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The(G)net Review: Fate/Samurai Remnant

Der neueste Ableger der Fate-Serie aus dem Hause Koei Tecmo ist eine Mischung aus Visual Novel und Hack and Slay. Ob das was werden kann, habe ich mir für euch einmal angeschaut.


Fate Samurai Remnant Test Review Testbericht PlayStation Nintendo Switch

Japan 1651, ein junger Samurai namens Iori Miyamoto wird nachts aus dem Schlaf gerissen und hinterrücks attackiert. Ein geheimnisvoller schwarzer Krieger, gefolgt von einer Horde Ninjas, wollen ihm ans Leder. Wieso das alles passiert wissen wir nicht, doch kurz bevor uns das letzte Lichtlein ausgeknipst wird, erscheint aus dem Nichts eine Schwertkämpferin und rettet Iori glücklicherweise nochmal das Leben. Als wäre der schwarze Ritter und seine Ninjas noch nicht genug, taucht auch plötzlich noch eine mit Flammen um sich werfende Lanzenkämpferin auf, die Iori ebenfalls lieber tot als lebendig sehen würde. Nach einem beeindruckenden ersten Kampf, wobei wir das komplette Wohnquartier in Schutt und Asche legen, ziehen sich die verschiedenen Parteien fürs Erste zurück.


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Als ich mich vom pompösen Auftakt erholt hatte, stellte sich für mich, sowie für Iori, nun die Frage, was zur Hölle geht hier denn eigentlich vor? Die einzige, die etwas Licht ins Dunkle bringen kann, ist die mysteriöse Schwertkämpferin. Diese stellt sich nun als "Saber" vor und teilt Iori mit, dass das Waxing Moon Ritual begonnen habe. Das bitte was?? Beim Waxing Moon Ritual werden in bester Hunger Games Manier sieben Kämpfer auserwählt, welche sich dann so lange bekriegen, bis nur noch einer übrig ist. Dem glücklichen Gewinner wird dann ein beliebiger Wunsch erfüllt. Na wenn sich das nicht lohnt! Damit die Auserwählten nicht ganz alleine dastehen, wird jedem von ihnen ein Heroic Spirit, der Geist eines Helden, zur Seite gestellt. Bei diesen Spirits, oder "Servants", wie sie das Spiel auch nennt, handelt es sich um die Geister ehemaliger grosser Helden der Geschichte. Die Aufgabe scheint simpel genug: Die anderen Teilnehmer und ihre Geister aufspüren und vernichten. Doch einfacher gesagt, als getan. Das Ritual findet nicht etwa in einer Arena statt sondern einfach in der offenen Welt von Edo (dem heutigen Tokio) und somit wollen die restlichen Kämpfer erstmal ausfindig gemacht werden.


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Neben Saber stehen uns noch weitere Helferlein zur Seite. Darunter ein rotes magisches Buch, wir nennen es liebevoll Gramps. Das Spezialgebiet der alten Plaudertasche ist Magie und alles, was mit der Geisterwelt und den spirituellen Verknüpfungen zu tun hat. Zudem wurden dank des Rituals weitere wilde Servants in die Welt entlassen. Wenn wir diesen begegnen und es uns gelingt sie auf unsere Seite zu ziehen, können sie uns im Kampf unterstützen. Die Kämpfe in Fate/Samurai Remnant sind im Hack and Slay Stil gehalten. Grössere Gegnermengen wollen durch Kombos von normalen und schweren Attacken niedergemetzelt werden. Iori zieht mit klassischen Dual-Katanas aufs Schlachtfeld, welche er in den vier Haltungen Erde, Wasser, Wind und Feuer führen kann. Jede Haltung hat dabei andere Vor- und Nachteile. So sind die einen zwar etwas langsamer, hauen dafür aber auch mehr rein oder andere wiederum sind besser für einen speziellen Gegnertypen geeignet.


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Daneben stehen uns vier Magieslots zur Verfügung, welche ihr frei belegen könnt. Um die Sprüche im Kampf wirken zu können benötigt man Kristalle. Diese werden praktischerweise von den meisten Gegnern gedroppt und sollten euch so eigentlich nie ausgehen. Immer an unserer Seite auf dem Schlachtfeld ist Saber. Wir können mit ihr zusammen Komboangriffe ausführen, ihre Spezialattacken auslösen oder, wenn der Spezialbalken voll ist, sie sogar für eine kurze Zeit komplett übernehmen. Haben wir später mehrere Servants unter unserer Kontrolle, können wir zwischen ihnen hin- und herwechseln.


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Als letztes verfügen Iori und die Servants je über einen starken Spezialangriff. Um diesen auszulösen, muss die passende Anzeige während des Kampfes aufgefüllt sein. Das passiert automatisch durch das stetige Austeilen von Schaden. Sobald der Balken voll ist, kann ein einmaliger, starker Schlag ausgeführt werden. Dabei gut zu wissen, ein voller Balken kann auch in den nächsten Kampf mitgenommen werden. So kann es sich lohnen, den Spezialangriff für einen späteren Einsatz aufzuheben und nicht an einer kleinen Gruppe poppliger Gegnern zu verschwenden.


