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The(G)net Review: Tekken 8

Bandai-Namco hat keine Kosten und Mühen gescheut und dazugelernt. Mit 32 unterschiedlichen Charakteren und neuen Kampftaktiken zum Auftakt lehrt Tekken 8 der Konkurrenz das Fürchten.


Dauerbösewicht und Tekken Ikone Heihachi Mishima liegt seit Tekken 7 unter der Erde. Aus die Maus! Sein Sohn Kasuya hat nicht nur das Zepter übernommen, sondern eröffnet der überraschten Weltbevölkerung, dass ein neues Iron Fist Tournament ansteht. Das Gewinnerland wird grosszügig belohnt, die Verlierer erwarten ausnahmslose Vernichtung. Das nennen wir mal eine motivierende Ansage.


Tekken 8 Test Review Testbericht PlayStation Xbox

Die diesjährigen Teilnehmer mögen den meisten bekannt vorkommen, kehren doch viele Fighter aus vorherigen Turnieren zurück. Serientäter wie King, Paul, Law, Jack, Nina oder Yoshimitsu geben sich mit weniger bekannten Prüglern wie Feng Wei, Leroy, Claudio Serafino, Alisa Brosconvich oder Spasscharaktere wie dem Bären Duo Panda und Kuma die Klinke in die Hand. Die drei Neuzugänge könnten unterschiedlicher nicht sein: Azucena stammt aus dem peruanischen Hochland. Ausgebildet in MMA umtänzelt die flinke Dame ihr Gegenüber und verteilt rapide Fäuste und blitzschnelle Kicks. Vom Mishima Clan begrüssen wir Reina. Die uneheliche Tochter von Heihachi hat ein paar Moves ihres Vaters kopiert und mixt das Ganze mit Okinawa Karate und flotten Ausweichschritten. Der härteste im Newcomer Trio ist unbestritten der selbsternannte Super Spion der UN, Victor Chevallier, der seine eigene Truppe namens "Raven Unit" leitet. Mit jahrelanger Close Quarter Combat-Erfahrung attackiert er seine Gegner in beinahe übermenschlichem Tempo und kombiniert in Hiebe und Tritte mit gelegentlichem Einsatz seiner 9mm-Pistole, einem handlichen Dolch und seinem Cyber Katana.


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Bevor wir uns den unterschiedlichen Modi widmen, schauen wir uns mal an, was es im Fight Department Neues gibt. Neben unzähligen Special Moves, Sidesteps, Würfen und Mega Combos, die eigentlich jedem Serien-Kenner ein Begriff sein sollten, treffen wir in Tekken 8 auf das Rage- und Heat-System. Fällt unsere Lebensleiste auf eine bestimmte Prozentzahl, landen wir automatisch in der Rage State, welche jede unserer Attacken verstärkt. Per Schultertaste lässt sich in dieser Form auch ein einmaliger Mega Move ausführen, was teilweise die Entscheidung zwischen Sieg oder Niederlage bedeutet. Bereits aktiv bei Kampfbeginn verfügt der Heat-Meter über mehrere Anwendungsmöglichkeiten. Einmal aktiviert belohnt uns der Heat Meter für 10 Sekunden mit aggressiven Angriffen. Der Heat Burst führt automatisch einen Super Special aus und kann bei erneutem Drücken auf einen Heat Smash ausgeweitet werden. Besonders in Kombination mit Rage Art muss sich der Gegner warm anziehen, wenn ihm seine Lebensleiste lieb ist. Der Heat Dash verkürzt die Distanz zum Gegner, um ihn mit einer unverhofften Kombo zu überrumpeln. Bei gewissen einkassierten Schlägen hinterlässt die Lebensleiste eine transparente Sidebar. Reagiert ihr umgehend mit einem Konter, wird die verlorene Lebenskraft zum Teil wieder aufgefüllt.


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Insgesamt 8 unterschiedliche Modi stehen uns im Main Screen zur Auswahl. Im Story Modus - The Dark Awakens - prügeln wir uns ca. 5 Stunden durch eine hanebüchene Story mit Teufeln, Engeln und einem riesigen Militäraufgebot, was in einer epischen Schlacht in der Stratosphäre endet. Separat verfügen alle 32 Charaktere über ihre eigene 5-Kampf lange Story-Episode mit separatem Ending. In der Arcadia Quest klappern wir unterschiedliche Spielhallen als comichafter Avatar ab. Die als Tutorial getarnte Arcane Quest erklärt uns jede neue Mechanik mit Beispielen und praktischer Anwendung in direkten Strassenkämpfen. Sind alle Arcades gemeistert, treten wir optional in 43 Super Ghost Battles an und verprügelt einen CPU-Widersacher, der uns beim Sieg mit neuen Kostümen für den besiegten Fighter belohnt. Im Trainingsmodus toben wir uns ohne Konsequenzen mit dem Kämpfer unserer Wahl gegen einen wehrlosen KI-Dummy aus oder messen uns im Versus lokal gegen menschliche oder digitale Gegner.


