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The(G)net Review: Rennsport

Rennsport will eine ernsthafte Rennsimulation sein. Der Anspruch ist da, das Marketing auch. Sie versprechen, dass sie in Zusammenarbeit mit offiziellen Herstellern das Spiel entwickelt haben und so jedes Auto spiegeln, jede Strecke und jedes visuelle Detail originalgetreu die Realität des Motorsports wiedergibt. Auf der PS5 wirkt das Ganze aber eher wie ein früher Zugang zu einer Idee, die noch weit weg von ihrer fertigen Form ist. Ich habe das Spiel mit dem Logitech G29 und dem DualSense getestet, um zu sehen, wie viel Simulation hier wirklich drinsteckt.


Rennsport Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Am Lenkrad merkt man, dass das Team den Fokus klar auf Sim-Fans legt. Das Force Feedback ist brauchbar und vermittelt grob, was das Auto macht. Aber es fehlt die feine Abstimmung. Bodenwellen fühlen sich oft gleich an, Kerbs wirken manchmal wie flache Texturen. Das Auto reagiert nicht so sauber wie in etablierten Sims. Du merkst: Potenzial ist da, aber die Entwickler sind noch nicht so weit. Schockierend war auch der Fehler, dass bei einem Fahrzeugwechsel plötzlich das Force Feedback weg war. Entweder ein Neustart des Lenkrads oder der PS5 löste das Problem. Auch fehlen uns Einstellungen, dass man den Lenkwinkel anpassen kann. Gefühlt zwei Umdrehungen wurden benötigt, damit man durch eine Schikane fahren kann. Das hat nichts mit Rennsport zu tun.


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Mit dem DualSense ist es deutlich besser. Die Trigger vibrieren, aber die Kontrolle wirkt schwammig. Gerade schnelle Richtungswechsel sind mit dem Pad nicht wirklich präzise, aber es ist definitiv einfacher durch Schikanen zu fahren. Für eine Sim ist das ein Problem, denn gute Pad-Unterstützung ist heute Standard.


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Und der Sound? Hier fällt Rennsport am stärksten durch. Motoren klingen dumpf und matschig. Hochdrehen, Schalten, Lastwechsel, Auspuffknallen, Turbogeräusche, Innenraumakustik, alles klingt gleich. Egal welches Auto du nimmst, du hast selten das Gefühl, wirklich eine Maschine zu fahren. Andere Sims bieten dir deutlich mehr Druck, Charakter und Dynamik. Teilweise sass ich im Auto und dachte mir, was ist denn das? Ich sitze zwar in einem Aston Martin, es klingt aber nicht so.


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Rennsport sieht auf den ersten Blick ordentlich aus, aber sobald du genauer hinschaust, bricht es auseinander. Die Strecken haben wenig Tiefe, die Beleuchtung wirkt steril und fahrende Autos wirken oft wie sauber ausgeschnitten und aufgeklebt. Der grösste Fehlgriff ist der Rückspiegel. Das Bild darin sieht aus wie aus einem Spiel von 2004. Verpixelte Kanten, matschige Texturen, kaum Details. In einer Simulation ist der Rückspiegel eines der wichtigsten Werkzeuge. Hier lenkt er eher ab, weil er ständig zeigt, wie unfertig das Ganze ist. Da loben wir uns die Anzeige im HUD, wo in einem Kreis der Gegner angezeigt wird und somit Kollisionen beim Überholen vermieden werden können. Trotzdem wären hier die Rückspiegel doch besser geeignet.


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Der Singleplayer ist praktisch nicht vorhanden. Ein paar Rennen, ein paar Modi, fertig. Es fehlt Progression, Motivation, Struktur. Kein richtiger Karriereaufbau, keine Abwechslung, keine Tiefe. Für ein Spiel, das sich so ernst nimmt, ist das kaum zu entschuldigen. Noch schlimmer: Eine Boxengasse ist zwar vorhanden, Reifenwechsel möglich, aber da man weder den Härtegrad wählen kann oder Regen- oder Langstreckenrennen existieren, ist das alles eigentlich obsolet. Das ist wie eine Fussballsimulation ohne Fouls und ohne Schiedsrichter.


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Die KI ist ebenfalls ein grosser Schwachpunkt. Es gibt keine eigene Schwierigkeitsstufe. Stattdessen wird die KI über den Spielmodus stärker oder schwächer. Am Anfang fahren dir die Gegner fast aus dem Weg, gegen Ende kleben sie wie Roboter auf der Ideallinie und ziehen dir ohne Fehler davon. Das ist unausgeglichen und ehrlich gesagt frustrierend.


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Online wirkt auf den ersten Blick wie der Bereich, auf den Rennsport eigentlich aufbaut. Saubere Lobbys, klare Regeln, Competition-Ansatz und das ist das, was das Spiel nach aussen verkauft. In der Praxis ist das Ganze aber noch weit weg von einem stabilen, durchdachten Multiplayer. Die Server laufen zwar meist stabil, aber die Rennen fühlen sich oft leer an, weil zu wenige Spieler unterwegs sind. Matchmaking ist träge und nicht wirklich intelligent. Du wirst häufig in Lobbys geworfen, die entweder komplett unbalanciert sind oder das Rennen schon vorbei ist.


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Das Safety-Rating und die Strafen funktionieren nur halbgar. Teilweise bekommst du Penaltys für Berührungen, die du nicht verursacht hast, und andere Spieler kommen komplett ohne Konsequenzen davon. Für eine Sim, die ernsthaften eSport anstrebt, ist das ein Problem. Vor allem die Streckenübertretungen sind ultrastreng. Ich habe es kaum geschafft eine Runde zu fahren, die zu 100% zählt. Immer hiess es, ich hätte die Strecke verlassen.


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Dazu kommt, dass es kaum Anreiz gibt, länger dabei zu bleiben. Die Competition-Formate sind zwar nett gemeint, fühlen sich aber unfertig an. Es fehlt Struktur, es fehlt Progression, es fehlt ein echtes Setup für wiederkehrende Events oder wöchentliche Herausforderungen.



Fazit:

Rennsport hat Ambitionen, aber im aktuellen Zustand ist es mehr Tech-Demo als vollwertige Simulation. Das Fahrverhalten ist ok, aber nicht auf Topniveau. Sound und Grafik sind schwach. Inhalte fehlen fast durch die Bahn. Und entscheidende Sim-Features wie ein bedeutungsvoller Reifenwechsel oder Wetter-Rennen sind nicht vorhanden. Wenn du ein ernsthaftes Sim-Erlebnis auf der PS5 suchst, bist du hier noch nicht richtig. Rennsport könnte irgendwann gut werden, aber zum jetzigen Zeitpunkt fehlt zu viel. Massiv zu viel. Der Online-Modus hat Potenzial, ist im aktuellen Zustand jedoch kein konkurrenzfähiges Paket. Es fehlt an Spielern, an Systemen, an Tiefe und an einem klaren Wettbewerbskonzept. Wenn Rennsport wirklich eine Sim für Kompetitive-Fahrer sein will, muss Entwickler Teyon hier noch richtig viel nachlegen.


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Rennsport ist für PC, PS5 und Xbox Series X|S erschienen. Wir haben uns das Spiel auf der PS5 angesehen. Das Test-Muster stammt von NACON, wofür wir uns herzlich bedanken!


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