Hardware Test: Nintendo Switch 2
- Armin Medic
- 6. Juni
- 5 Min. Lesezeit
Trari Trara, die Switch 2 ist da! Nintendo verzichtete diesmal auf ausgefallene Experimente und veröffentlichte ihre neuste Hybrid-Konsole ohne grossen Schnick Schnack. Wir haben uns die neuste Switch gründlich angeschaut.

Nintendos neuester Streich kostet solo CHF 469.- oder im Bundle mit Mario Kart World CHF 509.-. Wenn man bedenkt, dass Mario Kart World alleine schon mit 79.- zu Buche schlägt, dann kann man zwar nicht von einem Schnäppchen reden, aber die paar Franken behalten wir gerne.

Zum Lieferumfang gehören die Switch 2 mit LCD-Screen mit einer etwas grösseren Bildschirmdiagonale von knapp 20cm, die neuen Joy-Cons im Doppel, samt separater Schlaufen und das identisch aussehende Controller-Ansteckmodul, die Dockingstation, ein HDMI Kabel und ein zweiteiliges Netzgerät. Zum stolzen Preis wäre ein zusätzliches Travel Case oder eine Schutzhülle für die neue Nintendo Konsole trotzdem nicht verkehrt gewesen. Für dieses Extra muss der Nintendo Fan erneut in den Geldbeutel greifen.

Was gleich beim ersten Inspizieren auffällt, sind die neuen Magnethalter an beiden Seiten des Screens, welche die anfälligen Metallschienen des Vorgängers ersetzen und die neuen Joy-Cons mit einem simplen Klick verbinden. Ein Release-Button neben den Schultertasten löst die Pads in Sekundenschnelle. Ob die Magnete das Gewicht des Bildschirm auch nach ein paar Monaten noch wie am Erscheinungstag halten können, wird sich in Zukunft zeigen.

Uns gefiel die überarbeitete Version der Joy-Con Controller sehr gut. Ein wenig grösser als die Originale, sie liegen besser in den Händen und erscheinen mit der mattschwarzen Lackierung wertiger. Die Analogsticks beinhalten keinen Hall-Effekt, Nintendo verspricht aber, dass sich das Drift-Problem der ersten Switch nicht wiederholen wird. Beim Button Layout bleibt sich Nintendo treu und liess alles so, wie man es gewohnt ist.

Neu ist nur der C-Button. Er dient zum Starten des GameChat, was dank dediziertem Button auch fix aus einem Spiel heraus funktioniert. Für alle Switch 2-Besitzer ist dieses neue Feature bis März 2026 kostenlos, danach benötigt man zwingend ein Nintendo Online-Abo (CHF 34.90/Jahr), um mit Freunden via Voice-Chat zu kommunizieren oder den Bildschirm zu teilen.
Zudem unterstützt GameChat auch Videoübertragungen. Nintendo hat dafür eine eigene WebCam entwickelt, die man separat für CHF 59.90 kaufen kann. Wir haben uns jedoch nicht für die Nintendo-Cam entschieden, sondern uns die putzigere Piranha-Plant Camera von HORI geholt. Die ist offiziell lizenziert, sogar noch ein bisschen günstiger und liefert die gleiche Bild-Qualität.

Ein weiteres, neues Feature ist die Maus-Funktion der Joy-Cons. Diese lassen sich dank des optischen Sensors optional wie eine Standard-Maus nutzen, Ego-Shooter-Fans und RTS-Jünger freuen sich. Bei unserem Test war die Maus-Steuerung aber noch ein wenig schwammig. Zudem reagiert der Lichtsensor auch, wenn man die "Maus" leicht anhebt, was bei Egoshootern oft nötig ist. Das führt zu einem nicht ganz zufriedenstellenden Erlebnis, zumal man die Lichtempfindlichkeit bzw. die Distanz zwischen Tisch und Sensor nicht manuell justieren kann. Wir hoffen, dass Nintendo da noch via System Update nachbessert.

Eine USB-Keyboard Anschluss Option findet man ebenfalls in den Einstellungen. Durch das leicht höhere Gewicht des Systems und der Joy-Cons modelte Nintendo auch den Bildschirm Halter um. Statt des billigen Plastikteilchens des Vorgängers auf der Rückseite erwartet uns diesmal ein stufenlos einstellbarer Bügel, der die Switch nicht nur stabiler stehen lässt, sondern auch einen Winkel von bis zu 150 Grad zulässt.

