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The(G)net Review: Silent Hill f

Silent Hill f mit den alten Teilen der Reihe zu vergleichen, ist schlicht unfair – dafür ist es zu anders. Veteranen dürften mit den neuen Ideen und der ungewohnten Richtung ihre Mühe haben, während andere gerade die frische Identität schätzen werden, die den Titel klar von seinen Vorgängern abhebt.


Silent Hill f Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Im Gegensatz zum Remake stammt Silent Hill f nicht vom Bloober Team, sondern von NeoBards. Jenen Entwicklern, die schon RE Resistance und RE:Verse verantwortet haben. Ehrlich gesagt war ich zunächst skeptisch, ob dieses Studio die Last eines Silent-Hill-Spiels tragen kann. Konamis ramponierter Ruf machte die Sache nicht besser. Nach Jahren des IP-Schlendrians brachte erst das Remake wieder Vertrauen. Doch nun steht die Frage im Raum: Wird Silent Hill f der grosse Befreiungsschlag oder nur ein weiterer Sargnagel?


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Statt in den USA spielt die Handlung diesmal im Japan der 1960er Jahre. Schon dadurch wirkt Silent Hill f optisch und spielerisch wie ein eigenständiges Erlebnis. Die Stadt Ebisugaoka ist das fernöstliche Pendant zur Nebelstadt, allerdings enger, verwinkelter und dadurch um einiges beklemmender. Wer hier unterwegs ist, verläuft sich gerne in Gassen und Umwegen, stöbert Items auf oder stolpert über improvisierte Waffen.


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Eine der auffälligsten Änderungen: Das ikonische Radio fehlt. Angesichts des Settings nachvollziehbar, aber trotzdem schmerzlich. Leider haben die Entwickler keine gleichwertige Alternative gefunden – ein Verlust, der spürbar bleibt. Auch die Anderswelt wurde überarbeitet. Neben der Nebelwelt gibt es nun den „Dark Shrine“, eine beklemmende Variante, die weniger rostig, dafür stärker von japanischer Folklore geprägt ist.


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Spielerisch rückt Silent Hill f deutlich näher an Action heran. Konter, Ausweichmanöver und Fokusangriffe erinnern fast mehr an Action-Adventures als an Survival-Horror. Trotzdem zwingt dich das Spiel, umsichtig zu sein: Waffen gehen kaputt, sind begrenzt und lassen sich nur selten reparieren, da entsprechende Tool-Kits rar sind. Wer blind alles bekämpft, steht bald schutzlos da. Weglaufen wird so oft zur cleversten Option.


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Das Inventarsystem ist komplexer als gewohnt. Es gibt viele Items, zu viele. Und viel zu wenig Platz in der Tasche. Manche stellen Gesundheit wieder her, andere Ausdauer oder mentale Stabilität. Zusätzlich lassen sich Gegenstände an Schreinen opfern, um Punkte für Charakterwerte freizuschalten. Silent Hill f flirtet damit fast schon mit RPG-Mechaniken, bleibt aber seinem Horror-Kern treu.


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Die Kämpfe haben ihre Tücken, vor allem wegen der Kamera in engen Gassen. Eine Schnelldrehung fehlt ebenfalls, was Frust erzeugt, wenn man eigentlich nur fliehen will. Hinako findet unterschiedliche Nahkampfwaffen – vom stumpfen Messer, über Stahlrohre, bis zum scharfen Naginata – doch Fernkampf gibt es gar nicht. Ergänzt wird das Ganze durch Omamori-Accessoires, die passive Boni verleihen, aber eher eine Nebenrolle spielen.


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Storytechnisch beginnt Silent Hill f kryptisch, entfaltet aber mit zunehmender Spielzeit mehr Tiefe. Themen wie Ausgrenzung, Tradition und Identität greifen stärker auf japanische Mythologie zurück, was dem Ganzen einen frischen Ton verleiht. Zwar fühlt es sich zu Beginn eher wie ein neues Franchise an, doch spätestens mit der Einführung des Dark Shrine kehrt dieses unverwechselbare Silent-Hill-Gefühl zurück.


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Gruselig ist es durchaus, wenn auch nicht der schaurigste Teil der Reihe. Besonders die puppenartigen Gegner, die erst zum Leben erwachen, wenn man nicht hinschaut, erzeugen Gänsehaut. Auch die ständige Bedrohung, verfolgt zu werden, verstärkt das beklemmende Gefühl. Unterschiedliche Gegnertypen in Fog Town und dem Dark Shrine halten die Spannung die ganze Spielzeit über aufrecht.


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Silent Hill f bietet mehrere Schwierigkeitsgrade für Kämpfe und Rätsel. Die Puzzles im Hard-Modus sind teils brillant, teils gnadenlos und gelegentlich so schwer, dass man ohne Hilfestellung kaum weiterkommt. Wer das Spiel startet, bleibt allerdings an die Wahl gebunden. Überlegt euch also vorher gut, ob ihr der Challenge gewachsen sein, um später einen kompletten Neustart zu vermeiden. Im Easy-Modus serviert euch das Spiel die Lösungen fast schon auf dem Silbertablett.


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Technisch zeigt sich ein gemischtes Bild: Im Performance-Modus läuft das Spiel butterweich mit 60 FPS, Cutscenes dagegen bleiben merkwürdigerweise bei 30 FPS. Der Qualitätsmodus wirkt dagegen fast ruckelig, zwar merklich schärfer, aber für mich persönlich so kaum spielbar. Die Vertonung gibt’s wahlweise auf Japanisch oder Englisch, wobei die japanische Variante das authentischere Flair bietet. Für die Musik sorgt wieder Akira Yamaoka, der die Soundkulisse erneut perfekt an Zeit und Setting anpasst.



Fazit:

Silent Hill f ist wie Sushi – nicht jedermanns Geschmack, aber frisch. Das liegt vor allem am Setting und dem eigenwilligen Nahkampf-System. Wer stur am Alten hängt, wird meckern. Wer sich traut, Neues zu probieren, findet hier einen mutigen, eigenständigen Ableger. Es bricht bewusst mit alten Traditionen, wirkt dabei aber oft starr und linear. Und es stolpert auch manchmal, gerade technisch. Wer sich auf den Mix aus Action, japanischer Folklore und klassischer Beklemmung einlässt, entdeckt dennoch ein Survival-Horror-Spiel, das mehr ist als nur ein Nostalgietrip.


Silent Hill f Test, Review, Testbericht. Wertung und Fazit.

Silent Hill f ist für PS5, Xbox Series und PC erschienen. Wir haben uns das Spiel selbst gekauft und auf der PS5 Pro getestet.


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