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The(G)net Review: Persona 3 Reload

Was haben die Jahre 2006, 2007, 2009 und 2024 gemeinsam? Richtig, in jeden dieser Jahre kam eine Version von Persona 3 auf den Markt. Doch ist Persona 3 Reload nun als vierte Version des Spiels die ultimative und beste Auflage, die man sich nicht entgehen lassen sollte? Das habe ich für euch herausgefunden.


Persona 3 Reload Test Review Testbericht PlayStation Xbox

Wie bereits erwähnt, begann alles im Jahr 2006, als Persona 3, beziehungsweise Shin Megami Tensei: Persona 3, für die Playstation 2 erschien. Laut Kritikern war das Spiel damals eines der besten RPGs des Jahres und durfte sich entsprechend über gute bis sehr gute Bewertungen freuen. Nur gerade ein Jahr später kam dann schon Persona 3 FES auf den Markt, welches kleinere Anpassungen und Updates mit sich brachte und vor allem auch den neuen Epilog “The Answer”, der die Story von Persona 3 zu einem runderen Ende führte. 2009 erschien dann der dritte und bis vor kurzem letzte Ableger des Spiels. Persona 3 Portable ist eine erneut leicht überarbeitete Version, welche für die PSP (Playstation Portable) erschien. Nun sind also rund 15 Jahre ins Land gezogen und Atlus bringt ihren Klassiker erneut in die Läden, diesmal komplett auf Hochglanz poliert und im Style des zur Zeit aktuellsten Persona Teils, Persona 5. Doch genug der Umschweife, springen wir nun endlich ins Spiel.


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In den Persona Titeln schlüpfen wir jeweils in die Schuhe von japanischen Teenagern, die sich zu einer Gruppe zusammenschliessen und das Böse in der Welt vertreiben wollen. Dies ist natürlich auch in diesem Teil der Fall und so beginnt das Spiel mit einem jungen, namenlosen Jungen, der spät nachts mit dem Zug in der Nähe seiner neuen Studentenunterkunft ankommt. Doch schon auf dem Weg vom Bahnhof zur Unterkunft geschehen mysteriöse Dinge. Die Nacht ist in ein grünes Licht gehüllt und überall stehen und liegen Särge in der Gegend herum. Im Studentenwohnheim angekommen empfängt uns ein kleiner Junge und hält uns ohne grosse Erklärungen einen Vertrag unter die Nase, den wir einfach mal so unterschreiben. Wer liest schon das Kleingedruckte?!


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Nach einer ersten Eingewöhnungsphase werden wir des nachts aus dem Schlaf gerissen, denn das Wohnheim wird von bösen Geistern angegriffen. Die Flucht gelingt nicht ganz und so stehen wir plötzlich einem dieser Wesen gegenüber. Und da passiert es! Unsere innere Persona erwacht und hilft uns das fiese Monster in die Flucht zu schlagen. So stellt sich heraus, dass wir sind kein gewöhnlicher Teenager, sondern ein "Persona-User" sind. Doch damit sind wir nicht alleine. Alle unsere Mitbewohner im Studentenheim besitzen die Kraft eine Persona zu beschwören. Zusammen bilden sie die SEES (Specialized Extracurricular Execution Squad), eine Kampftruppe, die jede Nacht in der Dark Hour die bösen Geister davon abhält, die normalen Menschen der Stadt zu terrorisieren.


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Plump gesagt kann man sich eine Persona wie ein Pokémon vorstellen. Jede Persona hat ihre Stärken und Schwächen, verfügt über ein Arsenal an Angriffen, wie Elementarangriffe, Buffs oder Debuffs und kann sich durch die Fusion mit anderen Personas zu einer neuen Form entwickeln.


Aber alles der Reihe nach. Im klassischen 4er-Partymodus kämpfen wir von nun an gegen die bösen Schatten, die die Stadt und ihre Bewohner bedrohen. Dazu reisen wir jede Nacht in den Tartarus, ein riesiger Turm/Dungeon, dessen Etagen sich bei jedem Besuch neu und random generieren. Alle paar Stufen erwartet uns ein Zwischenboss und hier und da gibt es Schätze und anderen Loot einzusammeln. In regelmässigen Abständen serviert uns die Story natürlich auch einen grösseren Endboss, der auf sein Ende wartet. Einmal im Kampf dürfen wir, im Vergleich zum ursprünglichen Persona 3, nun auch die Aktionen unserer Kollegen steuern. Früher haben die Partymitglieder autonom agiert, was nicht immer von Vorteil war. Glücklicherweise wurde dies über die verschiedenen Versionen hinweg angepasst, so dass man nicht mehr auf eine hoffentlich schlaue KI angewiesen ist.


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So wählen wir also für jedes Mitglied aus, was er oder sie in dieser Runde anstellen soll. Ihr habt hier die Wahl aus vier Optionen: Angreifen mit der Persona, angreifen mit einer Waffe, ein Item nutzen oder in den Verteidigungsmodus gehen. Ein Angriff mit der Persona kostet euch jeweils eine gewisse Anzahl SP, von denen ihr nur eine limitierte Anzahl habt, ähnlich wie Aktionspunkte oder Mana in anderen Spielen. Ein Angriff mit dem Schwert, Pfeil und Bogen oder auch den blossen Fäusten ist dabei kostenlos. Trefft ihr den Schwachpunkt eures Gegners, geht dieser zu Boden und ihr bekommt einen zusätzlichen Angriff. Den könnt ihr jetzt selbst nutzen oder an einen der Teamkollegen abgeben. Daraus entstehen effiziente Kombos und taktische Angriffsketten. Stehen euch beispielsweise drei Gegner gegenüber und eure Persona hat nur einen wirksamen Angriff im Repertoire, so könnt ihr nach dem ersten effektiven Schlag das Angriffsrecht an einen Teamkollegen weitergeben, der sich dann den restlichen Monstern annimmt.


