Vor gut zwei Jahren freuten sich Fighting-Fans über den Release von Street Fighter V, der gefühlt 50sten Inkarnation der renommierten Prügel-Serie. Das Gameplay war über jeden Zweifel erhaben; inhaltlich blieb aber Raum für Verbesserungen. Hier springt die Arcade Edition in die Bresche.
Street Fighter begleitet Videospieler überall seit dessen weltweiten Durchbruch mit dem zweiten Teil. Egal ob in Arcades oder zuhause auf dem Super Nintendo oder bald darauf Segas Mega Drive, Ryu und Ken sorgten überall für Furore. Mit Aufkommen der nach Polygonen lechzenden 32-Bit Konsolen erwartete Fans erst ein holpriger Übergang in die Street Fighter 3D Welt; die Ex-Teile überzeugten nur wenig.
Mit Street Fighter IV gelang Capcom der Spagat zwischen erstklassigem 2D Gameplay und äusserst ansehnlicher, moderner Grafik. Der neuste und letzte Teil führte gewohnte Qualitäten fort, berauschte auf technischer Ebene deutlich weniger – lancierte aber diverse neue Charaktere im Strassenkämpfer-Universum. Was fehlte: Ein anständiger Arcade Modus. Kaum zu glauben, den banalste Menüpunkt suchten wir vergeblich. Erst jetzt, gute zwei Jahre später, gehen Street Fighter V Besitzer mittels dem kostenlosen Arcade-Edition Update im klassischen Modus auf die Suche nach würdigen KI-Gegnern.
Im gratis Update für Besitzer vom fünften Teil enthalten ist eben erwähnter Arcade-Modus sowie der neue V-Trigger 2 und einige weitere kleine aber feine Veränderungen. So erwartet die Spieler ebenfalls ein Team Battle Modus, der zwar eine nette Ergänzung ist, aber letztendlich die wenigsten längerfristig binden wird. Zudem ist da noch der Extra-Kampf, eine zeitlich limitierte Herausforderung die mittels zuvor hart erkämpftem Fight-Money freigeschaltet wird. Nach siegreichem absolvieren jener, gibt es zusätzlich Fight-Money oder extra-Kostüme. Essentiell ist hier einzig der V-Trigger 2. Nähert sich der eigene Energie-Haushalt inmitten eines Kampfes dem Ende zu, darf in der Arcade Edition neu auf den neuen Trigger-Modus zugegriffen werden.
Dadurch erhalten die Kämpfer individuelle zusätzliche Moves, die das verloren geglaubte Kampfgeschehen durchaus nochmal zu einer positiven Wende bringen können. Eine erfrischende Anpassung des Gameplays, welche speziell Street Fighter Veteranen zu schätzen wissen. Nicht im Gratis Download inbegriffen sind die bislang erschienenen zusätzlichen Kämpfer – wer sich aber die Edition im Videospiele-Fachgeschäft der eigenen Wahl holt, erhält auch die neuen Recken mit dazu – Neukäufer freuen sich.
Wer nicht auf die neuen Kämpfer angewiesen ist oder diese bereits mittels Fight-Money oder Bargeld ergattert haben, freuen sich in erster Linie über den klasse umgesetzten Arcade Modus. Frei nach dem Motto: «Lieber spät als nie» werten die Japaner ihr Steckenpferd auch für den gemeinen Einzelspieler deutlich auf. Der neue Modus ist erstaunlich liebevoll präsentiert mit einigen Referenzen zu älteren Teilen der Serie von Street Fighter über SF Alpha bis hin zu SF 3 und 4, Kenner der Serie freuen sich so über alt bekannte Bonus-Runden und Neuinterpretationen liebgewonnener Stage-Sounds.
Der Weg durch die Arcade Edition führt über einen von sechs unterschiedlichen Pfade. Wer sich wacker hält und den Joystick fingerfertig kontrolliert, den erwarten gar geheime Boss-Kämpfe und freispielbare Artworks. So hätten wir uns das bereits zum Release gewünscht.
Weitere Details zum original Titel findet ihr in unserem Street Fighter V Review.
Fazit:
Was lange währt wird endlich gut. In dieser Form haben wir Street Fighter V vor gut zwei Jahren erwartet. Nun endlich liefern die Japaner aus Osaka den Fans den lang herbei gesehnten Arcade-Modus nach. Erfreulicherweise komplett gratis und ohne Einsatz von Fight-Money. Somit stellt sich nicht die Frage, ob sich der Download lohnt – im Gegenteil: Besitzer von Street Fighter V sollten sich die zusätzlichen Bytes unbedingt auf die PS4 Festplatte holen, es lohnt sich. Für Neukäufer lohnt sich die Disc gar noch mehr, beinhaltet jene doch alle bislang veröffentlichten Kämpfer zusätzlich. Was bleibt ist ein rundes Paket, welches jedermann guten Gewissens empfohlen werden darf.
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