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The(G)net Review: Master Detective Archives: Rain Code

“Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag”, sagte schon der gute Sherlock Holmes. Ob das Gleiche auch im neusten Spiel der Danganronpa-Macher zutrifft, haben wir für euch mal aufgeklärt.


Master Detective Archives: Rain Code Test Review Testbericht Nintendo Switch

Mit einem brummenden Schädel kommt Yuma an einem ihm fremden Ort langsam zu sich. Wo er genau ist und wie er da hin kam, weiss er nicht. Doch ein Brief und ein Bahnticket, dass Yuma in seiner Jacke findet, bringen etwas Licht ins Dunkeln. Laut dem Schreiben ist er nämlich ein "Master Detective", der von der World Detective Organization in den Kanai Ward geordert wurde, denn da soll es nicht mit rechten Dingen zu und her gehen. In letzter Sekunde steigen wir also mit Yuma zusammen an Bord des sogenannten Amaterasu Express, der uns ohne Halt in den Kanai Ward bringt. Wir sind jedoch nicht die einzigen, die diesen Marschbefehl erhalten haben. Im Zug treffen wir auf fünf weitere Meister Detektive, die ebenfalls von der WDO aufgeboten wurden. Unser eintreffen scheint den restlichen Detektiven sauer aufzustossen, denn ihnen wurde gesagt, dass sich nur fünf Reisende im Zug befinden und nun taucht da plötzlich ein sechster Fahrgast auf. Hat sich etwa ein Hochstapler in die Gruppe eingeschlichen?


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Nachdem sich die Lage fürs Erste beruhigt hat uns sich alle einander vorgestellt haben erfahren wir, dass jeder Master Detective über eine spezielle Fähigkeit verfügt, die ihm beim Aufklären von Fällen helfen soll. Ein sechster Sinn sozusagen. So kann eine der Anwesenden beispielsweise alle Herzschläge in einem bestimmten Umkreis wahrnehmen, ein anderer kann Tiere abrichten und diese zum Spionieren nutzen oder ein Dritter kann seine Erinnerungen digitalisieren und so Gesehenes in Beweisbilder umwandeln. Was Yumas Fähigkeit ist, daran kann er sich leider nicht erinnern, denn er leidet an Amnesie. Warum? Das erfahren wir bereits kurze Zeit später. Nachdem Yuma auf einer der Zugtoiletten zusammengebrochen ist, wird er von einem kleinen lila Geist namens Shinigami aufgeweckt. Lange Rede, kurzer Sinn; Shinigami ist eine Göttin des Todes und Yuma hat seine Erinnerungen eingetauscht um von ihrer Macht profitieren zu können.


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Haben wir den kleinen Schock erstmal überwunden, machen wir uns mit Shinigami an unserer Seite auf den Weg, zurück zu den anderen Detektiven. Doch was ist das!? Anstelle der geselligen Runde finden wir nur noch fünf verkohlte Leichen über den Zug verteilt! Während der kurzen Ohnmacht von Yuma wurde also ein grausames Verbrechen im Amaterasu Express begangen! Doch was ist passiert? In dem selbstfahrenden Zug waren doch nur wir sechs an Bord!? Fragen über Fragen, die es nun zu beantworten gilt. So beginnen Yuma und Shinigami ihre Ermittlungen. Aber bevor wir den Fall lösen können, trifft der Zug auch schon im Kanai Bezirk ein, wo uns eine Gruppe von Polizisten erwartet. Als einziger Lebender wird uns natürlich sogleich die Schuld an dem Massaker zugeschoben. Doch kurz bevor wir in Ketten gelegt werden, entführt uns Shinigami in ein alternatives Universum, und da stehen wir nun vor den Toren des “Geheimen Labyrinths”. Ähnlich wie die Mind Palaces in der Persona-Reihe stellt das Geheime Labyrinth eine verzehrte und abgedrehte Abbildung der echten Welt dar. Das ist also die Macht, die wir durch den Pakt mit einer Göttin des Todes erhalten haben? In diesem alternativen Universum präsentiert sich uns Shinigami übrigens auch in ihrer wahren Form, aus dem lila Geist wird ein sexy Animegirl…wer hätte es gedacht 😜


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Neben dem Zugang zum Geheimen Labyrinth, stellt uns die gute Shinigami noch gleich ein Schwert zur Verfügung, welches wir mit den gesammelten Fakten und Beweisen des Falls aufladen können. Diese sogenannten Schlüssel sollen uns helfen, den richtigen Weg durch das Labyrinth zu finden und so den wahren Täter zu überführen. Das Labyrinth selbst fühlt sich an wie ein Fiebertraum. Alles ist knallbunt und surreal. Wände verschieben sich, Böden öffnen sich und überdrehte Varianten von potenziellen Tätern stellen sich uns als Bösewichte in den Weg. Also zücken wir unser Schwert und machen uns auf die Suche nach der Wahrheit!


