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The(G)net Review: KARMA: The Dark World

Mit KARMA: The Dark World erschien diese Woche das Erstlingswerk von Pollard Studio, einem kleinen Indie-Studio aus Shanghai. In diesem dystopischen Walking-Simulator tauchen wir in eine düstere Welt ein. Kenner des Buches "1948" von Georg Orwell sollten hellhörig werden. Auch hier geht so Einiges nicht mit rechten Dingen zu. Wir sind der Geschichte auf den Grund gegangen.


KARMA: The Dark World Test, Review, Testbericht für PS5, Xbox Series und PC. Wertung und Fazit.

Zum Spielstart erwachen wir erstmal in einem Krankenhaus und das mit gutem Grund. Wir haben keine Erinnerungen an die letzten Geschehnisse oder wer wir überhaupt sind. Ein Blick in den Spiegel verrät, dass wir auch körperlich nicht auf dem besten Stand zu sein scheinen. Nach diesem kurzen Prolog, springen wir in der Geschichte zurück und erfahren, wie wir in diese missliche Lage geraten sind.


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Wir schreiben das Jahr 1984, irgendwo in Deutschland. In dieser alternativen Zeitlinie regiert ein Überwachungsstaat mit eiserner Hand und ruft zu absolutem Gehorsam auf. Menschen werden in Klassen von A bis E eingeteilt, wobei Letztere die unterste Schicht dieser Hierarchie einnehmen. Man lebt um zu arbeiten und wehe denjenigen, die ihrer Arbeit nicht fleissig nachkommen. Persönliche Gespräche werden nicht gerne gesehen und zu spät am Arbeitsplatz zu erscheinen wird nicht geduldet und umgehend bestraft. Feiertage werden kurzum zu Arbeitstagen umgekrempelt und bei Ermüdungserscheinungen hilft das Wundermittel "Bluebottle", das allen kostenlos zur Verfügung steht und ganz nebenbei noch stark abhängig macht.


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In dieser trostlosen Welt schlüpfen wir in die Rolle von Daniel McGovern, Sozialklasse C und Mitarbeiter der Leviathan Corporation. Er ist ein Roam-Agent. Unser Job besteht darin, Verbrechen aufzuklären und die Beweise direkt der obersten Instanz namens "Mother" zu melden. Wir sollen nun einen Diebstahl in einem Büro untersuchen und aufklären. Zuerst machen wir uns ein Bild des Tatorts. Mit vernichtenden Beweisen treffen wir dabei auf den Dieb, der Bereits in Gewahrsam ist. Zeit um den Verdächtigen zu verhören. Neben der üblichen Befragung hat Agent McGovern auch die Möglichkeit, sich direkt in den Kopf des Beschuldigten zu hacken und die vergangenen Geschehnisse mit eigenen Augen zu erleben.


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Dies ist der Moment, in dem sich eine verstörende Welt auftut und wir selber mit uns und unserer Aufgabe ins Hadern kommen. Hier ist einiges im Argen! Die Welt, in der die Bewohner Bildschirme anstelle eines Kopfes auf dem Hals tragen ist schon verstörend genug. Wenn dann aber die Grenzen zwischen Realität und Vision verschmelzen wird es richtig unbehaglich. Lebensgrosse Puppen schweben in der Luft und verlieren die Köpfe, Türen führen immer wieder in den selben Raum, aus dem man gerade gekommen ist und riesige Hände ragen in die Luft. Staunend und gleichzeitig unwohl stürzt man von einem verstörenden Szenario ins nächste.


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Dadurch, dass man die Geschichte auch aus der Sicht anderer Personen erlebt, wird die Story noch tiefgründiger. Hier kommt die gute Vertonung der Charaktere (auf Englisch) zum Tragen und macht das Leid der Menschen greifbar. Trotz des minimalistischen Gameplays, das sich auf wenige Tasten beschränkt, gibt es doch einiges zu tun. Schubladen können geöffnet und Knöpfe gedrückt werden. Mit unserem C-Ausweis haben wir Zugriff auf Lesegeräte und analysieren Bilder und Texte.


KARMA: The Dark World Test, Review, Testbericht für PS5, Xbox Series und PC. Wertung und Fazit.

So gibt es auch Rätsel zu lösen, was aber nicht allzu schwierig ist. Clous zur Lösung finden sich meist in unmittelbarer Nähe. Punkte, mit denen man interagieren kann, werden angezeigt, so dass man eigentlich nichts falsch machen kann. Räume verändern sich, nachdem man sich etwas genauer umgesehen hat oder man muss eine Zeitschleife unterbrechen, um weiter zu kommen. Immer wieder mal müssen Passwörter gefunden werden oder wie in einem klassischen Adventure Objekte kombiniert werden. So weicht KARMA schlussendlich doch noch von den Tugenden eines klassischen Walking-Simulators ab. Pazifisten dürfen aufatmen. Kämpfe gibt es in den 5-6 Stunden so gut wie keine.



Fazit:

Genau wie unser Held war auch ich zu Beginn überfordert mit den Geschehnissen. Was als einfacher Detektivauftrag beginnt, verwandelt sich schon bald in einen Strudel aus verstörenden Visionen und abstrusen Geschichten der Protagonisten. Obwohl es sich um eine fiktive Story in einer alternativen Zeitlinie handelt, werden Parallelen zur heutigen Zeit deutlich und es drängt sich der Gedanke auf: "Was wäre wenn…?". KARMA: The Dark World bietet dabei oft auch sehr blutigen Szenen. Die optische Inszenierung macht den wahren Horror aus. Wenn man über einen riesigen Esstisch läuft, auf dem ebenso monströse Figuren auf ihre Teller hämmern, kommt sofort Unbehagen auf. Die Soundkulisse tut ihr Übriges. Man sollte dem Rat der Entwickler zu Beginn des Spiels folgen und es am besten in einem abgedunkelten Raum mit Kopfhörer geniessen! Auch wenn KARMA bestimmt nicht für jeden gemacht ist, überzeugt es doch mit einer dichten Story, glaubhaften Figuren und einer imposanten Visualisierung. Auch die Technik ist einwandfrei. Wer interessiert ist, kann sich ja zuerst die Demo aus den entsprechenden Stores ziehen.


KARMA: The Dark World Test, Review, Testbericht für PS5, Xbox Series und PC. Wertung und Fazit.

KARMA: The Dark World ist digital für PS5, Xbox Series X|S und PC erschienen. Wir haben uns das Spiel auf der PS5 angeschaut. Das Test-Muster stammt von Wired Productions, wofür wir uns herzlich bedanken!

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