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The(G)net Review: The Last Of Us Part II

Na endlich! Nach Releaseverschiebung, Spoilerleaks, krassen Reviewembargos und Shitstorms im Internet ist The Last of Us Part 2 endlich eingetrudelt. Wir haben den Hype des Jahres gründlich auf Herz und Nieren geprüft - spoilerfree!



The Last of Us 2 knüpft nicht direkt an den Vorgänger an. 4 Jahre sind mittlerweile vergangen, Joels Haare sind grauer geworden und Ellie ist mittlerweile zu einer jungen Frau herangereift. Die Tage in Jacksonville verstreichen ohne grosse Vorkomnisse, bis sich urplötzlich die Dinge überschlagen. Wir verraten nur soviel, Ellie macht sich auf ins zerstörte Seattle, um den vermissten Joel zu suchen.



Wer den Vorgänger kennt - also alle - ist mit den Grundmechaniken bereits vertraut. Naughty Dogs Survivalorgie lebt stark von den cineastischen Zwischensequenzen und Plot Twists, unterbrochen von blutigen Auseinandersetzungen mit infizierten Pilzzombies oder feindlichen Gangmitgliedern. Dezent abgeschmeckt wird mit kleinen Rätseleinlagen und Plattformpassagen - diesmal geht es auch öfters in die Vertikale. Ellie hüpft, klettert und benutzt Seile, Bretter und Leitern, um höher gelegene Gebiete zu erreichen. Verteidigt Ellie sich zu Beginn mit einer handlichen 9mm und einem Rasiermesser für den Nahkampf, wird die Bewaffnung mit Fundstücken wie Schrotflinte, Sturmgewehr oder Revolver aufgestockt.



Natürlich wird auch in TLOU2 gelootet bis sich die Balken biegen. Dank Ellies Radarfähigkeiten scannt sie die Umgebung nach hilfreichen Items (oder nach Gegnern) die reichhaltig und oft auch in abgelegenen Levelbereichen zu finden sind. Forschungsfreudige Überlebenskünstler werden regelmässig belohnt. Pillen schalten neue Skills wie verbesserte Gesundheit, schnelleres Schleichen oder erhöhte Zielgenauigkeit frei.



Schrauben geben uns Upgrademöglichkeiten für Schusswaffen und mit Haushaltsgegenständen basteln wir uns Bomben, Healthkits oder zusätzliche Munition im Handumdrehen selbst. Denn Patronen sind ein rares Gut in TLOU2 , jeder Schuss sollte gut überlegt sein. Wer sparsam damit umgehen will, schleicht sich an die Feinde an und meuchelt die Bösewichte von hinten ab oder verprügelt den Feind mit Nahkampfwaffen wie Hammer, Baseballschläger, Machete oder Brechstange, die aber alle nach ein paar Hieben zerbrechen.



Trophyjäger grasen zusätzlich die Levels nach Sammelgegenständen wie Artefakten und Münzen ab, die aber keinen Einfluss auf das Spiel haben. Trotz anfänglichem Versprechen beinhaltet TLOU2 keinen Mehrspielermodus. Aber wer weiss, vielleicht wird er in einem zukünftigen DLC ja noch nachgeliefert.



Fazit:

Selten hab ich mich so köstlich über ein Game amüsiert. Aber nicht der Story wegen, die ich persönlich klasse finde, sondern das ganze Tamtam um den Narrativ von TLOU2. Getriggerte Fanboys schraubten mit negativen Reviewbombs den Score auf Metacritic auf 3.5 und manch ein Reviewer mutierte zum Hobbypsychologen mit Flair zum Cineasmus. Drauf gepfiffen! The Last of Us Part 2 ist eine hervorragende Achterbahnfahrt, die Storytelling mit Gameplay beinahe in Perfektion vereint. Was Naughty Dog alleine technisch aus der 7 Jahre alten Keksbox von Sony rausholen konnte, lässt bis auf Red Dead Redemption 2 die Konkurrenz weit hinter sich. Die Detailfreude und Weitsicht ist der Wahnsinn. Ständig trefft ihr auf kleinere Grafikspielereien und verliebte Kleinigkeiten. Auch die Anzahl an verschiedenen Schauplätzen ist beinahe erdrückend. Ich sage nur: Das Stadion. Kriminell gut! In den etwa 30 Stunden, die ein normaler Durchlauf ungefähr benötigt, fand ich, dass das Spiel ein wenig unnötig gestreckt wurde und das ständige Looten und Craften war dann am Ende nur noch eine Notwendigkeit. Aber das ist eher Rosinenpicken als eine Kritik. Auch das Tempo des Spiels bleibt trotz der Länge konstant und überrascht immer wieder mit unerwarteten Wendungen und Actioneinlagen. Aber aufgepasst, TLOU2 ist nichts für schwache Gemüter. Es wird gemordet, geschlitzt, verstümmelt. Die ganze Bandbreite an Gewalt und menschlichen Abgründen wird einem schonungslos ins Gesicht geknallt. Selbst ich musste ab und zu ein "Hoppla" loswerden. Ob jetzt Ellies blutrünstiger Pfad ein Meisterwerk ist oder nicht, kann jeder für sich entscheiden. Aber Naughty Dog hat abgeliefert, wovon viele Entwickler nachts feucht träumen. Und als jemand, der dem ersten Teil kritisch gegenüber stand, sag ich nur: Bravo!




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