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The(G)net Review: Clair Obscur: Expedition 33

Aktualisiert: 29. Mai

Nach einem kleinen Umweg hat es die Expedition 33 nun auch noch zu The(G)net geschafft.

Das erste Spiel des 2020 gegründeten französischen Studios Sandfall Interactive wurde von vielen Gamern sehnlichst erwartet und ist nun seit ein paar Wochen endlich da. Ob es die finale Punktlandung hinbekommen hat, verraten wir euch hier.


Clair Obscur: Expedition 33 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Willkommen in Lumière. Einer Stadt, die vor lauter französischem Charme fast zu platzen droht. Da riecht man das Baguette förmlich durch den Bildschirm. Doch obwohl sich auf den ersten Blick alles wie einer schöner Urlaub in Südfrankreich anfühlt, werden uns sogleich die Schattenseiten dieser Welt aufgezeigt. Am Horizont, vor der Küste von Lumière, ragt ein Monolith in die Höhe, auf dem zu Beginn des Spiels die Zahl 34 prangert. Doch da steht sie schon auf, die sogenannte "Malerin" und ändert die Zahl auf 33. Was das für die Bewohner von Lumière heisst, ist kurz erklärt. Was wir hier miterleben ist die jährliche “Gommage” und bedeutet, dass alle Menschen die 34 Jahre oder älter sind sterben, beziehungsweise sich in Luft auflösen.


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Die geschieht nun schon seit 67 Jahren und jeder Versuch die Malerin zu stoppen ist bisher gescheitert. Trotzdem geben die Bewohner von Lumière nicht auf und schicken jedes Jahr eine neue Expedition los. Dieses Jahr ist es die titelgebende Expedition 33. So segelt am nächsten Morgen eine motivierte Gruppe von Abenteurern los in Richtung Monolith. Darunter ihr Anführer Gustave, seine jüngere Adoptivschwester Maelle und seine gute Freundin Lune.


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Doch die Sterne stehen nicht gut für die Expedition. Kaum haben sie wieder festen Boden unter den Füssen werden sie von einem unbekannten, grauhaarigen Mann angegriffen und voneinander getrennt.

Wer war der alte Mann? Und wie kann es überhaupt sein, dass er offensichtlich “alt” geworden ist? Das möchten wir an dieser Stelle natürlich nicht vorwegnehmen. Wichtig ist nur, jetzt nicht den Mut zu verlieren, schliesslich geht es nicht nur um die Leben der Mitglieder der Expedition, sondern um die gesamte Zukunft von Lumière.


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Unter seiner wunderschönen audio-visuellen Fassade versteckt Expedition 33 ein schon fast klassisches, rundenbasiertes Rollenspiel. Die Spielwelt ist nicht etwa eine Open World, sondern ihr bewegt euch von einem abgetrennten Bereich zum nächsten und dazwischen reist ihr, wie man es aus JRPGs wie etwa den älteren Final Fantasy Teilen kennt, in der Vogelperspektive über eine kleine Weltkarte. In den einzelnen Levels wechselt ihr dann in die 3rd-Person Ansicht und steuert den Charakter eurer Wahl durch die Gegend. Durch das Drücken des linken Sticks könnt ihr jederzeit die Party-Mitglieder wechseln. Auch die Gegner werden euch im Level dankbarerweise angezeigt. Es gibt hier sich also nicht sogenannte "random encounters", wie das häufig in JRPGs der Fall ist. Es steht euch frei, ob ihr gerade Lust auf eine Auseinandersetzung habt oder lieber versucht am Gegner vorbei zu schleichen.


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Einmal im Kampf werden sich Spieler, die die Persona Reihe lieben (so wie ich, juhui!), gleich wie zu Hause fühlen. Gekämpft wird stets mit einer 3er-Party. Dabei hat jedes Mitglied 5 Optionen zur Auswahl. Neben dem Benutzen von Items, z.B. zur Heilung oder Wiederbelebung, kann jedes Mitglied eine Schussangriff ausführen, eine Kraft einsetzen oder einen normalen physischen Angriff mit der ausgerüsteten Waffe starten. Im Verlauf der Story kommt noch eine Spezialattacke dazu. Das Schiessen und Einsetzen von Kräften kostet jeweils Aktionspunkte und ist somit limitiert. Der normale Waffenangriff ist jedoch “gratis” und kann also auch mit null AP ausgeführt werden. Gut zu wissen; das Einsetzen von Items beendet automatisch den Zug und der nächste Charakter ist dran.


