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AutorenbildRony Liemmukda

The(G)net Review: Police Simulator: Patrol Officers

Willkommen in Brighton, einer fiktiven Stadt in den USA. Wir versuchen uns diesmal mit einer Polizeikarriere. Nachdem wir uns einen Polizisten ausgesucht haben der uns am ehesten gefällt, kann es auch schon losgehen.


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Wir starten unsere Schicht an unserem Schreibtisch. Zum ersten Dienstantritt heisst es durch das Stadtgebiet zu wandern und Strafzettel zu verteilen. Es gilt also Kennzeichen, Parkposition und etwaige Schilder am Strassenrand zu prüfen. Während wir so herumschlendern, haben wir stets ein wachsames Auge auf unsere geliebten Bürger. Hat jemand gerade Müll illegal auf den Weg geworfen oder ist über die rote Ampel gerannt? Nichts wie hin und entsprechende Massnahmen ergreifen! Hin und wieder grüssen uns zufällig auch einige Fussgänger, natürlich grüssen wir auch zurück; wollen wir doch das Wohlwollen der Bürger wahren.


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Im Grunde beschreibt das schon das Grundkonzept von Police Simulator: Patrol Officers. Mit unserem Polizisten können wir bis zu vier Schichten pro Spielwoche bestreiten, müssen aber auch mindestens einen Tag Urlaub nehmen. Jede Schicht kann vom Spieler in der Länge in einem festen Intervall von 15 bis 90 Minuten vorgetaktet eingestellt werden, welche dann in Echtzeit ablaufen. Als Schichten gibt es verschiedene Szenarien, die abhängig sind von der erspielten Ausrüstung. Anfangs, wie erwähnt, sind nur Personen- und Parkkontrollen möglich. Später kommen noch Verkehrskontrollen, Unfallaufnahmen, Streifendienst und noch einige mehr hinzu.


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Per Standard seid ihr immer über Funk abrufbereit, das bedeutet, wenn in der Nähe irgendwas los ist, dann kommt ein Funkspruch und wir können bestätigen, ob wir den Auftrag übernehmen wollen.


Gelevelt wird effektiv über das, was wir pro Schicht erreichen. Es gibt Verhaltenspunkte (CP oder „conduct points“), Schichtpunkte (SP) und Stadterfahrung (XP). Die Verhaltenspunkte beginnen hier bei 100 und nehmen gewichtet ab, wenn wir einen Dienstverstoss tätigen. Dazu zählt unter anderem falsches Abschleppen, eine unangebrachte Personenkontrolle oder unzulässige Parktickets. Sind wir bei 0 angelangt, dann ist die Schicht direkt zu Ende, wir werden entlassen und der Spielstand auf jenen vor der Schicht zurückgesetzt. Die Schichtpunkte sind effektiv die Belohnung für gute Arbeit: Angemessene Personenkontrollen, korrekte Ausführung von Aufgaben wie Unfallbearbeitung oder Parkkontrollen.


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Wiederholtes Ausführen dieser Aufgaben schaltet Bonuspunkte frei. Maximale Punktzahl ist das Ahnden mehrerer Vergehen: Fünf Parkverstösse ergibt dann auch fünf Parktickets. Tausend Dollar für die Stadtkasse an einem Auto! Man muss mich als Polizist einfach lieben!


Mit den erarbeiteten Schichtpunkten und den übrigen Verhaltenspunkten werden dann die Stadterfahrungspunkte für diese Schicht errechnet. Haben wir Verhaltensfehler begangen, so werden wir natürlich auch einiges weniger an Stadterfahrungspunkten erhalten.


So, was machen wir nun mit diesen ganzen Stadterfahrungspunkten?! Diese werden kontinuierlich aufsummiert, was dann in Dienststernen resultiert. Haben wir diverse Limits getroffen, so schalten wir neue Ausrüstungsgegenstände, Einsätze, Gebiete, Stadtteile und Streifenwagen frei. Insgesamt können wir zehn Dienststerne pro Stadtgebiet erhalten.


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Soweit ist das Konzept ja echt nett, wie sieht es mit der Umsetzung aus? Naja, ich sage mal: Oberes Mittelfeld. Für jede polizeiliche Anweisung gibt es diverse angepasste Menüs. Für die weniger komplexen Aufgaben wie Personen- oder Parkkontrollen funktioniert das auch recht wunderbar, aber bei den komplexen Aufgaben wie einer Unfallaufnahme, wird es schon etwas wild. Wir haben eine Quasi-Checkliste, die wir abhaken sollten. Zeugenbefragung, Schaden fotografieren, Ausweis- und Versicherungskontrolle; das Übliche halt. Nun hier wird’s dann schon „lustig“. Ich dachte ich durchsuche mal das Auto, da gab es gleich mal Punktabzug, weil ich nur ein Spielzeug gefunden hatte, wodurch die Durchsuchung ungerechtfertigt war. Handkehrum gab es bei einer Anderen 'nen Bonus, weil ich eine illegale Waffe gefunden hatte. Bei beiden Personen gab es allerdings keine Hinweise auf Nervosität von der jeweiligen Person. Fazit für mich: Keine Spezialmenüs benutzen wenn mir das Spiel keine Hinweise gibt!