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Im Labyrinth erwarten Yuma kleine Minigames um dem Täter auf die Spur zu kommen. Von einfachen Ja/Nein-Fragen, über das Auswählen von richtigen Aussagen via Quick-Time-Event, gibt es rund 10 verschiedene Games. Ist beispielsweise der Ablauf der Tat nicht ganz offensichtlich, muss dieser anhand der gefundenen Hinweise in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Es kann auch sein, dass Schlüsselbegriffe in einem Buchstabenpuzzle gefunden werden müssen. Die Hauptattraktion ist jedoch jeweils der Showdown mit dem Täter. Hierbei wirft uns der Schuldige Ausreden und Falschaussagen entgegen (es schweben effektiv Wörter und Sätze auf uns zu), denen wir im richtigen Moment entweder ausweichen oder die mit dem passenden Gegenargument zerstört werden müssen. Einfach die richtige Gegenaussage ins Schwert stecken und im richtigen Moment die Wörter mit der Klinge zerschmettern. Klingt komisch, ist aber so! Ist der Übeltäter erstmal geschlagen, heisst es zurück in die echte Welt und den Fall final aufklären.


Um hinter das Geheimnis des Kanai Ward zu kommen, benötigt ihr ca. 25-30 Stunden.



Fazit:

Visual Novel im stylischen Anime-Look? Count me in! Optisch ist Rain Code ein einladendes Spiel, dem der futuristische Neon-Look echt gut steht. Spielerisch haben wir es mit einem Mix aus Visual Novel, Minispielen und kleineren Erkundungspassagen zu tun, mit Schwerpunkt auf Story und Dialogen. Die vielen und leider auch nicht kurzen Ladezeiten unterbrechen den Spielfluss aus meiner Sicht erheblich. Da die verschiedenen Stadtabschnitte alle durch Ladezonen getrennt sind, kann es schon mal vorkommen, dass man auf dem Weg von einem Storypunkt zum nächsten, innerhalb von einer Minute gleich 2-3 Ladebildschirme über sich ergehen lassen muss. Nicht gerade toll. Viele Dialoge fühlten sich überflüssig und in die Länge gezogen an und man wartet nur darauf, dass das Gespräch endlich zum Punkt kommt, damit es weitergeht. Auch die gute Shinigami ist ein echtes Plappermaul und muss zu allem und jedem ihren Senf dazugeben, was ich manchmal als etwas störend empfunden habe. "Liebe Shinigami, halt doch bitte ab und zu mal die Klappe, ich muss nicht zu jedem Quatsch deine Meinung hören! Danke!". Auch ein bisschen Schade ist, dass - wenn ihr bereits vor Abschluss des Falls hinter das entsprechende Geheimnis gekommen seid - es keine Möglichkeit gibt, die Beweisführung zu beschleunigen. Man muss weiterhin stur dem Weg des Labyrinths folgen. Klar, verfrühte Abzweigungen ins Labyrinth zu implementieren wäre sicherlich kompliziert gewesen, da die Entwickler ja nicht ahnen können, wann genau der Groschen beim Spieler fällt. Trotzdem kann es ein wenig frustrierend sein, wenn man die Lösung bereits kennt und man quasi warten muss, bis die Charaktere im Spiel den gleichen Wissensstand erreicht haben wie wir.


Trotz der Kritik hat mir Master Detective Archives: Rain Code aber gut gefallen und wer diese Art von Spiel mag, darf hier ruhig zugreifen!


Master Detective Archives: Rain Code Test Review Testbericht Nintendo Switch

Master Detective Archives: Rain Codes ist exklusiv für Nintendo Switch erschienen. Das Test-Muster stammt von Spike Chunsoft, wofür wir uns recht herzlich bedanken!



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