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Die Zugreihenfolge ist netterweise immer auf dem Bildschirm eingeblendet und basiert, wie beispielsweise bei Pokémon, auf der Agilität der Kämpfer. Diese kann neben den Werten für Vitalität, Verteidigung, Glück und Macht nach jedem Levelaufstieg erhöht werden. Bei jedem Level-Up könnt ihr 3 Punkte frei in diese Werte verteilen. Neben den Werten hat jeder Charakter auch noch einen eigenen Skill-Tree, in dem ihr die Kampfkräfte freischaltet. Dabei handelt es sich einfach gesagt um Magie-Attacken. Im Kampf selbst können aber nur immer 6 dieser Kräfte ausgerüstet werden. Das macht das ganze einigermassen komplex und ihr könnt Stunden damit verbringen, euch das beste Loadout zusammen zu stellen. Das effektive Einsetzen der Kräfte kostet AP und davon bekommt ihr immer einen zu Beginn jeder Runde. Um das ganze noch komplexer zu machen, hat Sandfall Interactive auch noch die sogenannten "Pictos" erfunden. In anderen RPGs würde man diese wohl am ehesten Accessoires nennen. Jedes Mitglied kann 3 Pictos ausrüsten. Diese geben passive Boosts und schützen z.B. vor Statuseffekten oder können zusätzliche AP Regeneration bieten.


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Wer sich jetzt denkt, klassischer rundenbasierter Kampf sei langweilig, dem sei gesagt, dass Expedition 33 keineswegs ein Spiel ist, wo man gemütlich den Controller auch mal zur Seite legen kann. Ganz im Gegenteil. Aktives Ausweichen, Kontern und Springen ist gefragt. Und dies nicht etwa einfach in Form von billigen QTEs, sondern ist müsst schon selbst herausfinden, wann genau der Ausweichknopf gedrückt werden muss. Lasst euch gesagt sein, die Lernkurve dafür ist einigermassen steil! Lange Kombos, verzögerte Angriffe und im Kampf wechselnde Kameraperspektiven versohlen euch zu Beginn gehörig den Allerwertesten.


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Das Erkunden der einzelnen Level kann sich durchaus lohnen, denn neben Pictos und Waffen findet ihr auch Audiologs, Schmiedematerial für das Aufwerten der Waffen, Chroma (die lokale Währung) oder Outfits und Frisuren. Als Speicherpunkte dienen Flaggen, die von vorherigen Expedition überall in der Welt verteilt wurden. Hier könnt ihr Aufleveln, den Skill-Tree bearbeiten, Schnellreisen und eure Heiltränke auffüllen. Das Rasten an den Flaggen belebt aber auch die Gegner wieder, mit Ausnahme von Bossen natürlich. Es sei also überlegt, wie dringend das Rasten gerade ist und ob man nicht lieber zuerst noch die von Gegnern befreite Region erkundet.



Fazit:

Clair Obscur: Expedition 33 ist ein wundervoll erfrischender neuer Titel in der Gamingwelt. Wo der Trend zu unendlich vielen Nachfolgern der ewig gleichen Reihen geht, ist eine neue IP von einem neuen Studio immer herzlich Willkommen! Vor allem, wenn sie so schön und poliert daherkommt wie dieses Spiel. Die verschiedenen Level sind atmosphärisch ein Genuss und auch wunderschön abwechslungsreich. Die Charaktere sind charmant und glaubhaft geschrieben, die Story ist etwas, was ich so noch nicht erleben durfte und die Musik unterstreicht das Ganze nur noch. Wo durchaus noch Verbesserungspotential gewesen wäre ist die Steuerung in der 3rd-Person Ansicht. Das Herumlaufen und Erkunden fühlt sich teils eher hakelig an, die wenigen Sprungpassagen sind sehr schwammig und unpräzise und ihr bleibt auch gerne mal an irgendwelchen Gegenständen in der Umgebung hängen. Das Kampfsystem ist leicht zu spielen, aber hart zu meistern und bietet eine enorme Tiefe, die den einen oder anderen Spieler vielleicht abschrecken könnte. Die Menge an Tutorials und Beschreibungen in den ersten Stunden ist durchaus erschlagend. Und ich muss zugeben, dass ich bis zum Ende nicht alles komplett verstanden habe. Bei der Menge an Kräften und Pictos verliert man gerne mal die Übersicht und den Willen, sich alles bis ins Detail durchzulesen. Aber ich weiss, dass es genügend Spieler gibt, denen es gar nicht komplex genug sein kann. Alles in allem ist Clair Obscur: Expedition 33 ein mehr als gelungener Auftakt für das Team von Sandfall Interactive und es würde mich kein Bisschen wundern, wenn das Spiel im Dezember bei den Game Awards als Spiel des Jahres nominiert wäre. Schliessen wir mit den Worten von Gustave, denn alles was wir tun ist: “for those who come after”.


Clair Obscur: Expedition 33 Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Clair Obscur: Expedition 33 ist für PlayStation 5, Xbox Series X|S, Xbox Game Pass und PC erschienen. Wir haben das Spiel auf der PS5 getestet. Das Test-Muster stammt von Sandfall Interactive, wofür wir uns herzlich bedanken!


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