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AutorenbildAndy Meier

The(G)net Review: Yakuza 6: Song of Life

Noch keinen Urlaub geplant oder der letzte Japan-Aufenthalt liegt bereits viel zu weit zurück? Hier springt Sega in die Bresche und veröffentlicht endlich auch für uns Europäer den nächsten und zugleich finalen Teil der langjährigen Yakuza Saga.


Yakuza 6: Song of Life Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Mehr als zehn Jahre ist es her, seit das erste Yakuza 2005 auf der PlayStation 2 debütierte. In den nachfolgenden Jahren und mit zahlreichen Fortsetzungen, Spin-Offs und Remakes erlangte die Serie eine treue Fan-Base. Yakuza 6 soll die Geschichte rund um Kiryu abschliessen und erhält dafür noch eine komplett runderneuerte Grafik Engine. Damit sieht das altbekannte fiktive Tokyo-Viertel Kamurocho nicht nur auffällig hübscher aus, Sega entledigt sich auch störender Altlasten vergangener Tage. So finden die stetig wiederkehrenden Strassenkämpfe ohne störende Unterbrechung statt – wer hätte das noch für möglich gehalten?


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Doch nicht nur das: Die Japaner tragen gross auf und vertonen sämtliche Charaktere im Spiel – somit ist auch Sega im Jahr 2018 angekommen, ganz zu Freuden der Yakuza-Anhänger. Dennoch: Das Spiel wirkt technisch insgesamt attraktiver, ist aber weit entfernt davon, die Krone für die schönste Grafik in greifbarer Nähe zu haben. Speziell immer wieder auftretendes Kantenflimmern stört leider den positiven Gesamteindruck.


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So sehr wir uns über die frische Technik gefreut haben, Yakuza hat noch nie durch grafische Quantensprünge auf sich aufmerksam gemacht. Die Saga rund um die verschiedenen Yakuza-Clans überzeugt seit jeher mit einer packenden Story und unzähligen verrückten Mini-Spielen. Über die Story wollen wir nicht zu viele Worte verlieren, ist sie doch das Kernstück des Spiels. Es sei aber gesagt, dass es zu einem gelungenen Abschluss der Reihe kommt. Serien-Neulinge verpassen zwar die eine oder andere Anspielung auf vergangene Ereignisse, dennoch stellt es kein Problem dar, der Geschichte vom sechsten Teil der Saga ohne Vorkenntnisse zu folgen. Der Fortgang der Story kommt zwar wie so oft gemächlich ins Rollen, packt dann aber umso mehr. Nach gut 20 Stunden im Hauptstrang der Story steht der Kampf gegen den Obermotz an. Der Weg dahin wird aber auch im neusten Teil der Serie von diversen Nebenaktivitäten abgelenkt, hier dürfte für jeden etwas mit dabei sein.


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Neu gründet Kiryu seine eigene kleine Strassengang welche in Top-Down Ansicht im Stile eines Echtzeit-Strategie Titels kontrolliert wird. Ist der in die Jahre gekommene Yakuza des Kämpfens überdrüssig leitet er kurzerhand sein eigenes Baseball Team, das wie die kurzweiligen Mahjong Spiele wohl nur etwas für Fans ist. Wer sich im virtuellen Dating versuchen will, besucht hübsche Hostessen oder chattet online mit attraktiven, nicht komplett verhüllten Damen. Selbstverständlich dürfen Karaoke Bars ebenso wenig fehlen wie die beliebten Spielhallen, wo Klassiker wie Out Run warten, wieder entdeckt zu werden. Neben ollen Kamellen wie auch Space Harrier ist unter anderem Virtua Fighter 5 mit von der Partie, ein wahrer Fighting-Leckerbissen. Wem das alles nicht genug ist, spielt Darts oder rackert sich im Fitness Center um die Ecke virtuell ab.


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So vielseitig und abwechslungsreich die vielen Nebenaktivitäten auch wieder sind, das Hauptgeschäft befindet sich auf der Strasse. Gefühlt jeder dritte Passant will Kiryu ans Leder; und das, obschon die halbstarken Jungs doch langsam über den Ausgang der Fights Bescheid wissen sollten. In Yakuza 6 sieht es gar noch schlechter aus für die vielen Raufbolde in Kamurocho, denn das Kampfsystem wurde etwas simplifiziert und das Spiel ist insgesamt einfacher geworden im Vergleich zu dessen Vorgänger, auch da im Verlauf des Spiels nur noch ein Kampfstil weiterentwickelt wird. Wer die etwas härtere Gangart bevorzugt, stellt den Schwierigkeitsgrad gleich zu Beginn höher.


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Da sich der Japaner noch immer, solange Vorrat an Säften und Snacks besteht, inmitten der Kämpfe selbst heilen darf, kommt er selten in ausweglose Situationen. Und wenn doch, wird neu statt in den altbekannten Telefonkabinen mittels Handy gespeichert – der moderne Yakuza geht mit der Zeit. Übrigens gibt es durch die verschiedensten Aktivitäten Erfahrungspunkte abzuräumen, mit welchen wiederum die eigenen Fähigkeiten weiterentwickelt und verbessert werden. Anders als in einigen der Vorgänger steht ausschliesslich ein spielbarer Charakter zur Auswahl und mit Tokyos imaginärem Rotlicht-Viertel sowie einem Kaff in Hiroshima nur zwei Lokalitäten.



Fazit:

Yakuza 6 beinhaltet viele Tugenden, wofür seine Vorgänger geliebt wurden und schafft es endlich, Serien-Altlasten über Bord zu werfen. Der nahtlose Übergang vom Stadt-Spaziergang zu den zahlreichen Strassen-Kämpfen tut der Serie gut, genauso wie die neue Grafik-Engine sowie mehr gesprochene Situationen. Unter den vielen Neben-Aktivitäten wird jeder die eine oder andere Aktivität für sich entdecken, die vom Erledigen der Mainstory ablenken. Geblieben ist der typische Humor und die teils abstrusen Nebenmissionen, wofür wir die Saga seit Jahren lieben. Bis auf die neue, packende Geschichte ist es aber noch immer Yakuza, einen Innovationspreis gewinnt Sega hier nicht. Letztendlich kann man den Abschluss der Serie auch Einsteigern ins Yakuza-Clan Business empfehlen, Kenner und Fans der Vorgänger holen sich das Spiel dagegen ohne nach zu denken.


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