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Neben dem ganzen Gekämpfe wird auch viel geredet. Schliesslich ist die Ursprungsserie Fate/Stay Night auch ein Visual Novel, entsprechend sind die Story und die Gespräche ein zentraler Punkt im Spiel. Es bedarf also ab und zu ein bisschen Sitzleder um durch die längeren Storyabschnitte zu kommen.


Die dritte Komponente im Spiel (neben Kämpfen und Gesprächen) sind die Leylines, die “heiligen Linien”. Die Leylines sind die spirituellen Verknüpfungen, die sich wie ein Spinnennetz über die Karte von Edo legen. Sie verbinden die verschiedenen Quartiere der Stadt und stellen so eine Art Brettspiel dar. Ist es uns in der Story nämlich mal nicht möglich einfach in ein bestimmtes Quartier von Edo zu reisen, öffnen sich die Leylines und wir reisen via Spiritworld von Ort zu Ort. Hierbei stellt uns das Spiel eine gewisse Anzahl von Spielzügen zur Verfügung und in dieser Zeit muss es uns gelingen, unser Ziel auf der Karte zu erreichen. Dabei ziehen wir von Feld zu Feld und müssen Gegner, die uns entgegenkommen, entweder bekämpfen oder ihnen ausweichen. Erreichen wird das Ziel nicht in der vorgegebenen Anzahl Zügen, werdet ihr knallhart zurückgesetzt und ihr müsst einen anderen Weg über das Spielbrett finden.


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Sind wir gerade mal nicht auf dem Schlachtfeld oder in die Story verwickelt, können wir uns frei in den verschiedenen Quartieren von Edo bewegen. Diese sind leider nicht nahtlos miteinander verbunden, sondern werden via Übersichtskarte bereist. In den einzelnen Leveln finden wir stets kleine Imbissläden, wo wir Heilutensilien kaufen können oder andere Händler, die uns Craftingmaterialien ab- und verkaufen. Die Materialien benötigen wir zum Verbessern unseres Schwertes und zum Aufleveln des Workshops. Im Workshop, der sich in unserem Haus befindet, schalten wir kleinere Perks frei und erweitern unsere Craftingmöglichkeiten. Da es sich bei Fate/Samurai Remnant offiziell um ein Action RPG handelt, darf natürlich auch der Skilltree nicht fehlen. Iori sowie die Servants verfügen über einen klassischen Fähigkeitenbaum, wo ihr eure Erfahrungspunkte aus den Kämpfen in mehr HP, bessere Abwehr, neue Zauber usw. investieren könnt.


Um die Story von Fate/Samurai Remnant durchzuspielen, müsst ihr mindestens 40 Stunden Zeit mitbringen. Wer alles bis ins hinterste Eck untersuchen möchte, darf auch gut und gerne mit bis zu 60 Stunden rechnen.



Fazit:

Von der Fate/Samurai Remnant Serie hatte ich bis jetzt noch nicht viel gehört oder gesehen. Doch bereits in der ersten Spielstunde hat das Spiel bei mir sofort das wohlige Gefühl ausgelöst, dass ich damals immer hatte, wenn man nach der Schule auf RTL II Animes geschaut hat. Es ist das wunderschöne Anime-Intro mit dem J-Pop Ohrwurm, das jedesmal läuft, wenn man das Spiel startet. Es sind die absolut over-the-top Kämpfe, die den Bildschirm nur noch so in allen Farben erstrahlen lassen. Es ist die tolle Inszenierung, die mir das Gefühl gibt eine Animeserie zu spielen. Ich habe mich richtig gefreut, jedesmal wenn ich das Spiel angeworfen habe und mich dieses Intro begrüsst hat. Das Spiel ist einfach extrem stilsicher, gerade in seinen Zwischensequenzen, die entweder als Ingame-Grafik laufen oder als Zeichnungen und komplette Animevideosequenzen abgespielt werden. Das Gameplay hat mir grundsätzlich auch sehr gut gefallen. Die Kämpfe fühlen sich wuchtig an. Einzig ist die Übersicht und Kamera, wie so häufig in Hack and Slay, nicht immer unser bester Freund. Das Pacing habe ich auch ein bisschen zu bemängeln. So sind die verschiedenen Abschnitte oft etwas zu lang und man wird entweder in 20-minütigen Storyabschnitten gefangen oder landet in einer Aneinanderreihung von Kämpfen aus denen man nicht mehr raus kommt. Auch von den Leylines bin ich nicht der grösste Fan. Dieser “Brettspiel” Abschnitt kam mir persönlich etwas zu oft vor. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Alles in allem hat mir Fate/Samurai Remnant aber sehr viel Spass gemacht, gerade auch, weil mich diese wunderschöne Spielewelt immer wieder in ihren Bann gezogen hat.


Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Das Spiel ist nur mit japanischer Sprachausgabe und englischen Untertiteln verfügbar (es gibt keine deutschen Untertitel). Seid ihr also weder des Japanischen noch des Englischen mächtig, ist es leider nichts für euch.


Fate Samurai Remnant Test Review Testbericht PlayStation Nintendo Switch

Fate/Samurai Remnant ist für Nintendo Switch, PlayStation 5, PlayStation 4 und PC erschienen. Wir haben uns die PS5 Fassung angesehen. Das Test-Muster stammt von Tecmo Koei, wofür wir uns herzlich bedanken!



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