Auch wenn wir auf einen OLED-Screen gehofft haben, erkennt man beim neuen LCD-Bildschirm kaum Unterschiede. Selbst bei stärkerer Sonneneinstrahlung entsteht kaum ein Spiegeleffekt und das Bild ist immer noch sehr gut zu erkennen. Gleich beim ersten Einschalten überraschte uns die Audioqualität der Lautsprecher. Glasklarer Sound, der einem das Gefühl vermittelt, als würde sich eine Art Musik Blase um die Switch 2 bilden. Dafür einen dicken Daumen hoch!
Das Dock wirkt billig und klapprig. Die Switch 2 hat deutlich Spiel, wenn sie im Dock steckt.
Von der Verarbeitung und Qualität des Docks waren wir aber nicht überzeugt. Relativ billig zusammengesetzt, klappert die sehr leichte TV-Station wie ein alter Gaul, wenn man sie leicht schüttelt, da man hinten ein Verdeck abnehmen muss, um freien Zugang zum HDMI-, USB-C und Netzwerk-Anschluss zu erhalten. Zusätzlich befinden sich noch zwei USB Anschlüsse an der linken Seite des Docks. Während im Handheld Modus maximal 1080p mit 120Hz dargestellt werden können, verspricht Nintendo am TV angeschlossen bis zu 4K. Dies allerdings dann nur mit maximal 60Hz.

Aufgeladen wird die ganze Chose mit dem neuen Netzteil. Weg mit dem klobigen Block des Vorgängers, erhalten wir diesmal einen separaten, iPhone-ähnlichen Fast-Charger, an dem sich das mitgelieferte USB-C Kabel anschliessen lässt. Zwar nur ein kleines Detail, aber sehr elegant.
Bei der Batterie erwartet uns kein Quantensprung, im Gegenteil. Nach der etwa 30-minütigen Installation und 2,5 Stunden Mario Kart World war unser Akku auf 20%. Also Ähnlich wie beim OLED-Model des Vorgängers, wenn nicht sogar etwas schlechter.

Das Einrichten der Switch 2 bis zur ersten Spielminute ging relativ fix. Untermalt von stimmiger Hintergrundbeschallung aktivieren wir unser Konto und übernehmen unkompliziert die gesamten Spielstände und Daten der Ur-Switch (sollte sie noch vorhanden sein) auf das neue Gerät oder saugen uns die Daten von der Cloud. Wichtiger Hinweis: Solltet ihr eure alte Switch noch nicht auf die aktuelle Firmware aktualisiert haben, fehlt die Transfer-to-Switch 2-Option. Einmal aktiviert, wandern damit eure Daten dank WiFi 6 Standard in ein paar Minuten auf die neue Konsole und auch die aktuellen Spiele werden auf eurem Profil automatisch heruntergeladen. Toller Service Big-N! Ebenfalls toll: Der Nintendo eShop läuft mit der neuen Switch 2 einiges schneller.
Fazit:
Bei der Switch 2 mag es an der gewohnten Nintendo Innovation etwas mangeln und die Neuerungen halten sich in Grenzen. Von daher würden wir das Gerät eher als eine "Switch-Pro" bezeichnen. Nach den ersten Stunden mit dem neuen Handheld-Hybriden sind wir aber mehr als zufrieden. Der LCD-Screen ist überraschend gut, liefert satte Farben, genug Helligkeit und eine knackige Schärfe, was einem OLED-Screen sehr nahe kommt. Die grösseren und magnetischen Joy-Cons fühlen sich wertig an. Nur die Batterielaufzeit ist schwach und das klapprige Dock aus Billigplastik überrascht, im negativen Sinn. Wir haben den Kauf aber nicht bereut, denn im Gegensatz zu anderen Spiele-Seiten mussten wir selber in die Taschen greifen und wurden nicht mit Konsole und Zubehör beschenkt.
Wir werden kommende Woche noch jede Menge Spiele-Tests nachschieben, wie beispielsweise zum Launch-Titel Super Mario Kart World oder Cyberpunk 2077 Ultimate Edition und ebenfalls die Upgrades zu Breath of the Wild und Tears of Kingdom unter die Lupe nehmen. Stay tuned!

Die Nintendo Switch 2 ist weltweit am Freitag, 5. Juni 2025 erschienen. Wir haben unser Test-Muster sowie das Zubehör selbst gekauft, natürlich bei unserem Partner WoG.ch.
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