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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Harry Potter and the Deathly Hallows

Gerade noch im Kino und schon auf der XBox 360: Harry Potter ist ein Phänomen unserer Zeit. Frau Rowling hat es geschafft, einen Helden zu kreieren, der sowohl Jugendliche als auch junggebliebene Erwachsene gleichermassen in seinen Bann zieht. Ob die erneute Videospielumsetzung diese Faszination aufrecht erhalten kann?


Harry Potter and the Deathly Hallows Test, Review, Testbericht für Xbox 360.

Das Spiel beginnt analog zum Film mit einer Verfolgungssequenz. Wir flüchten im Beiwagen eines fliegenden Motorrades vor einer Meute fieser Zauberer. Bereits diese erste Sequenz beschreibt praktisch das gesamte Spiel: Offensichtlich war es den Entwicklern ein Anliegen, das Game möglichst repetitiv zu gestalten. Die abwechslungsreicheren Szenarien sind der Filmvorlage entnommen, genau wie die Story - hierfür darf man den Designern keine Komplimente zusprechen.


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Im Hinblick auf den ersten Level will das heissen, dass wir uns einer wilden Fahrt erfreuen, bei der wir aber rein gar nichts tun dürfen. Oh, Moment, selbstverständlich dreht sich Mr. Potter um 360° und schiesst mit seinem allseits beliebten Zauberstab auf die umherfliegenden Gegner.


Womit wir gleich bei der nächsten Wiederholung wären; die immer gleichen, herannahenden Gegner. Das Spiel verlangt nichts anderes, als jene mittels Zauber-Blitzen aus den Schuhen zu schiessen. Wäre das ganze mehr Sci-Fi denn Fantasy, würde der Name "Gears of Potter" passen. Harry aufgrund der deutlich erwachseneren Vorlage auch mehr Action als bei bisherigen Spielen zu bieten, kann man durchaus nachvollziehen. Wieso muss diese Action denn aber so unglaublich belanglos und schlecht sein?


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Der Junge mit der blitzförmigen Narbe auf der Stirn darf hinter einigen Gegenständen Deckung suchen, einen praktischen Nutzen haben wir aber vergebens gesucht. Die Kamera ist nicht nur in diesen Situationen einfach zu chaotisch für ein positives Spielgefühl. Das macht sich auch bei den gelegentlich auftretenden (Unsichtbarkeits-Umhang sei Dank) Schleichmissionen bemerkbar. Erneut ein Versuch, das fade Spiel aufzulockern, der aber an der miserablen Umsetzung scheitert.


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Hört sich das alles nach einer Filmumsetzung an, die man den Fans der Vorlage trotzdem noch so knapp ans Herz legen kann? Nein. Dies ist eine Filmumsetzung, die nicht mal die ärgsten "Harry Potter"-Anhänger brauchen, geschweige denn wollen. Es ist keinesfalls übertrieben, wenn wir bei diesem Stück Software von einer Beleidigung der "Harry Potter"-Leser sprechen. Denn jene hätten mit Sicherheit gerne ein Spiel zum letzten Film gehabt, das wenigstens ein bisschen Spass macht.


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Erwähnt sei noch, dass die Film- beziehungsweise Buchverweigerer der Zaubererserie herzlich wenig mit den Heiligtümern des Todes anzufangen wissen. Denn die Zwischensequenzen, welche die gesamte Storyvorlage zusammenhalten sollen, bewältigen ihre Aufgabe mehr schlecht als recht. Nichtkenner des Films bleibt also nebst schlechtem Spieldesign und bestenfalls mittelprächtiger Technik auch noch ein nahezu zusammenhanglos wirkendes Gesamtkonstrukt.


Zu guter Letzt wird die Kinect-Kompatibilität auf dem Cover angeprangert. Leider ist die Funktion kaum sinnvoll implementiert und macht weniger Spass als jedes x-beliebige "Kinect-only" Game, das zurzeit im Handel zu kaufen ist. Wieso auch nicht Kinect einbauen; dann hat man nebst den Potter-Freunden auch noch Kinect Begeisterte im Topf der potentiellen Kaufgeschädigten.



Fazit:

Leser des kompletten Tests werden das unvermeidbare Fazit erahnen: Bei Harry Potter und den Heiligtümern des Todes war den Programmieren gar nichts heilig. Ein Spielkonzept des Todes erwartet sowohl Fans des Films als auch Actionfreunde im Allgemeinen. Faktisch kann man keinem Videospieler dieses Produkt mit reinem Gewissen nahelegen. Möglichweise erfüllt die Disc ihren Zweck als Getränkeuntersteller - in der Xbox hat sie jedenfalls nichts verloren.


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