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AutorenbildArmin Medic

The(G)net Review: System Shock (2024)

Händchenhalten war gestern und bei System Shock passt diese Aussage wie die berühmte Faust aufs Auge. 1994 überraschte der eigenwillige FPS Shooter die Spielergemeinde mit bockschweren Abschnitten, gepaart mit gnadenlosem Gameplay. Beim 2024er Remake hat sich in diesem Bereich nichts geändert!


System Shock 2024 Test Review Testbericht PlayStation Xbox PC

Die allererste Aktion bei System Shock ist die Einstellung des individuellen Schwierigkeitsgrades. Vier Parameter (Gegnerstärke, Rätselschwierigkeit, Cyberspace und Missionsinfos) lassen sich auf jeweils drei Stufen (easy bis hard) dem persönlichen Geschmack anpassen. Wir warnen hier potenzielle Spieler bereits im Vorfeld: Bei allen ausser der einfachsten Einstellung werden eure Fähigkeiten bis aufs Letzte gefordert! Wir haben uns für die goldene Mitte entschieden und der Weg war steinig. Wichtig: Die Parameter lassen sich Ingame nicht mehr umstellen! Wer auf zugepflasterte Maps und kontinuierliche Zielmarkierungen steht, die einem alles vorgekauen, könnte hier sein blaues Wunder erleben. System Shock erklärt euch fast gar nichts. Selber herausfinden lautet die Devise.


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Als namenloser Profi Hacker werden wir auf der verlassenen Raumstation Citadel platziert. Alle menschlichen Kollegen sind unseres Wissens nach tot, denn die KI "Shodan" ist dem Grössenwahn verfallen, hat die Kontrolle übernommen und nun liegt es an uns, die fiese CPU Tante lahmzulegen. In der zehnstöckigen Space Station gibt es viel zu tun. Im Endeffekt müssen wir die vier CPU Einheiten zerstören, die Shodan mit Energie versorgen.


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Frisch aus dem Healthpod aufgewacht, bleibt uns anfangs nur ein olles Eisenrohr als Verteidigung gegen wildgewordene Cyborgs, Auto-Turrets und Killerroboter. Während wir in Egoperspektive alles niederknüppeln, was sich uns in den Korridoren entgegenstellt, versuchen wir in der labyrinthartigen Struktur von Citadel einen kühlen Kopf zu bewahren. Eine Minimap erleichtert uns die Orientierung, regelmässig wird die grosse Map ausgepackt um ungeöffnete Türen und unentdeckte Abschnitte zu lokalisieren. Denn Türen, Tore und Auto-Pforten gibts genug und wie nicht anders zu erwarten sind zu Beginn ein Grossteil davon verschlossen. Die meisten benötigen eine Sicherheitskarte oder wir lösen ein kleines Schaltkreisrätsel. Manche lassen sich erst durch einen Passcode öffnen, der sich meistens in einem der vielen Audiologs oder USB-Memos versteckt. Einige lassen sich sogar erst nach einem Besuch im Cyberspace entriegeln. Dazu linken wir uns in ein Terminal ein und wechseln in einen 360 Grad Space Shooter.


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Im dreidimensionalen Raum steuern wir aus der Egosicht unser Raumschiff durch VR-lastige Abschnitte, holen nervige "Programme" vom Himmel, um den rettenden Ausgang aus der Cyberhölle zu erreichen.


Wieder zurück in der normalen Welt freuen wir uns auf unser erstes Schiesseisen. Zur Standard 9mm, gesellen sich später Pulsegun, Schrotflinte, Energie Blaster und sogar eine Railgun und Magnum dazu. Auch unser Eisenrohr wird später mit einer schlagkräftigeren Nahkampf-Waffe ersetzt. Unsere Inventarbox lässt uns aber nur begrenzten Raum für Fundgegenstände, die wir mit Granaten, Minen und Items wie Healthpacks, Batterien und Powerbooster teilen.


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Nutzlose Gegenstände werden umgehend zu Scrap pulverisiert und im Recycling Container in Taler umgewandelt. Diese tauschen wir an diversen Münzautomaten in wertvolle Hilfsmittel. Wir kaufen Patronen, ein Upgrade für unseren Blaster oder decken uns mit Medikits ein. Denn mit den umherstreifenden Gegnern ist nicht zu spassen und die Munition ist begrenzt. Auch wenn unsere Lifebar eine anständige Länge aufweist, reichen meistens 2 bis 3 Treffer und wir wandern ins Game Over. Entweder starten wir dann beim letzten, automatischen oder manuell gesetzten Speicherpunkt oder werden in der Krankenstation mit einer halbgefüllten Healthbar wiederbelebt, insofern wir jene zuvor gefunden und aktiviert haben.


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Neben den bereits bekannten Gefahren zehren radioaktive Passagen und andere Umgebungsgefahren an den Nerven und der Healthbar unseres Helden. Sind die ersten paar Stockwerke gemeistert, stellt sich uns der erste von insgesamt vier Endbossen in den Weg, der gleich nochmal einen Zacken zu den ansonst schon robusten Levelgegnern zulegt.



Fazit:

System Shock war immer eines dieser Spiele, dass ich zocken sollte, weil von vielen Kollegen vorgeschlagen, was ich aber mangels Zeit oder PC-Ressourcen nie in die Realität umsetzen konnte. 30 Jahre später ist es nun so weit und ich habe es keine einzige Sekunde bereut! Zwar ist das Remake nicht perfekt, aber allein das unanständig gute Leveldesign und die beklemmende Atmosphäre haben mich überzeugt. Grafisch sieht man System Shock sein Alter an. Teilweise Polygonmodelle aus der tiefsten Steinzeit und grobflächige Texturen die an N64 erinnern, da hilft auch die beste Texturauffrischung nichts. Gestört hat mich auch das antiquierte Item Management. Wenn man uns schon mit limitiertem Platz gängelt, dann hatte man das umständliche Scrap-zu-Recycling-zu-Taler Wechselsystem der heutigen Zeit anpassen sollen. Ein unnötiger und umständlicher Zeitfresser. Trotzdem bleibt System Shock ein hervorragendes Remake, dessen zeitloses Gameplay und extrem fordernder, aber fairer Schwierigkeitsgrad den Test der Zeit bestanden haben. Kein Wunder findet man in modernen Klassikern wie Bioshock, Prey und Deus Ex Teile der System Shock DNA wieder.


System Shock 2024 Test Review Testbericht PlayStation Xbox PC

System Shock ist für PC, PlayStation 5 sowie Xbox One und Series X|S erhältlich. Wir haben das Spiel auf der PS5 getestet. Das frühe Test-Muster stammt von Plaion, wofür wir uns herzlich bedanken.



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