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Habt ihr den Dreh raus, kommen die Gegner kaum noch zum Zug. Sind alle Schatten erst einmal auf dem Boden, steht euch die Option einer All-out Attack offen. Das bedeutet, alle Partymitglieder hauen fröhlich auf die Gegner ein ohne weitere SP zu verbrauchen und richten dabei einen grossen Batzen Schaden an. In den meisten normalen Kämpfen reicht dies um die Gegnergruppe platt zu machen. In Bosskämpfen jedoch nicht. Trotzdem sollte man die Attacke immer nutzen, wenn die Möglichkeit besteht. Doch wie genau funktioniert das mit diesen Personas nun?


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Die erste Persona wird uns von der Story automatisch zugeteilt und erscheint im ersten Kampf gegen die Schatten. In unserer Party sind wir der einzige der die Kraft besitzt mehrere Personas zu beherrschen. Alle anderen Mitglieder verfügen jeweils nur über eine Persona, die wir auch nicht ändern oder gross anpassen können. Deshalb solltet ihr dafür sorgen, dass die Personas in eurem persönlichen Arsenal die Angriffstypen abdecken, die eure Kumpanen nicht besitzen. Das Kampfsystem funktioniert wie im bereits erwähnten Pokémon, grösstenteils über Elementarangriffe. Also Typen wie Feuer, Eis, Wind, Blitz, Licht oder Gift. Trefft ihr auf einen neuen Gegner, gilt es immer erst einmal herauszufinden, was dessen Schwäche ist. Einmal herausgefunden, könnt ihr euch die Schwäche dieses Gegner-Typs immer direkt anzeigen lassen. Auswendiglernen ist also nicht zwingend nötig.


Aber wie bekommen wir neue Personas? Nun, am Ende jedes Kampfes gibt es die Chance auf Shuffle Time. Dabei präsentiert euch das Spiel eine Handvoll Karten, von denen ihr euch eine aussuchen könnt. Es ist nicht garantiert, dass eine neue Persona dabei ist. Es sind nämlich auch Karten wie XP-Boosts, Attacken-Buffs, Heilkarten oder Geldkarten dabei. Zieht ihr aber eine Persona-Karte, landet diese direkt in eurem Inventar und kann im nächsten Kampf eingesetzt werden. Um neue Personas herzustellen via Fusion, stattet ihr dem Velvet Room einen kleinen Besuch ab. Dabei handelt es sich um einen Ort in der Zwischenwelt, wo ihr alles rund um die Personas managen könnt.


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Sind wir gerade nicht im Dungeon unterwegs, beschäftigen wir uns mit dem normalen Alltag eines 16-jähringen, japanischen Teenagers. Heisst, wir gehen 6 (!) Tage die Woche zur Schule, treffen uns mit Freunden, lernen fleissig, verdienen uns mit kleinen Nebenjobs etwas Geld dazu und hauen das dieses auch gleich wieder für Essen, neues Equipment oder Videospiele auf den Kopf.


In der Welt von Persona wird neben den Kämpfen auch viel Wert auf die sozialen Aspekte gelegt. So trefft ihr immer wieder auf NPCs, welche sich mit euch anfreunden und sogenannte "Social Links" bilden. Diese Links wollen gepflegt werden, in dem ihr regelmässig mit den Personen sprecht und Dinge unternehmt. Je besser eure Beziehung, desto stärker können eure Personas davon profitieren. Jedem Social Link ist nämlich ein Personatypus zugewiesen. Also immer schön fleissig Netzwerken. Pro Ingame-Tag könnt ihr im Normalfall zwei Aktivitäten unternehmen. Also überlegt euch gut, wann ihr was macht und ob ihr nun besser mit einem Social Link etwas unternehmt oder doch lieber in den Dungeon geht.


Persona-Spiele, wie viele JRPGs, sind bekannt für ihre Länge und das ist auch hier nicht anders. Um Persona 3 Reload durchzuspielen dürft ihr gut und gerne 70-80 Stunden einplanen und dabei habt ihr vermutlich immer noch nicht alles gesehen, was das Spiel zu bieten hat.



Fazit:

Persona 3 Reload ist genau das, was ist mir gewünscht habe! Dank der kompletten Überarbeitung sieht es nun aus wie Persona 5 und spielt sich auch praktisch gleich. Als jemand, der Persona 5 geliebt hat, kann ich mich also in keinster Weise beschweren. Das Spiel strotzt nur so von fantastischem Style, von den Menüs, über die Kampfanimationen, bis hin zu den Anime-Zwischensequenzen. Alles kommt in einem toll geschnürten Paket daher. Auch wenn das Kampfsystem rundenbasiert ist, fühlt es sich nie träge oder langsam an. Sobald man den Dreh raus hat, fliegt man nur noch so durch die Menüs und die Zeit verfliegt im Nu. Was man wissen muss: Reload basiert auf dem ersten Persona 3 Spiel und beinhaltet deshalb nicht den mit Persona 3 FES dazugekommene Epilog. Somit ist "Reload" also trotz allem nicht ganz die ultimative Fassung des Spiels. Aber trotzdem kann ich es jedem JRPG-Liebhaber nur wärmstens ans Herz legen.


Persona 3 Reload Test Review Testbericht PlayStation Xbox

Persona 3 Reload ist für PlayStation 4 und 5, Xbox One und Series X|S sowie den PC erhältlich. Wir haben das Spiel auf einer PS5 getestet. Das Test-Muster stammt von SEGA, wofür wir uns herzlich bedanken!




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