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Das Beste sind allerdings auch die NPCs. Wenn ich zu Fuss unterwegs bin und dann zufällig zu einem Unfall gerufen werde, dann habe ich natürlich keine Absicherung dabei! Anstatt mit Hirn an der Stelle vorbeizufahren oder zu warten, wird einfach draufgehalten. Gerade fertig mit der Aufnahme knallt der nächste Idiot rein! Das einzige Positive daran: Mehr Schichtpunkte! Richtig lustig wird es, wenn es Personenschaden gibt. Der Sanitäter kommt und man hört im Hintergrund den Spruch: „Manchmal sehen die Verletzungen schlimmer aus, als sie sind. Können sie versuchen aufzustehen und zum Krankenwagen laufen?“ Verletzte Person: „Ja OK! Ich denk das schaffe ich!“ Und dann humpelt der wirklich zum Krankenwagen!


Es gibt aber noch einige unausgereifte Systeme im Spiel. Nehmen wir mal die Unterstützungssysteme wie Hinweise zu diversen Situationen. Du spielst eine Schicht, es poppt gar nichts auf. Du machst in der nächsten Schicht die gleiche Aktion, plötzlich poppt auf „Gefälschter Ausweis“, „Abgelaufener Ausweis“ usw. Warum diese Inkonsistenz?! Die Menüs konnten aber auch ein wenig Anpassung von der Schriftgröße vertragen, denn diese überlagern sich bei einigen bestimmten Einträgen etwas.


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Grüßt mich ein Bürger, und ich will zurück Grüssen, dann muss ich erst einmal gut Abstand nehmen und dabei auch relativ weit entfernt von anderen Bürgern sein. Warum? Bin ich zu nah an einem anderen NPC, dann spreche ich den an. Das „Grüsse zurück“-Menü hat weniger Priorität in der Abarbeitung als das „Spreche den Bürger an“-Menü.


Bin ich gerade am Wenden oder rückwärtsfahren, da wartet auch selten ein NPC. Er fährt rein, ich bin schuld. Ja, ICH! Erst einmal nach Handbuch entschuldigen, Unfall aufnehmen, ein paar meiner Punkte abziehen lassen und weiter geht’s.


Bei Verkehrskontrollen werde ich irgendwie immer ignoriert. Ich halte das Schild hoch, die NPCs geben Vollgas: Wusch und weg! Den Teil habe ich noch immer nicht verstanden. Manchmal werden Anweisungen an Autofahrer wohl auch per Kollektiv übertragen. Dann steht dort zufällig ein NPC herum und bewegt sich nicht weiter und reagiert auf absolut kein Kommando.


Auf der guten Seite kann ich aber noch die Steuerung und Kamera dazuzählen. Wir sind hier in der Third-Person-Perspektive. Rechter Stick steuert die Kamera, linker Stick die Figur bzw. Auto. Das übliche Standardlayout funktioniert wunderbar. Flüssige Steuerung, keine automatische Kameraanpassung; so muss das sein! Im Auto können wir dann sogar auf Egoperspektive umschalten und es gibt sogar funktionierende Seitenspiegel!



Fazit:

Unterm Strich macht das Spiel Laune, aber es hat auch technische Schwierigkeiten. Es Bedarf meiner Meinung nach noch ein paar Updates und Feintuning für einige Spielsysteme. Aber auch die Dialoge gehören mal korrigiert. Ihr macht eine Personenkontrolle mit Ausweis und so und zum Abschied sagt ihr „Dann mal weiter gute Fahrt und auf Wiedersehen!“. Ja, es ist lustig, aber schon etwas peinlich für die Programmierer, wenn es wohl keine Kategorisierung der Dialoge gibt. Wie auch zu erwarten war, leidet die PS4 hin und wieder unter Framedrops, aber diese behindern zum Glück das Spiel nicht wirklich. Latenzen von Menü zu NPC-Reaktion sind auch vorhanden, aber daran gewöhnt man sich. Das Autofahren ist weitgehend flüssig und macht ebenfalls gut Spass. Für weitere Freude soll der Online-Koop-Modus sorgen. Geht zu zweit auf Streife und teilt euch die Aufgaben auf. Ich habe es ehrlich gesagt nicht ausprobiert, da ich meist kein gutes Händchen mit zufälligen Personen habe. Ihr werdet allerdings auch später mit höherem Rang einen NPC-Partner bekommen, was dann noch weitere Spieloptionen öffnet. Trotz allem, es ist dennoch ein solides Spiel mit einigen Spieloptionen unter der Haube. Auch gibt es eine Feature-Roadmap, welche bis mindestens Q2/23 Updates und neue Features garantiert. Sollte euch ein gechilltes Spiel mit kleineren Macken nicht abschrecken und ihr wolltet schon immer einmal Polizist sein, dann denke ich solltet ihr zumindest mal reinschnuppern. Erwartet aber kein actiongeladenes GTA, denn das Spiel ist in allen Punkten das absolute Gegenteil davon.



Wir haben Police Simulator: Patrol Officers auf PS4 gespielt. Das Spiel ist auch für PS5, Xbox Series und PC erhältlich. Das Test-Must stammt von Astragon, wofür wir uns herzlich bedanken!



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