre Arcade-Ära so gut eingefangen wie Guns of Fury. Doch Guns of Fury ruht sich nicht nur auf nostalgischem Flair aus – es bringt frischen Wind in das Run-and-Gun Genre und verpackt die packende Ballerei in eine atemberaubende, wunderschöne Pixelwelt. Der Schwierigkeitsgrad war durchweg gut ausbalanciert und sollte Spielern mit mindestens durchschnittlichen Fähigkeiten nicht allzu viele Kopfschmerzen bereiten. Dass man öfters mal ziellos herumirrt, kann ich verkraften und gehört bei Metroidvanias einfach dazu. Es ist ein Spiel, das nicht nur Retro-Fans begeistern wird, sondern auch jüngeren Spielern zeigt, warum klassische Arcade-Spiele so beliebt waren (und immer noch sind). Die perfekte Mischung aus atemberaubender Pixelgrafik, bombastischer Musik, actiongeladenem Gameplay und charmant übertriebener Story machen Guns of Fury zu einem der besten Run-and-Gun-Spiele der letzten Jahre.


Guns of Fury Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Guns of Fury war zum Zeitpunkt dieses Tests nur digital für Nintendo Switch und PC erhältlich. Wir haben uns das Spiel selbst gekauft und auf dem PC getestet.

Comments


The(G)net ist Mitglied des

Swiss Community Network Member

Unterstütze The(G)net

Donate mit PayPal

SCN-Mitglieder:

powered by

Copyright © 1999 - 2025 The(G)net Schweiz

Das unabhängige Schweizer Spiele Magazin

bottom of page