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The(G)net Review: Hood: Outlaws & Legends

Robin Hood feiert ein Comeback? Ja, so könnte man es ausdrücken. Sumo Digital liefert mit Hood: Outlaws & Legends ein mittelalterliches PvPvE Erlebnis aus der Zeit, als Robin von Locksley die Reichen bestahl, um den Armen zu helfen. Doch so läuft das ganze in Hoods: Outlaws & Legends dann doch nicht ab.



Seit dem 7. Mai 2021 können Spieler in die Rolle von Robin, Tuck (Tooke), John und Marianne schlüpfen, um im 4er Squad riskante Überfälle durchzuführen und sich gleichzeitig gegen eine rivalisierende Gang menschlicher Mitstreiter zu behaupten. Auch die gegnerische KI macht euch zusätzlich das Leben schwer und versucht eure Raubzüge zu vereiteln.


Beim Start des Spiels werdet ihr gleich durch ein Tutorial gejagt, das euch zeigt, wie so eine Runde abläuft. Skippen ist hier nicht drin und das ist auch gut so, denn es gibt einiges zu beachten und die Lernkurve ist steil. Also werden euch erst einmal die 4 spielbaren Charaktere näher gebracht. Ihr lernt deren Eigenschaften und Spezialtechniken kennen und - noch viel wichtiger - erfährt, was ihr überhaupt tun müsst. Im Prinzip scheint das simpel: Schlüssel klauen, die Schatzkammer finden und mit den Reichtümern das Weite suchen. Klingt einfach, ist es aber schlussendlich dann doch nicht. Denn nicht nur ihr seid scharf auf diese Kiste voller Gold, sondern auch das gegnerische Team.



Nach dem Tutorial findet ihr euch im sogenannten Hub wieder, wo ihr euren Charakter auswählt, Talente und Waffen wechselt, oder in einen anderen Zwirn schlüpft. Wer es erstmal langsam angehen will, wählt zunächst den Trainings Modus, wo ihr mit euren Freunden oder auch zufälligen Mitspielern in die Schlacht zieht, ohne der Gefahr eines Angriffs durch menschliche Gegner.



Ein kurzer Blick auf die Charaktere zeigt auf, wie unterschiedlich jeder ist. Robin ist der geborene Bogenschütze, der sogar aus grosser Entfernung jeden Gegner mit einem gezielten Pfeil per Kopfschuss eliminiert. Tuck's Morgenstern sorgt auf mittlerer Distanz für mächtig Schaden. John ist der Fels in der Brandung, ein gestandener Mann mit Bärenhänden und wuchtigem Vorschlaghammer, der im Nahkampf alles niedermetzelt. Und dann ist da noch Marianne, die neben einem weiblichen Touch auch einen Hauch von Assassin's Creed ins Spiel bringt. Mit ihrer Burst-Fire Armbrust ist sie im Fern-, wie auch im Nahkampf äusserst effizient. Jeder der 4 Protagonisten bringt noch seine eigene Granate und eine Spezialfähigkeit ins Spiel.



Optisch sieht Hood für heutige Standards sehr gut aus. Auch die Spielmechanik füllt sich gut an. Die ersten Runden sind aber eher harzig, bis man die vielen Mechaniken verinnerlicht hat. Hood kann anfänglich frustrierend sein, weil die KI sehr empfindlich reagiert. Wird man entdeckt und Alarm ausgelöst, ist man im Nu von Gegnern umzingelt. Dann ist ein frühes Ableben quasi vorprogrammiert. Zum Glück bedeutet der Tod nicht das Aus, denn nach einer kurzen Pause geht's beim nächsten Spawnpunkt weiter. Diese Spawnpunkte müsst ihr euch in klassischer Capture-the-Flag Manier aber zuerst ergattern. Dafür dürft ihr gleich mehrere Spawnpunkte einnehmen und müsst so nicht immer ganz hinten auf der Map anfangen. Aber Achtung, auch diese Spawn-Zonen können von dem gegnerischen Team eingenommen oder zurückerobert werden.



Klingt doch alles ziemlich gut, oder? Leider ist nicht alles Gold was glänzt. Auch hier haben wir zum Release wieder mit so einigen Macken zu kämpfen. Publisher Focus Home Interactive hat im Vorfeld viel versprochen, aber nur wenig davon gehalten. Neben den grafischen Bugs, die noch das kleinere Übel wären, hadern wir mit einem Matchmaking, das nur selten richtig funktioniert. Öfters als einem lieb ist wird man in Runden geworfen mit Gegnern, die weit über dem eigenen Level liegen. Ein Sieg ist dann praktisch unmöglich.



Ein weiteres Versprechen war die Crossplay-Funktion zwischen Konsolen- und PC-Spielern. Auch das funktioniert bei weitem noch nicht so, wie wir uns das vorstellen. Wer sein Spiel im Epic Games Store gekauft hat guckt in die Röhre, weil es da die Freundesliste nicht anzeigt und es so unmöglich ist mit seinen Mates zu spielen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nur Steam- und Konsolen-Spielern gegönnt, ihre Buddies einzuladen. Das Wirrwarr soll mal einer verstehen.



Fazit:

Ich mag Hood, wirklich. Ich finde das Spielprinzip toll und es bietet für mich als eingefleischter Hunt: Showdown Fan eine willkommene Abwechslung. Trotzdem muss ich gestehen, das mich die vielen gebrochenen Versprechen der Entwickler ziemlich salty machen. Hood: Outlaws & Legends fühlt sich einmal mehr wie eine Alpha-Version an und wir Spieler mimen wieder einmal die kostenlose Qualitätssicherung. Traurig, aber bei Life-Service Spielen heutzutage leider fast die Regel. Nichts desto trotz birgt Hood: Outlaws & Legends grosses Potential. Ist jenes erstmal entfesselt - was noch gut und gern 6 Monate dauern wird - könnte es mit ähnlichen Multiplayer-Spielen durchaus konkurrieren. Dazu muss vor allem noch sehr viel mehr Inhalt her. Die wenigen Maps hat man schnell durch und dann stellt sich bald Langeweile ein. Vom schlechten Balancing rede ich noch gar nicht. Vorerst hoffe ich aber nur, dass zumindest die aktuellen Bugs ausgemerzt und das Matchmaking und Crossplay so schnell wie möglich richtig funktioniert, ansonsten wird Hood: Outlaws & Legends schon zu Beginn sehr viele Spieler vergraulen.


Hinweis:

Die getestete PC Version haben wir uns selbst gekauft, da uns Focus Home Interactive leider kein Test-Muster zur Verfügung gestellt hat. Der Vertrieb von Hood: Outlaws & Legends läuft ausschliesslich über Focus Home Interactive, weshalb das Spiel nur digital zu haben ist und nicht bei Händlern wie WoG.ch. Wer Interesse hat holt es sich auf Steam, im Epic Games Store, Xbox Store oder Playstation Store.

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