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AutorenbildSascha Böhme

The(G)net Review: Heavy Metal Geomatrix

Für einige Comic-Fans mag der Name Simon Bisley Begriff sein. Simon ist oder war unter Anderem für das Charakterdesign von Judge Dredd, LOBO oder der Heavy Metal Comic-Serie verantwortlich. Genau dieser Simon Bisley war auch in Capcom's Design-Team von Heavy Metal Geomatrix, was man dem Titel unschwer anmerkt. Grosse Wummen, coole Outfits, schräge Charaktere und jede Menge Blood-and-Gore waren schon immer ein Merkmal seiner gezeichneten Werke...


Heavy Metal Geomatrix Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

...und so sieht es auch hier aus. Eigentlich ist dieses Spiel aber "nur" eine Weiterentwicklung des bereits erhältlichen SPAWN - In The Demons Hand, ebenfalls von Capcom und ebenfalls ein Arena-Fighting-Game. Eine Weiterentwicklung insbesondere in den Bereichen Kameraführung und Kontrolle, hier konnte SPAWN ja bekanntlich nicht besonders überzeugen. Bei Heavy Metal Geomatrix kann man jetzt endlich gleichzeitig Schiessen und Laufen, was das Gameplay schon um Längen verbessert. Ausserdem hat Capcom diesmal absichtlich auf eine 1st Person View verzichtet und beschränkt sich auf eine gut gelungene 3rd Person View, um allzu hektischen Kameraschwenks vorzubeugen.


Allerdings sind die Arenen im Vergleich zu SPAWN wieder etwas kleiner und offener ausgefallen. Räume und Gebäude gibt es praktisch keine mehr, nur noch Deckungsmöglichkeiten, die auch noch zerstört werden können (genügend Firepower vorausgesetzt). Darum wird der Spieler auch viel mehr zum Kampf gezwungen als bei SPAWN. Die Kämpfe sind daher kürzer, härter und actionreicher, was mir aber sehr gut gefiel. Prinzipiell spielt sich Heavy Metal Geomatrix immernoch wie SPAWN: Ihr könnt verschiedene Punch/Kick-Combos landen, Jumpen und mit dem R-Button einen extra fetten Special-Move vom Stapel lassen. Neuerdings kann jeder Spieler zwei Waffen aufnehmen, eine Schuss- und eine Feuer-Waffe (linke und rechte Hand). Auch mit Waffen sind immernoch Kicks und Punches möglich. Jede Waffen hat ausserdem zwei Funktionen, eine schnelle leichte und eine langsamere schwere Attacke. Mit dem L-Button wird gedasht, um gegnerischem Schnellfeuer gekonnt auszuweichen. Kurze Flugmaneuver sind mit einem Sprung/Dash- Combo ebenfalls kein Problem. Daher errinert mich das Gameplay auch ein bisschen an Virtua On.


Sollten sich mehrere Gegner auf dem Screen befinden, was vorallem in den letzten Single-Player-, bzw. in Multiplayer-Level der Fall ist, kann der Spieler das Target mittels Button selber auswählen, respektive wechseln. Kurz, Heavy Metal spielt sich ein bisschen wie ein Mix aus Powerstone 2, SPAWN und Virtua On. Was Heavy Metal Geomatrix von seinen Konkurrenten abhebt sind vorallem die extrem vielen Waffensyteme (habe bis jetzt ca. 20 verschiedene gezählt), die in der Grösse und Durchschlagskraft ihresgleichen suchen. Vom Laserschwert, Maschienengewehr, Rocketlauncher, Flammenwerfer über zielsuchende Missiles, Laser und Handgranaten bis hin zu ferngesteuerten Satelitten-Systemen ist wirklich alles vorhanden! Manche Wummen sind sogar grösser als der Charakter selbst! Besonders angetan haben es mir die "Fallen", wie z.B. Elektro-Mienen oder Mienen mit Fernzünder (Multiplayer ahoi! Da kommt Bomberman Feeling auf!).


