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The(G)net Review: Deliver At All Costs

Ein Amazon Fahrer unter Bezos' Knute im Dauerstress? Oder doch ein Spin-Off von Kojima's Rucksack Simulation Death Stranding? Nein! Wir reisen in das Jahr 1959 und versuchen unser Glück als aufstrebender Delivery Boy auf der tropischen Insel St. Monique. Schnallt euch gut an, denn auf unserem Lieferplan stehen nicht nur absurde Zustellmissionen, auch legen wir mit unserem Fahrstil beinahe das halbe Eiland in Schutt und Asche. Rock 'n Roll!


Deliver At All Costs Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Früher war alles einfacher. Unser Held Winston, ein aufgeweckter Mittzwanziger, sucht Arbeit. Als er von der örtlichen Radiostation erfährt, dass ein Transportunternehmer fähige Mitarbeiter sucht, marschiert Winston direkt ins Firmenbüro zum Vorstellungsgespräch. Auf telefonische Anmeldung oder schriftliche Bewerbung wird gepfiffen. Und tatsächlich bekommt Winston nach einem kurzen Gespräch mit dem Boss den Job.


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Was wir (und Winston) nicht wissen ist, dass bei unserem neuen Arbeitgeber ein paar Schraube locker sind und er sich auf halsbrecherische und gefährliche Lieferungen spezialisiert hat. Diese Erkenntnis folgt bereits nach der ersten Test Mission. Es gilt eine Kiste Feuerwerkskörper zu einem Hotel zu fahren, ohne dass die Box Schaden nimmt. Dummerweise besteht unser Transportgut mehrheitlich aus Blindgängern. Während unserer Fahrt fliegen unentwegt Festtags-Raketen aus der Kiste und versetzen die halbe City von St. Monique in Aufruhr. Wütende Inselbewohner attackieren unseren Pick-Up Truck, was regelmässig unsere Reifen plättet. Da hilft nur aussteigen, um auf Knopfdruck den Schaden zu beheben und die gehässigen Angreifer mit einem Schubser abzuwehren. Sobald wir den Zielort erreicht haben wird abgeladen und wir kassieren unseren Lohn.


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Deliver At All Costs setzt auf die isometrische Perspektive, die sich nur in einem 90 Grad Winkel drehen lässt. Das Delivery Chaos steuern wir entweder mit der antiken Tanksteuerung oder der modernen 8-Way-Variante. Nach unserem ersten Auftrag zeigt sich unser Arbeitgeber zufrieden und schiesst gleich die nächste Aufgabe nach. Ein paar Luftballons sollen als Kundengeschenk ausgewählten NPCs zugestellt werden. Kein Problem für Winston! Das einzige Hindernis sind die Ballone selbst. Aufgrund des Heliums verringert sich unser Gewicht und bei jeder Bodenwelle schwebt Winston samt Untersatz ein paar Sekunden über dem Asphalt, stets besorgt nicht in irgendeinem Graben zu landen.


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Unterwegs passieren wir des Öfteren gelb markierte Geldkisten. Entweder fahren wir sie mit unserer Karre zu Schrott und sacken dabei ein paar US-Dollar ein oder wir machen uns zu Fuss auf und zerdeppern für unser Auto unerreichbare Cash-Boxen mit der blossen Faust. Was wir euch bisher unterschlagen haben, ist die abgedrehte Umgebungsphysik. Da sich Winston's Fahrstil mit einem betrunkenen Fahrer vergleichen lässt, rammen wir dauernd Gartenmauern, Laternenpfosten, Leitplanken und andere immobile Gegenstände.


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Unser Wagen nimmt dabei kaum Schaden und das verursachte Chaos lassen wir links liegen. Warum die örtlichen Gesetzeshüter uns nicht auf den Fersen sind, verwundert selbst unseren Helden. Dies ist aber nur zu Beginn der Fall. Später ruft jeder Gesetzesverstoss die Polente auf den Plan und wir werden gnadenlos gejagt. Entweder schütteln wir die Verfolger mit haarsträubenden Ausweichmanövern ab, springen vom Wahnsinn gebeutelt über Klippen, nutzen Mülltonnen als Versteck, was hier unter dem Slogan” Trash Mahal” läuft, oder, wenn unser Appartement in der Nähe liegt, verstecken wir uns dort.


