The(G)net Review: Super Smash Bros. Ultimate
- Philip Heene
- 11. Dez. 2018
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Dez. 2024
Wer erinnert sich noch an die erste Version von Super Smash Brothers auf dem Nintendo 64 im Jahr 1999? Die stundenlangen Prügelsessions mit vielen ehrgeizigen Momenten, die selbst langjährige Freundschaften zerstören können? Mit Super Smash Brothers Ultimate wird uns erneut ein Spass-Leckerbissen der Extraklasse auf dem Silber-Tablett serviert. Eine gigantische Anzahl Charaktere, fordernde Arenen und eine Fülle an Spiel-Modi, das ist Super Smash Brothers Ultimate!
Stellen wir uns vor, es gibt eine Prügelei und alle gehen hin. Genau das ist Super Smash Brothers Ultimate. Nach der Installation werden wir in ein Nintendo-Multiversum geworfen, das an alte Zeiten erinnert und trotzdem viel Neues bereit hält. Mit über 70 (!) spielbaren Charakteren aus allen möglichen Spiel-Universen ist fast jeder mit dabei. Nintendo wirbt mit dem Slogan "Das grösste Super Smash Brothers aller Zeiten", was wir ohne zu zögern bestätigen können. Mit über 100 toll animierten Arenen trumpft Nintendo mit einer Nostalgie-Palette auf, die uns ins immer wieder zum Schwelgen bringt. Die Arenen stellen ganz klar ein Highlight des Spiels dar. Jede ist durchdacht designt und ändert von Zeit zu Zeit während des Kampfes das Layout. Spielen wir in einer Lava-Arena, versinken beispielsweise die Böden und der Raum wird kleiner. Dies hebt den Spass auf ein höheres Level, als einfach nur gewöhnliche Kampfarenen. Zusätzlich sind Items wieder vertreten. Von der Banane bis zum Poké-Ball oder dem Baseballschläger fallen diese in Hülle und Fülle vom Himmel und bringen einen entscheidenden Vorteil mit. Toll animiert sind die Special-Moves der einzelnen Charaktere. Bayonetta zum Beispiel, mit ihrem bekannten Drachen, der in einer kurzen Szene dem Gegner die Hölle heiss macht. Fantastisch!
Kleine Abstriche gibt es bei der Steuerung zu vermelden: Zu oft reagiert diese unglücklicherweise recht krakelig und wir prügeln in die falsche Richtung, trotz einer ausgeführten Drehung. Zusätzlich ist der Bildschirm der Switch im Handheld-Modus ein bisschen zu klein, wenn die Action richtig los geht. Auf Grund der vielen Explosionen, Animationen und sonstigen Effekt-Feuerwerke können wir uns schnell auf dem kleinen Bildschirm verlieren und fallen planlos von der Arenaplattform. Aber der Spassfaktor steht nun einmal im Vordergrund. Und da hat Nintendo ins Schwarze getroffen. Praktisch an der Steuerung ist, dass die normalen wie auch Special-Moves bei jedem Charakter dieselben sind. Somit gibt es kein mühsames Umgewöhnen, wenn man einen neuen Charakter ausprobieren möchte. Wer ein bisschen üben will, dem steht eine Trainingsarena zur Verfügung.
Es gibt einen Klassischen Modus, einen Smash Modus, Turnier-Modus, Abenteuer-Modus und natürlich einen Multiplayer-Modus. Fangen wir mit dem Abenteuer Modus an unter dem Menü Punkt "Geister". Der Modus "Geister" ist eigentlich ein Singleplayer Story Modus, komplett mit schön animiertem Intro und Cut-Scenes. Die Geschichte in Super Smash Brothers Ultimate dreht sich um einen Feind, der alle Charaktere des Spiels in Geister verwandelt hat. Die gilt es nun wieder zu befreien. Wie stellen wir das an? Wir beginnen mit einer überschaubaren Auswahl an Kämpfern. In der Welt von Super Smash Brothers müssen wir verschiedene Kämpfe bestreiten und unserem Kämpfer den richtigen "Geist" zuweisen. Diese Geister helfen uns, den Kämpfer mit speziellen Attributen auszustatten wie z.B. Immunität gegen Strom, stärkere Angriffe oder höhere Verteidigung. Um es kurz anzuschneiden, es gibt 1200 verschiedene Geister zu sammeln. Hat man die richtigen Kombinationen ist der eigene Held fast unschlagbar. Haben wir genug vom Abenteuer Modus, stürzen wir uns in den klassischen Modus.
Im Klassischen Modus von Super Smash Brothers Ultimate können wir Trainieren oder eine Reihe von Endlos-Kämpfe bestreiten. Wir wählen die Schwierigkeit und Prügeln uns bis zum Endgegner. Nintendo versteht es, Abwechslung in ein Spiel zu bringen. Anstatt nur Kämpfe gibt es immer wieder Bonus Level, in welchen man nach klassischer Jump'n Run Manier Münzen Sammeln muss. Haben wir den Boss-Gegner besiegt, beginnt die traditionelle Credit-Phase. Sogar hier bringt es Nintendo zu Stande, langweilige Namensnennungen zu "gamifizierten". Alles in allem purer Single-Player Spass.
Im Multiplayer Modus kommt der wahre Charakter des Spiels am besten zum Vorschein. Wer Multiplayer Fights mag, gibt sich entweder in klassischen "alle gegen alle"- und 2 vs. 2-Kämpfen auf die Nase oder man kann sich selbst eine Arena erstellen, bei der man online Gatekeeper spielt. Nur wer eine Einladung hat, kann in dieser Arena an Fights teilnehmen oder - wenn man will - sie auch öffentlich für alle zulassen. Zum Release noch ziemlich entspannt, haben sich nach nur ein paar Tagen einige Online-Spieler zu richtigen Smash Brothers Profis gemausert und die Online Gegner werden zur Zeit immer schwieriger.
Fazit:
Super Smash Brothers Ultimate hält, was es verspricht. Das grösste Smash Brothers aller Zeiten mit enorm vielen, abwechslungsreichen Modi und einer gigantischen Anzahl von Kämpfern. Nach nur ein paar Runden konnte ich die Switch nicht mehr zur Seite legen und der Ehrgeiz hatte mich wie früher gepackt. Das Spiel ist leicht zu erlernen und schwer zu meistern. Ich kann sogar verlieren, wenn ich ziemlich gut kämpfe, denn die Arena selbst hält einige Überraschungen parat. Dank den verschiedenen Modi wird mir nie langweilig. Habe ich genug vom klassischen Modus, steige ich in den Online Modus. Habe ich keine Lust mehr, mich von Fremden verprügeln zu lassen, wechsle ich zum Solo-Abenteuer. Nintendo hat mit diesem Spiel der Langeweile den Kampf angesagt und mit einem gewaltigen Punch gewonnen. Einziger Kritikpunkt ist die etwas unpräzise Steuerung und die Unübersichtlichkeit auf dem kleinen Bildschirm der Switch, wenn ich unterwegs bin. Wer aber noch nicht weiss, was er während der Weihnachtszeit machen soll, hat hier einen perfekten Langeweile Killer gefunden.

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