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Den Spass-Modus von Tekken 8 finden wir bei Tekken Ball. Auf einem Beach Volleyballfeld ohne Netz prügeln wir auf einen Wasserball ein und schicken ihn zur gegnerischen Seite, damit diese Schaden nimmt. Eine nette Spielerei für zwischendurch. Der Arcade Battle ist ein nüchterner Modus gleichen Namens, in dem sich im Finale eintscheidet - je nachdem wieviele Perfects wir geschafft haben - gegen welchen der vier unterschiedlichen Endbosse wir antreten. Zu guter Letzt bleibt uns noch die Fighter Lounge übrig. Ähnlich wie in Street Fighter 6 besuchen wir eine riesige Spielhalle mit diversen Automaten. Hier können wir mit anderen direkt chatten, unsere Freundesliste erweitern, fiese Spieler blockieren oder das Profil unseres Gegenübers studieren. Im Hintergrund sucht unterdessen die CPU für uns einen gleichwertigen Mitspieler, den wir entweder zum Freundschaftsmatch oder Ligakampf herausfordern.


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Wie sieht es mit Mikrotransaktionen aus? Nix, nada! In Tekken 8 wird alles Ingame erspielt. Im Laufe der Zeit häufen wir Millionen unserer Währung an, die im Shop verjubelt werden. Entweder kaufen wir uns ganze Sets, separate Kleidungsstücke wie Hüte, Stiefel, Schuhe oder ein abgefahrenes Accessoir, um unseren eigenen Fighter zu gestalten. Es lassen sich mehrere Variationen speichern, auf die ihr vor jedem Kampf Zugriff erhaltet. Als erster DLC Charakter wurde schon der Capoierameister/Breakdancer Eddy Gordo angekündigt. Gerüchten zufolge sollte das erste Paket neben Armor King und Xiaomeng auch Känguru Robert beinhalten.



Fazit:

Ich habe vor dem Test nochmals in das originale Tekken reingeschaut. Zum Glück sind die merkwürdig proportionierten Low Res-Fighter nur ein Verbrechen aus der Vorzeit geblieben, denn rein optisch ist Tekken 8 schlichtweg spektakulär! Die unterschiedlichen Stages liefern sich ein Rennen in Sachen Grafik-Opulenz, wie man es selten gesehen hat. Vor allem die messerscharfen Details der Charaktere und die hervorragenden Animationen helfen im rasanten Gameplay- und Effekt-Gewitter nicht die Übersicht zu verlieren. Als Tekken Fan freut es mich, alte Bekannte im neuen Gewand anzutreffen. Mein Favorit ist aber ganz klar Neuzugang Victor Chevallier. Hart, unerbittlich, präzise! In meinen Augen ein absoluter Hammer Charakter, der ein eigenes Spionage-Spiel bekommen sollte. Die neuen technischen Erweiterungen um Rage und Heat sind diskutabel. Während ich den Heat Meter absolut in Ordnung finde, mag der Rage State Sinn machen, die Rage Arts aber weniger. Im Single Player eine stets willkommene Hilfe, kann das im Kampf gegen einen menschlichen Gegner objektiv unfair erscheinen. Schauen wir mal, wie gut die neuen Mechaniken bei der Community ankommen werden. Die Entscheidung in der Fight Lounge und im Arcadia Quest diese fragwürdige Avatar Optik zu wählen, will nicht so richtig in die harte Welt von Tekken passen. Ein genauso verspieltes, aber erwachseneres Thema wäre die klügere Wahl gewesen. Generell ist aber das Gameplay über jeden Zweifel erhaben. Fette Combos, abgefahrene Moves und ein sehr faires Steuerungsschema, das auch Anfänger nicht überfordert. Man kennts; einfach zu spielen aber hart zu meistern. Das Fighting Genre befindet sich momentan auf einem solch hohen Level, dass es im Endeffekt nur eine Frage des Geschmacks und/oder Geldbeutels ist, ob man sich nun für das fabelhafte Tekken 8 oder die starke Konkurrenz von Capcom, SNK & Co. entscheidet. Auf jeden Fall bleiben wir hier im Gegensatz zu all jenen von Microtransactions Gemurkse gottseidank verschont und starten mit einem riesigen Charakter Roster, der stundenlangen Fightspass garantiert.


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Tekken 8 gibt's für PlayStation 5, Xbox Series X|S und den PC. Wir haben das Spiel auf der PlayStation 5 getestet. Das Test-Muster stammt von Bandai-Namco, wofür wir uns herzlich bedanken!




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