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Damit wir uns in der Isometrie nicht verfahren, zeigen uns gelbe Pfeile die optimale Route zum Ziel. Rote Marker deuten auf eine Abkürzung hin, die jedoch nicht ohne Gefahren wie fehlende Brückenteile oder Bodenwellen auskommen.


Zu den 13. Hauptmissionen, die in drei Kapitel unterteilt sind, gesellen sich kleinere Side Quests. Hier helfen wir ausgewählten NPCs bestimmte Probleme zu lösen, was schon einmal im wilden Parkour über Häuserdächer enden kann. Schliesslich nutzt Winston ausserhalb seines Karrens gerne mal den Sprint und die Jumpfunktion, um sich in Abschnitten zurechtzufinden, die für unseren Pick-Up nicht befahrbar sind.


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Als Belohnung für diese Nebenaufgaben händigen uns die Questgeber eine Blaupause aus. Damit können wir unseren Wagen in der firmeneigenen Werkstatt mit kleinen Extras aufpimpen. Die grösseren und Story-relevanten Zusätze bekommen wir nach Missionserfolgen direkt von unserem Chef gestellt. Wir montieren einen kleinen Hebekran, der auch grössere Boxen auf unseren Transporter hievt. Noch schwerere Gegenstände, wie z.B. eine Statue, werden mit der Seilwinde eingefahren. Später verpassen wir unserem Gefährt ein paar Panzertüren und montieren das Hellhorn, damit auch der hinterletzte Hoschi unsere Power Hupe nicht überhören kann.


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Überschreitet die Distanz zu unserem Pick Up die Schmerzgrenze, latschen wir einfach zur nächsten Telefonkabine, die freundlicherweise von den Entwicklern auf der Ingame Map markiert werden, und rufen auf Knopfdruck unsere Kiste herbei. Zug- und Schiff-Icons übernehmen die Schnellreise, womit wir uns an jedem Punkt der sechs Inselregionen absetzen lassen können. Winston's Chaos Tour dauert im Schnitt zwischen 8 bis 10 Stunden.



Fazit:

Deliver At All Costs trifft genau meinen Humor. Etwas abgedreht, stets von einem Augenzwinkern begleitet, überzeugt mich die durchgeknallte Lieferservice-Simulation. Zumal sich das Spiel selbst nicht immer ernst nimmt. Untermauert vom karibischen Setting und dem passenden Soundtrack lässt der “Nur noch schnell eine Mission vor dem Schlafengehen”-Effekt nicht lange auf sich warten. Die Aufgaben bieten genug Abwechslung, dass selbst Ubisoft vom Quest Aufbau her noch etwas lernen könnte. Bei fast jedem Abschnitt entlockten mir die Entwickler ein paar Lacher. Dafür sorgt auch die tolle Physik, bei der wir - wie schon erwähnt - die halbe Insel aufmischen und auseinandernehmen. Selbst die NPC-Interaktionen und Cut Scenes kommen ohne Schalk im Nacken nicht aus. Winston's Delivery-Odyssey vermittelt eine Leichtigkeit, die man heute leider viel zu selten findet und sorgt dank der Tollpatschigkeit unseres Helden kontinuierlich für gute Laune. Grobe Schnitzer findet man kaum, dafür sorgt der gesunde Mix aus GTA, Crazy Taxi und Burnout. Deliver at All Costs ist ideal für Spieler, die gerne auch mal abseits ihrer Genretreue etwas Neues und frisches ausprobieren wollen.


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Deliver At All Costs ist für PC, PS5 und Xbox Series X|S erhältlich. Wir haben das Spiel auf der PlayStation 5 getestet. Das Test-Muster stammt von Konami, wofür wir uns herzlich bedanken!


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