Eine weitere coole Waffe ist der Killer-Satelitt: Sammelt Ihr diese Waffe ein, könnt Ihr mit einer Taste in eine Overhead-View der gesammten Arena wechseln und mit einem Fadenkreuz vom Satelitten aus auf die Mitspieler ballern! Die einzige Chance einer solche fiesen Attacke zu entgehen, ist den Schützen direkt anzugreifen, da dieser während des Zielens ziemlich offen da steht! An solchen Kleinigkeiten oder am Timing der einzelne Angriffe sieht man schnell, dass sich Capcom in Sachen Gameplay wieder einiges hat einfallen lassen. So kann man den Gegner z.B. auch die Waffen aus der Hand schlagen und dann selber einsammeln und sofort einsetzen! Ein weiterer Unterschied zu SPAWN ist die Grafik. Keine Angst, die 60 Frames sind Euch sicher! Die Charaktere wirken aber alle etwas runder und sind weicher animiert. Die Outfits sind frisch-frech designt und geben den einzelnen Typen viel Persönlichkeit. Capcom hat sich sichtlich Mühe gegeben, die edlen 2D Comic-Charaktere von Simon Bisley in einem 3D Anime-Style Fighting-Game umzusetzen. Ihr bekommt eine Auswahl von 12 Kämpfern, die in 3 Gangs und 3 Klassen unterteilt sind. Mit Klassen meine ich Männer, Frauen und Beasts. Alle unterscheiden sich in Sachen Speed, Power und Vitality.


Die Grundmoves sind jedoch bei allen gleich. Das machte mich etwas stutzig, sollte ich es hier doch mit einem Capcom-mässigen Schnellschuss zu tun haben? Schliesslich sind 12 Kämpfer nicht gerade viel und der Player-Select Screen sieht so aus, als wäre er für viel mehr Charaktere gemacht. Secret-Characters meint Ihr? Fehlanzeige! Bei Heavy Metal Geomatrix wird ROT geblutet (Japan-Version) und je nach Härte eines Angriffs kann man seinem Gegenüber schonmal die eine oder andere Blut-Fontäne entlocken. ;) Der Sound passt herrvorragend zum Look and Feel des Spiels, kommt er doch zum grössten Teil von den Heavy-Bands Megadeth ("Motor Psycho") und Halford. Die Sound-FX klingen alle kernig und glasklar, wie von Capcom gewohnt. Negativ aufgefallen ist mir aber, dass Euch Heavy Metal Geomatrix mit absolut keinem einzigen Secret belohnt, und das obwohl das Spiel 3 separate Modes enthält (Arcade-, Internet- und sogar VR-Training-Mode).


Dabei würde sich gerade der letzte Mode, die VR-Missions wie ich es nenne, hervorragend für Goodies eignen. Dieser Modus fehlte in der Spielhalle und wurde extra für die DC-Variante angefertigt. Hier müsst Ihr Euch à la Metal Gear Solid durch 4 VR-Levels kämpfen, die jeweils in 3 Abschnitte unterteilt sind, um eine gewisse Anzahl Schlüssel und Keycards einzusammeln oder einfach nur einen Feind auszuschalten. Das Design dieser Stages ist mit MGS praktisch identisch, ultrafrech! Für jede erfolgreiche Mission gibt's VS-Points und ein Time-Ranking, jedoch keine Goodies!


Auch ein 4-Player Mode fehlt, lediglich 2 Spieler stehen sich entweder in einer Split-, Link- oder Internet-Session gegenüber. Dafür dürft Ihr im Link-Mode zu Zweit die Single-Player-Mission spielen, genau wie in der Arcade. Zu Zweit kann man sich übrigens gegenseitig wieder auf die Beine helfen, sollte der Kamerad gerade K.O. gegangen sein (vorausgesetzt man hat das richtige Extra!).


Fazit:

Grundsolides Action-Game für Capcom-Fans und Arcade-Fans. Grafisch und spielerisch gibt's kaum Mängel. Die Kameraführung und Steuerung wurde gegenüber SPAWN erheblich verbessert. Allerdings kann Heavy Metal Geomatrix ohne Secrets und Goodies nicht wirklich lange an den Bildschirm fesseln, höchstens als Multiplayer-Game, da ist es stark! Wer ein paar gleichgesinnte Freunde parat hat und auf solche Spiele steht, wird viel Spass an dieser Spielhallen-Umsetzung haben, denn die vielen Waffensyteme sind wirklich innovativ und suchen in Sachen Anzahl, Grösse und Durchschlagskraft ihresgleichen.


Heavy Metal Geomatrix Test, Review, Testbericht für SEGA Dreamcast.

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